26. September 2003
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Die Wunderblume

Es war einmal an einem
Frühlingsmorgen. Wie jeden Tag klingelte der Wecker von Simona. Simona
war ein Mädchen, das eine grosse Vorliebe zu Blumen hatte. Simona
stellte den Wecker ab und hoffte, dass die Mutter nichts gehört hatte.
Denn so konnte sie noch weiter schlafen. Doch schon öffnete Simonas
Mutter die Tür. "Guten Morgen, Simona! Hast du gut
geschlafen?" "Bis jetzt schon", antwortete Simona. Dann
stand sie auf und zog sich an. Da rief die Mutter von unten: "Das
Morgenessen ist fertig!" "Jaja, ich komme ja schon. Ich muss
mich nur noch waschen." Sie lief ins Badezimmer, wusch ihr Gesicht
und kämmte ihr Haar. Danach stieg sie die Treppe hinunter ins
Esszimmer. Nach einer Viertelstunde, traf sie sich mit ihren Freunden,
um in die Schule zu gehen.
Am Nachmittag hatte sie frei. Nach dem Mittagessen sagte sie zur Mutter:
"Kann ich einen Spaziergang durch die Blumenwiese machen?"
"Aber natürlich! Dein kleiner Bruder Marc geht zu Christian und
ich muss zum Coiffeur. So hast auch du etwas zu tun." Dann um 14.00
Uhr ging Simona zur Blumenwiese. Mmmmmmh, duftete das von den frischen
Blumen. Sie liebte die Blumenwiese.
Jede Woche kam sie hierher, denn sie hatte einen versteckten Ort
gefunden. Er war hinter einem kleinen Hügel. Dort lag ein sehr grosser
Stein. Unter dem Stein, war ein kurzer Tunnel. Wenn man durch den Tunnel
kroch, kam man weiter hinten auf der Blumenwiese wieder heraus. Dort
standen mehrere Bäume, daneben eine Quelle. Einfach traumhaft! Das Gras
war über einen Meter hoch. Darin konnte man sich gut verstecken. Doch
niemand kannte diesen Ort ausser Simona.
Sie lief auf den Hügel, kroch unter den Stein, durch den Tunnel und
setzte sich dann unter einen der Bäume. Eine Weile lang hörte sie nur
dem Plätschern des Wassers, dem Zwitschern der Vögel und dem Rascheln
der Blätter zu. Dann auf einmal sah sie etwas Glitzerndes nahe der
Quelle. Und was sah sie? Eine glitzernde Blume! Sie war eine Mischung
aus rosa, violett und hellblau.
Simona pflückte sie vorsichtig und brachte sie nach Hause. In ihrem
Zimmer füllte sie eine kleine Vase mit Wasser und steckte die Blume
hinein. "Was ist das nur für eine Blume?", sagte sie zu sich.
Da kam ihr eine Idee! Sie holte ihr Blumen-Lexikon und blätterte Seite
um Seite in der Hoffnung, die Blume zu finden. Doch sie fand nichts! Sie
stellte das Buch wieder ins Regal und setzte sich vor den Fernseher.
Währenddessen fiel Simonas Mutter ein, dass sie vergessen hatte, ihrer
Tochter zu sagen, dass sie erst am Abend zurückkam. Darum schrieb sie
Simona ein SMS. Doch Simona schrieb nicht zurück.
Ganz spät am Abend kam die Mutter nach Hause. Als sie die Haustür
öffnen wollte, fand sie einen Zettel auf dem Boden. Darauf stand:
"Liebe Frau Abate, mein Sohn Christian wollte unbedingt, dass Marc
bei uns übernachtet. Wenn Sie einverstanden sind, bringe ich die zwei
morgen in den Kindergarten. Also dann, auf Wiedersehen! Viele Grüsse
Frau Mächler". Nachdem sie den Brief gelesen hatte, ging sie ins
Haus. Als sie ins Wohnzimmer kam, lag Simona schlafend auf dem Sofa. Die
Mutter trug sie in ihr Bett und deckte sie zu. Danach ging auch sie
schlafen.
Am anderen Morgen fiel Simona ein, dass sie vergessen hatte, für den
heutigen Test zu üben. Oh nein! Was für ein Pech! Dann sah sie ihre
Blume. Sie ging zu ihr und betrachtete sie. Vorsichtig berührte Simona
die Blume. Plötzlich sah sie ein silbernes Pulver auf ihrem Finger.
"Komisch!", sagte sie zu sich.
Später in der Schule verteilte die Lehrerin die Blätter. "Wie ihr
wisst, kommt nun der angesagte Test", sagte sie zur Klasse.
"Gibt es noch Fragen?" "Nein!", gab die Klasse
zurück und fing an, den Test auszufüllen. Simona las die Fragen.
