In einem ganz normalen Dorf gab es einmal ein junges Paar. Sie wohnten in einem schönen Haus. Beide waren über 30 Jahre
alt und waren beruflich 100% ausgelastet, aber trotzdem wünschten sich beide ein Kind und entschlossen sich eins zu wollen.
In einer wunderschönen Sommernacht wurde das Kind gezeugt. Da der Mann ein leidenschaftlicher Maler war, zeichnete er oft
Portraits seiner Frau. Jetzt dachte er sich mal ein Portrait seines Kindes zu zeichnen. Sie wussten schon vom Arzt, dass das zukünftige
Kind ein Junge sein wird, so zeichnete der Mann ein Portrait eines Kindes. Er liess sich von seinen Gefühlen, seiner Frau und sich selber
inspirieren und zeichnete einfach drauf los. Er begann mit dem Kopf, dann ein Auge. Bevor er das zweite Auge zeichnete, begann er aber schon mit
der Nase. Dann kam der Mund. Ein schönes Lächeln wurde gezeichnet. Dann kamen die Ohren, aber auch wieder nur auf der linken Seite,
wie beim Auge. Er arbeitete mit einer aussergewöhnlichen Technik. Bevor er die Symmetrie der Augen und Ohren vollendete, ging er weiter
mit dem Körper. Er begann wieder den linken Arm und die dazugehörende linke Hand zu zeichnen. Weiter ging's mit dem linken Ober- und
Unterschenkel und dem linken Fuss. So, die linke Seite ist gemacht, weiter geht's mit der rechten Seite…
Doch dann plötzlich, während dem Zeichnen, traf ihn der Schlag. Aus heiterem Himmel bekam er einen Herzinfarkt und sackte wie
ein Stein zu Boden. Die Frau, die neben ihm stand, fing an zu schreien und rief sofort den Notarzt. Der Notarzt konnte wenig später leider
nur seinen Tod feststellen und bestätigen. Die Frau war am Boden zerstört. Ein paar Monate später brachte die junge Witwe den
kleinen Jungen zur Welt. Leider mussten die anwesenden Ärzte und die gebärende Mutter feststellen, dass das Kind einige körperliche
Missbildungen hat. Das Kind kam nur mit einem Auge, einem Ohr, einer Nase, einem Mund, nur dem linken Arm und dem linken Bein auf die Welt.
Die restlichen Glieder fehlten am kleinen Körper des Kindes. Die Mutter war schockiert! Trotzdem liebte die Mutter ihr Kind über alles.
Als sie dann nach einer Woche beide wieder zuhause waren, stand das Bild immer noch im Zimmer. Sie starrte das Bild sehr lange an. Es sah genau so aus,
wie das Baby, dass sie in der Hand hielt. Ihr kamen Tränen, die sie einfach über ihre Wangen hat rollen lassen. Kurze Zeit später nahm
sie das Bild, zündete es an und die entstandene Asche legte sie in den Behälter, in dem die Asche ihres Mannes war.