![]() ![]() Ihre fröhliche Art taute unsere Gemüter schnell auf und lockten diese weiter nach Ko Lanta. In rasanter Fahrt ging es dort auf dem Dach eines Schweinetransporters quer durch die ganze Insel. Vorbei an Regenwälder, wunderschönen Palmenstränden, Mangoplantagen und kleinen Dörfchen. Etwas schwierig sich da oben drauf zu halten wenn unser super Ralley-fahrer wieder irgendeinem potentiellen Nachtessen ausweichen musste. Na ja, alle Hühner habens überlebt und so ist unser Travellerherz schnell wieder aufgeblüht und wir im Schweinegestank beinahe erstickt. Auch das Aufsetzen von Schnorchel und Taucherbrille hatten nicht den erhofften Effekt erzielt. Wir bezogen ein Hüttchen an einem wunderschönen, gottverlassenen Strand. Gott, aber nicht Götter- verlassen, denn diese meinten es hier besonders gut mit uns. Wir wohnten bei wunderbaren Menschen, schmiedeten Freundschaften mit übermütigen Schulkinder und wurden von diesen zu Blumenkindern verblümlet. Und lernten " Alle-meine- Entchen auf Tai, was wohl übersetz soviel wie "Alle-meine-Reisfeld- würmer" bedeutet haben muss. Von diesen gabs wohl oder übel genug, beschloss doch ein solcher Schlingel sich in meinen Zeh einzuwürmeln, worauf mein armer kleiner Tatzenfinger bald die Gestalt von E.T annahm. "Nach Hause telefonieren"? Tja, E.T.und ich teilen das gleiche Schicksal, ist nicht immer so einfach! Es wird ein neues Restaurant gebaut und so begannen unsere ersten Versuche als Heimhandwerker. Ich bereue bald weniger Erfahrungen im Schreinern als im Komputer-häckeln zu haben, denn wo wird das im Paradies schon gebraucht? Ausser vielleicht in der Tiefkühltruhe auf PeePee, aber da möchten wir ja nicht wieder zurück. Und so liessen wir das Arbeiten lieber liegen, ebenso die schräg abgesägten Stützbalken und das darauf eingestürzte Dach...... Sie liessen uns bleiben, obwohl die Deadline für die Übergabe des neuen Restaurants jetzt etwas verzögert sein wird. Und luden uns ein zu Ihrem ultimativsten Fest am Ende der Regenzeit. So gehts eines Abends los, im vollbepackten Laster mit fröhlich schnatternden Thais, die es kaum erwarten konnten, ihre sehnlichsten Wünsche wegschwimmen zu lassen. Im Schoss hält jeder ein selbst gebautes Böötchen aus Bananenblättern, das voll beladen ist mit Räucherstäbchen, Opfergaben und Blumen. Jedes für sich ein kleines Kunstwerk. Um Mitternacht gehts dann los. Jeder hofft, dass seine Gaben die Götter befriedigen werden, und damit die Bananenboote von ihnen auch gefunden werden, wird in jedes Schiff eine Kerze gesetzt und angezündet. So treiben in dieser Nacht tausende von Kerzen den Fluss hinunter, im ganzen Land, auf jedem Gewässer. Ein wunder-wunderschönes Schauspiel! Und in jedem dieser kleinen Böötchen steckt ein geheimer Wunsch den man in Gedanken mitgegeben hat. Trotz handwerklicher Ungeschicktheit brachten auch wir es fertig ein Dream-boat zu bauen, und haben einen Wunsch in die Welt hinaus geschickt. Nach unvergesslichen Tagen auf dieser freundlichen Insel hiess es Abschied nehmen. In Bangkok warten Besuch, Weihnachtsgeschenke, Baaslerläckerli und zwei neue Reisegpöhndlis auf uns. Wir geben unseren kleinen Klebläusen die Blumen zurück, singen ein letztes "Alle-meine-irgendwas" und drücken Pen und ihre Familie noch einmal zum herzlichen Dankeschön. Und ziehen mit allerbesten Erinnerungen und E.T. im Gepäck los in die verrückte Hauptstadt. P.S.: Mein Bananenblätterboot von KoLanta hat wohl bis heute noch kein Land erreicht, denn mein mitgeschiffter Wunsch steht noch offen. Meines braucht wohl einfach ein bisschen länger bis es gefunden wird, oder die Götter haben erkannt, dass es auf dieser Welt nun wirklich zuerst wichtigere Wünsche zu erfüllen gibt. Find ich auch, und schliesslich bin ich sehr geduldig. |
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