"Wie soll ich das nur schaffen, wenn ich doch nicht gelernt
habe?" Auf einmal spürte sie ein leichtes Kribbeln im Bauch. Dann
geschah es: Sie wusste ohne nachzudenken alle Antworten. Am Schluss war
sie sogar die erste die das Blatt abgab. "Wieso weiss ich das alles
auf einmal? Vorhin wusste ich doch gar nichts", überlegte sie.
Als sie nach Hause lief und über die Strasse ging, blieb sie mit dem
Schuh im Schacht stecken. Sie wollte den Schuh rausziehen, doch es
gelang ihr nicht. Dann kam es noch schlimmer! Auf einmal kam ein
Lastwagen auf sie zu. Ausgerechnet jetzt klingelte das Handy des
Lastwagen-Chauffeurs und er sah nicht auf die Strasse. Er kam immer
näher und näher. Da geschah das zweite Wunder: Im letzten Moment kam
ein Hund über die Strasse gerannt und schubste Simona im Vorbeirennen
um. Schsssssssssss.......... schon war der Lastwagen vorbeigefahren.
Simona blieb am Boden liegen. Sie hatte einen solchen Schock bekommen,
dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Dann fiel sie in
Ohnmacht...........................
"Simona, Simona, hörst du mich?" "Mami, bist du
es?" " Ja, mein Schätzchen, ich bin es." "Was ist
geschehen?" "Du hast grosses Glück gehabt. Eine Frau auf der
anderen Seite der Strasse hat dich und den Lastwagen beobachtet. Ein
Hund hat dir das Leben gerettet." Danach half Simonas Mutter ihrer
Tochter auf die Beine. Es war bereits 18.00Uhr. Sie ging mit ihr ins
Esszimmer und brachte drei Teller mit Suppe. Es war Tomatensuppe. Diese
schmeckte Simona am meisten! "Geht es dir wieder besser?",
fragte ihre Mutter. "Jaja, es geht mir wieder gut!",
antwortete Simona. Als sie fertig mit Essen waren, war es erst 18.15
Uhr. Da fiel Simona ein: "Oh nein, jetzt hab ich "Unter
Uns" vergessen zu schauen!" "Unter Uns" war Simonas
Lieblingsserie. Sie lief von 17.30Uhr bis 18.00Uhr im Fernsehen. Sie
schaltete im Fernseher auf das Programm, in dem ihre Serie lief. Doch da
liefen schon die Nachrichten. Sie hörte gerade noch, wie eine Frau in
den Nachrichten sagte: "Heute wurde die Serie "Unter Uns"
auf 18.30 Uhr verschoben wegen einem kleinen Zwischenfall." "Wow,
seit ich dieses Pulver auf meinem Finger habe, geschehen so viele
Wunder: Zuerst der Test, dann der Hund, der mir das Leben gerettet hat,
und jetzt auch noch der Zwischenfall. Das ist alles so komisch",
dachte sie. Da rief ihre Mutter: " Simona, kannst du bitte schnell
auf den Dachboden gehen? Ich habe dort einen Korb mit alten Jacken.
Kannst du ihn schnell holen?" "Ja Mami!", rief Simona.
Dann ging sie nach oben. Dort war es sehr stickig. Nur ein kleiner
Sonnenstrahl schien hinein. Als sie den Korb gefunden hatte, sah sie ein
schwarzes Buch auf dem Boden. Sie nahm es mit nach unten, brachte den
Korb der Mutter und verzog sich in ihr Zimmer.
Sie öffnete das Buch. Es waren schon ganz vergilbte Seiten. Ganz klein
stand ein Name auf der ersten Seite. "Das ist doch der Name meines
Urururururgrossvaters. Dann gehörte das Buch ihm", sagte sie. Als
sie immer weiter blätterte, sah sie eine Zeichnung einer Blume. Sie sah
genau so aus, wie die, die Simona gefunden hatte. Über die Blume stand:
"Das hier ist eine sogenannte Wunderblume. Es gibt sie nur selten.
Man sagt, dass diese Blume Wunder erzeugt. Berührt man sie, klebt ein
silbernes Pulver am Finger. Das löst die Wunder aus." Von da an
begleiteten Simona nur noch Wunder. |

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13. November 2002
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DIE ZEITMASCHINE

Es war einmal ein Mädchen namens
Lilli. Sie war nicht arm, doch sie wohnte auch nicht in einem Haus mit Pool.
Ihr einziger Wunsch war, eine Erfinderin zu werden. Darum ging sie nicht wie
die anderen Mädchen nach draussen mit Puppen spielen, sondern sie arbeitete
an ihren Maschinen. Da läutete es an der Tür. Ihre Mutter rief: "Lilli,
bitte geh' du an die Tür!" Sie öffnete die Tür. "Hallo
Lilli!" "Hallo Lala!" Lala war ihre beste Freundin.
