Bangkok......
Zwei treue Freunde aus der Schweiz folgen ihrem Kamikaze-Entstinkt und...uns zu den nächsten Abenteuer nach Myanmar.
Wir feierten in HuaHin, Thailand, noch aus voller Kehle Weihnachten und
führten aus einem nobel Hotel endlose Telefongespräche nach Hause. Und 
zum ersten mal vermisste ich Papas Flöten-geduudel und den richtigen Santa-Clause,
der uns hätte helfen können einer Ausweisung aus dem Weg zu gehen. WIR fanden
unser kleines Gospelkonzert gewaltig. Die unmusikalische Nachbarschaft allerdings konnte mit unserem "I'm-dreaming-of-a-white-christmas" Gejodel nicht viel anfangen. Zudem bestand der nette Herr an der Rezeption darauf, dass wir die Telefonrechnung 
zu bezahlen hätten. Unsere leere Reisekasse interessierte ihn käumlichst, auch nicht,
dass zu Hause Weihnachten gefeiert wird und es da üblich ist, Freunde (oder Hotel-
gäste) mit kleinen Geschenken zu erfreuen. Zumal sich in diesem Hotel ja niemand 
ab uns erfreute, nicht wirklich. Wir versuchten die Situation noch zu retten indem 
wir die unauffindbare Flöte durch eine Mundharmonika ersetzten. Vergebens, es verschlimmerte unsere Lage eher. Die Behörden waren nicht sehr musikalisch und 
auf diesem Ohr eher taub......So sitzen wir schon zwei Tage später eher unfreiwillig
im Flugzeug nach Myanmar.
Einstein hätte es so viel leichter haben können.
Wir besitzen keine Physikkenntnisse, haben das schwarze Loch nicht gefunden das uns in eine andere Epoche hätte bringen können, und wären auch nicht fähig eine Zeitmaschine zu basteln. Nein, wir besteigen einfach ein einfaches Fliegerchen und schon sind wir ... Zeitgereist. Finden uns in Rangoon wieder, hunderte von Jahren zurückversetzt und in einer anderen Welt. Keine Elektrizität, keine Computer, keine Autos. Keine Strassen, keine Fremdsprachen, keine Touristen. Kein Fernseher und somit erscheinen wir in ihrer Welt wie Ausserirdische. Man stelle sich vor, in Nachbars Garten landen eben 
unwirkliche Gestalten die man noch nie zuvor gesehen hat. Na ja, nicht gerade grün mit spitzen Ohren, dafür weiss und mit einer sehr langen Nase. Mann und Frau kann sich ja vorstellen wie die Bevölkerung darauf hin reagierte und wie wir behandelt wurden. 
Die Welt, IHRE Welt, steht still wo immer wir auftauchen. Essen, Trinken, Schlafen .......
alles wird neugierig und verstaunt beobachtet. Zum Glück wissen sie nicht was eine Videokamera ist, sonst wären wir sicher zum Myanmarischen Oskar nominiert worden. Trotzdem, wir bleiben freundliche Ausserirdische und auch ihr Planet gefällt uns äusserst gut. Wir schliessen sie bald in unser Herz und entwickelten uns zu Zeichnungs- 
Künstler, denn alles papierige wird verkritzelt und vermalt. Und obwohl das Papier schnell zu Ende geht und unsere einzige Kommunikationsmöglichkeit noch aus in den Sand gemalten Piktogrammen besteht, verstehen wir uns prächtig. 
Wir lernen uns mit Nichts zufrieden zu geben, machen in einem Kloster Bekanntschaft mit fliegenden Katzen und bestaunen die 1000 Pagoden von Pagan. Beteiligen uns mit bei Strassenbeschriftungen, schweben mit Fahrrädern duchrs Nirwana ( liegt wohl an meinem immer grösser werdendem E.T. ...) und schliessen "nicht-wörtlich-verstandene" Freundschaften. Leben vom Nichts und bekommen Alles.
Na ja, nicht alles. Kleine Details wie Heizungen wurden leider vergessen. So rauben uns nicht nur die wunderprächtigen Pagoden und herrlichen Landschaften den Atem, sondern auch die Kälte am Inle-See. Dort erstarrten in der Nacht die warmherzigen, grossen Fremden beinahe zu tiefgefrorenen Eis-Ausserirdischen. Zum Glück blieb uns dieser coole Abgang gerade noch erspart, ebenso bestand keine Gefahr das Leben auf den Gröllpisten liegen lassen zu müssen. Das einzige was uns dort auflauerte waren wild gewordene Ochsen, ansonsten erreichten wir mit Lichtgeschwindigkeit ( wie sich das für aliens gehört), jedes Ziel. Das in Myanmar alles anders ist wissen wir ja jetzt bereits, so beträgt die Lichtgeschwindigkeit hier auch ganze 20 Kilometer pro Stunde! Und  richtig geschwebt sind wir auch nie, so haben nicht nur unsere Wirbelsäulen Schaden erlitten, sondern auch unsere Gehirnzellen-Anordnung. Um diese wieder in die richtige Reihe zu bekommen wird nun ein wirkliche sehr anspruchsvolles Kartenspiel unsere neue Sucht. Folgeschäden davon sind nicht weiter bekannt, ausser den bereits verschlagenen Köpfen, ausgekratzten Augen und einer wirklichen Nigretto-Vobie. 
Ich bin mir bis heute nicht sicher obs die krumm geschlagene Nase oder das nächtelange, ohrenbetäubende Geheul myanmarischer Musik war, das unser Freund in die Flucht, bzw. nach Hause getrieben hat. Ich kann es der Bevölkerung nicht wirklich Übel nehmen, dass ihre Musik ziemlich unmelodiös bis, zugegeben, nervend tönt. Sie gaben an diesem Fest wahrscheinlich ihr Bestes, doch da sie keine Noten lesen können wurde aus Mozarts kleiner Nachtmusik, Myanmars grosse "ich-lass-Dich-auf-keinen-Fall-schlafen" Alptraum-Melodie.
Mozart hin oder her, den goldenen Felsen erreichen wir nach zwei Tagen und einer durch die vielen Beamtenbestechungen geschrumpften Reisekasse nur noch zu Dritt.
Ich liebte Myanmar, ein wunderbarer Planet. Doch vermisste ich auch unser Reisegpöndli, eine Minute ohne die "ich-hab-Dich-im-Visier" Augen und asphaltierte Strassen......
Und Einsteins Fluxkompensator, der uns hätte zurück bringen können, back to the future.
 


 
 
 
 
 
 
 
 

EINSTEIN 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

ZEITREISEN