Singapur.......
Abschreckend, diese vielen konsumsüchtigen Menschen. Nicht nur unser abenteuerlustiges Herz sondern auch unsere Reisekasse haben uns ihr Entrüsten zugeschrien. So zogen wir bald weiter nach Malaysia, nachdem die Botschaft uns gnädigerweise unsere Post ausgehändigt hat. Ich bin nicht gesponsert oder so, trotzdem, Lebenszeichen von zu Hause wurden immer im McDonalds mit einem Festmahl abgerundet. Und da wir dann so manchmal über Stunden am selben Pommes-frites geknabbert haben und uns im Heimweh schwelgten, wurde uns bald Ronny-Donny Eingangs-Verbot zugewiesen. Zur Freude von KenntuckyFriedChicken.
Malaysia, trotz wunderschönen Inseln und einsamen Stränden wurde uns dieses Land nicht so recht sympathisch. Auch ein absolvierter Batik-Workshop brachte nicht die erhoffte Entdeckung als Künstler, nicht wirklich. Und mein Traum per Schiffs-Anhalter durch die Inselwelt zu segeln wurde bald zerstört. Planken schruppen und Segel nähen wird hier billiger von Einheimischen erledigt als von immer hungrigen Bagpackers die womöglich noch Krabbeltiere von der letzten Bleibe mit im Handgepäck haben und das Schiff verseuchen.
Trotz Künstlerpech und Seemannstraum-adee haben wir nach abenteuerlichem Suchen doch noch DIE Insel gefunden. Ohne Touris, ohne Strom und fliessend Wasser, wie es sich für ein Robinson-Leben gehört. Dafür gabs für uns eine Hütte auf Stelzen, beachfront, gratis dazu die Leguane auf dem Balkon und die Skorpione im Bett. Der Skorpion war bald getötet und die Leguane auch, nachdem der Balkon beschlossen hat einen Abgang zu machen. Europäisches Gewicht hat er wohl nicht ertragen und sich verabschiedet. Was blieb ist ein gutes Photo. Oder hat einer von euch schon mal ein Leguan mit staunend-offenem Mund gesehen? So kurz vor dem Erdrückungstot?
Was blieb? Wir, die Kakerlaken und die erste Evakuation. Da war wiedermal ne stürmische Nacht, ich lieg im Bett und hör verträumt dem Wind zu und den Wellen,
die so friedlich gegen unser Häuschen plätscherten. Aus Wellen wurden Brecher, aus Wind ein Hurrikan und aus meinem Träumchen ein Alptraum. Bald wurde mir bewusst warum unsere Hütte auf Stelzen steht..HaHa. Mein Rucksack war schnell gepackt, Leguane gabs ja keine mehr zum retten, und schon bald bereute ich , dass ich mein Swiss-super-armee-Messer nicht gegen Leuchtraketen eingetauscht habe oder einer Rettungsinsel.
Naja, die Nacht ging vorüber, der Sturm auch und am Morgen schien die Sonne wieder. Hab zum ersten Mal bereut dass ich mir vorgenommen habe auf Reisen keinen Alkohol zu trinken. Sonnst hätte ich wahrscheinlich auch so ne friedliche Nacht durchgeschlafen wie mein Reisegspöndli. Sie hat mir die Geschichte vom Hurrikan bis heute nicht abgenommen. Beweise gabs nicht, bis auf den ertrunkenen Leguan am Strand. Oder ob er wohl doch seine Kameraden zu sehr vermisste die beim Balkon Einsturz erschlagen wurden und Selbstmord begann ?
Who knows!
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