"Kommst du zu mir spielen?" "Ich kann nicht! Ich muss an meiner
Maschine weiter arbeiten", antwortete Lilli. "Aber du hast gesagt, dass
du sie mir zeigst!" "Ich zeige sie dir, wenn sie fertig ist",
sagte Lilli freundlich. Als Lala gegangen war, schloss Lilli die Tür.
Einen Monat später hatte Lilli
ihr letztes Teil angebaut. Schlapp aber auch fröhlich sagte sie sich:
"Endlich ist meine Maschine fertig. Obwohl, jetzt kann ich ja
endlich Zeitmaschine sagen." Lilli wollte sie gleich ausprobieren,
doch ihrer Mutter wollte sie die Maschine nicht zeigen. Ihr Vater war
bei der Arbeit. Da rief ihre Mutter: "Ich muss heute sehr lange
fort. Du kannst, wenn du Angst hast, zu Lala gehen, ok?" "Ja,
Mama, schon gut, schon gut." Danach ging ihre Mutter. Das war die
Gelegenheit! Sie dachte nach: Sollte sie in die Zukunft oder in die
Vergangenheit gehen? In die Zukunft wäre besser! Sie setzte sich auf
den Stuhl, der in der Zeitmaschine eingebaut war. Sie drückte 5
Knöpfe, 2 Hebel und stellte die Jahrhundertuhr auf 8991. Dann ging die
Zeitreise los.
Um sie herum war alles
verschwommen. Nach etwa 10 Minuten wurde es um die Zeitmaschine wieder
deutlicher. Sie landete in einem hellen Wald, in dem nicht sehr viele
Bäume angepflanzt waren. Sie hörte das Singen von Vögeln, das Rauschen
von Blättern, das Knacken von Ästen und ein komisches Geräusch. Das
konnte doch nicht sein! Da plauderten Leute! Vielleicht täuschte sie
sich ja nur! Dann durchquerte sie den schönen Wald. Auf einmal bewegte
sich ein Busch. Lilli blieb stehen.
Da sprang ein kleiner Junge aus
dem Busch. Er hielt 2 grosse Steine in der Hand. Er war nicht viel
älter als 4 ½ Jahre. Er sah Lilli an und sagte: "Wie heisst
du und von wo kommst du?" "Ich heisse Lilli und komme aus
Amerika", sagte sie. "Was willst du hier?" "Ach, das
ist eine lange Geschichte." "Sag mir wenigstens, ob du in Frieden
gekommen bist!" "Ja, ich will dir auch gar nichts tun."
"Versprochen?" "Versprochen!" Wie auf ein Kommando
nahm er die Steine runter. Dann sah er Lilli noch einmal in die Augen
und sagte: "Komm mit in mein Versteck!" Er nahm sie an der
Hand und führte sie durch den Wald. Dann kamen sie an. Auf einem hohen
Baum war eine sehr grosse Hütte angebracht. Sie stiegen eine grosse,
lange Strickleiter hoch. In der Hütte waren ein paar selbstgemachte
Decken und Kopfkissen, Spielsachen und Bücher, Pfannen und Früchte.
Die 2 Kinder setzten sich auf eine Decke und Lilli erzählte dem Jungen,
wieso und wie sie an diesen Ort gekommen ist. Nach einer Viertelstunde
fragte Lilli den Jungen: "Wie heisst du eigentlich?" "Ich
heisse Marc", antwortete der Junge. Danach stand Lilli auf und
sagte: "Was soll ich jetzt machen?" "Es wäre wohl am
besten, wenn du hier übernachten würdest." "Und dann?"
"Alles Weitere besprechen wir morgen!" Dann
verabschiedeten sich die zwei.
Lilli deckte sich mit einer der
Decken zu und schlief ein. Am anderen Tag kam Marc die Strickleiter herauf geklettert. In einem Korb waren sehr viele Früchte. Als Marc
Lilli sah, sagte er: "Hallo Lilli, hast du gut geschlafen?"
"Ja, sehr gut sogar!" "Zeigst du mir deine
Maschine?" "Ja!" Dann gingen sie durch den Wald. Sie
erreichten bald die Maschine. Da sagte Marc: "Musst du wirklich
schon gehen?" "Ja! Meine Mutter macht sich sicher schon
Sorgen", sagte Lilli. Sie sahen sich an und umarmten sich. Dann
setzte sie sich auf den Stuhl und sagte: "Auf wiedersehen! Ich
werde dich nie vergessen!"
Dann reiste sie nach Hause.
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27. September 2002
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26. September 2002
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25. September 2002
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