An den mit 62 Booten aus sechs
Nationen ausserordentlich stark besetzten Weltmeisterschaften in
St. Raphaël, Côte d’Azur, erringt Werner Meier mit Vorschoter
Christian Spranger erstmalig für die Schweiz den Weltmeistertitel
in der ehemals olympischen Kielbootklasse.
Nach sieben von neun zu segelnden
Läufen hatten Meier/Spranger, die für den Segelclub SC
Rietli-Goldach starten, mit drei ersten, zwei dritten, einem
neunten und einem zwölften Rang, einen hauchdünnen Vorsprung von
4,3 Punkten auf ihre härtesten Widersacher Schäfer/Mader aus
Deutschland.
Der achte und wie sich
herausstellen sollte, der letzte Lauf wurde zum alles
entscheiden-den. Bei 7 Windstärken und in bis zu drei Meter hohen
Wellen bewies Meier seine ausserordentlichen
taktischen und seglerischen Fähigkeiten und liess nichts mehr
anbrennen. Schäfer riskierte alles und verlor nach einem
Frühstart mit nachfolgender Disqualifikation sämtliche Chancen
auf den Titel.
Die restlichen neun teilnehmenden
Schweizer Boote klassierten sich mit unterschiedlichem Erfolg. Man
war sich einig, dass diese bei unterschiedlichsten Wind- und
Wetterbedingungen ausgetragenen Weltmeisterschaften als
hervorragendes Training für die bevorstehenden Schweizer
Meisterschaften dienten.
|
Ergebnisliste |
Vollständige
Rangliste |
1
|
SUI
1119 |
Meier Werner
|
Spranger Christian |
|
29.40
|
2
|
GER
241 |
Rösch Klaus
|
Reicher
Max |
|
39.40
|
3
|
GER
248 |
Bähr Rolf
|
Olbricht
Thomas |
|
52.10
|
4
|
GER 1102 |
Fleischer Jörg |
Höhler Ralf |
|
58.70
|
5
|
FRA 15 |
Boite Philippe |
Toupet Fabrice |
|
70.70
|
ferner:
|
17
|
SUI 1133 |
Lehner Hans |
Müri Christoph |
|
175.00
|
18
|
SUI
1113 |
Verhoolen Heinrich
|
Utiger
Martin |
|
197.00
|
21
|
SUI
115 |
Maeder Pierre
|
Gaberell
Peter |
|
206.00
|
32
|
SUI
1122 |
Stalder Georges
|
Ruppen
Stephan |
|
240.00
|
34
|
SUI
102 |
Suter Mario
|
Gaberell
Monika |
|
245.00
|
36
|
SUI
105 |
Stierli Urs
|
Graber
Peter |
|
257.00
|
48
|
SUI
111 |
Rigert Thomas
|
Brändli
Verena |
|
335.00
|
50
|
SUI 103 |
Hächler Bütz |
von Mertens A. |
|
371.00
|
53
|
SUI 100 |
Peter Madeleine |
Lauber Christoph |
|
383.00
|
|
|
Obwohl die Tempestklasse sich international regelmässig auf
dem Meer zum Regattieren trifft, braucht es jeweils eine Zeit,
sich vor allem an Strömung und Wellen zu gewöhnen. In St.
Raphaël waren zwei Reviere für die Austragung der Läufe
vorgesehen. Das eine vor der Küste, ausgerichtet zum offenen
Meer, das andere inmitten der Bucht, vorgesehen für Regatten bei
Starkwind. Strömung ist in dieser Gegend keine nennenswerte
anzutreffen. Jedoch zeigte sich, dass man vor allem bei
Windstärken von 2 - 4 Bf gut daran tat, sich den Verlauf der
Küstenlinie genauer anzuschauen, um etwaige Landschläge mit
begünstigender Strömung einzuberechnen. Was die Wellen
anbelangt, war während dieser Weltmeisterschaften alles zu haben.
Von kurzen Kreuzseen, die einen bei wenig Wind ziemlich
durchschütteln und Kurswahl und Spinnakerführung erheblich
erschweren bis zu den langen aber regelmässigen des letzten
Laufes. Diese waren gut abzureiten und brachen sich selten, das
Schlagen in ein Wellental und Brecher, die über Deck kamen
bildeten die Ausnahme.
SUI 1133 – Christoph Müri
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