Die erste Studienreise
des Bierbrauclubs Chlepfimoos stand unter dem Motto : Nur wer weis was die Konkurrenz
macht kann sich entsprechend weiterentwickeln. Schliesslich sind wir ein zertifizierter
Verein und die Rezertivizierung steht bald an. So jedenfalls haben die meisten
der 8 Teilnehmer auf die Frage geantwortet: Was macht ihr die ganzen drei Tage
? Nun wie sich später herausstellte macht unsere Konkurrenz sehr viel.
Es braucht ein wirklich grosses Engagement von uns allen und noch so manche
Studienreise um bei dieser rasanten Entwicklung mitzuhalten. Aber nun schön
der Reihe nach.
Voller Erwartung stiegen 5 Brauer in den Bus, mit dem Bido pünktlich aus Bern einfuhr. Zwei stiegen noch in den Filialen Etziken und Horriwil zu aber nachher gings zügig auf der Autobahn mit Chauffeur Laus und Navigator Hene in Richtung Schaffhausen. In einem Tunnel im Grossraum Zürich wollte jemand unbedingt ein Photo von unserem fahrbaren Untersatz. Unser Chauffeur machte ihm den Gefallen. Leider ist dieses Photo, trotz des enormen Preises, nicht einmal digital und kann somit als Dokumentation dieses Berichtes nicht verwendet werden. Nach diesem Vorfall sank die Stimmung etwas, aber wir hatten ja noch den Grenzübergang vor uns. Alle waren gut vorbereitet, die Identitätskarte in der Hand, aber auch hier gelten anscheinend andere Geschwindigkeitsregeln. Wir waren schon fast durch, da kam ein Grenzwächter mit ausgefahrenem Zeigefinger, welcher natürlich auf uns zeigte, angerannt und forderte den Chauffeur auf anzuhalten. Natürlich nahm er es jetzt sehr genau und lies sich auch entsprechend viel Zeit. Trotz Überprüfung aller Strafregister schafften wir den Sprung in den EU - Raum und nun gings los Richtung Stuttgart. Nach einer kleiner Rastpause und weiteren zurückgelegten Kilometer war es an der Zeit die Schnellstrasse zu verlassen und ein geeignetes Restaurant für das Mittagsmahl aufzusuchen. Hier zeigte sich zum erstenmal die perfekte Organisation und das genaue Timing der Reise. Beim Eintreten in die schmucke Gaststätte wurden wir sogleich in einen Raum begleitet in dem, welch Zufall dachten die Unwissenden, genau für 8 Personen gedeckt war. Das Essen und Bier schmeckte jedenfalls hervorragend.
Kaum im Auto Richtung
Bamberg machte sich der Durst schon wieder bemerkbar. Der Entscheid, von nun
an nehmen wir jede nächste Beiz links, verhalf uns schon bei der ersten
zu einem besonderen Erlebnis. Nach dem Eintreten kam die an Krücken gehende
Chefin daher. So wie diese staunte hatte Sie in letzter Zeit wohl eine kleine
Wirtschaftskrise hinter sich. Nachdem Sie mehrmals nach Hans gerufen hat und
dieser auch eingetroffen war nahmen die Dinge seinen Lauf. Wir wurden als Schweizer,
nach erstmaliger österreichischer Einschätzung, entlarvt. Diese und
andere Dialoge entlockten der Wirtin jeweils ein charmantes Lächeln, welches
auf dieser Reise seinesgleichen suchte. Nachdem Hans, bei uns am Tisch sitzend,
so manches erzählt hatte, nahm er zum Abschied noch einen edlen Tropfen
hervor. Dieser Wein war so gut, dass wir Getränkemässig fremd-gingen
und unseren Kofferraum mit zwölf Flaschen beluden. Als Geheimtyp hatte
er uns die Brauerei in ca. 5 Km Entfernung empfohlen. Der Braumeister zeigte
sich dann auch spontan bereit der Konkurrenz sein Reich zu zeigen. Als Anerkennung
tranken wir den einen oder anderen Schluck in der Gartenwirtschaft und genossen
die vom Stammgast empfohlene Brotzeit. Auf anraten der Organisatoren, welche
ja immerhin die Verantwortung des Sauhaufen hatte, machten wir uns auf die Suche
nach unserem Hotel Kaiserdom in Bamberg. Das Fränkische Brauereimuseum
konnten wir in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr besichtigen.
Als Begrüssungsdrunk spedierte der Wirt eine Runde Bier was nicht allen
bekam. Nach Zimmerbezug, z.T. Kotzen , Duschen, Eincremen und vieles mehr machten
wir uns auf den Weg ins Zentrum von Bamberg. Da das Hotel sehr Zentral gelegen
war vergingen nur ein paar "Minütchen" bis zum weltberühmten
Schlenkerla wo ein spezielles Rauchbier ausgeschenkt wird. Der Abend verbrachten
wir in zwei verschiedenen Gruppen. Die eine musste unbedingt der Brauerei Spezial
einen Besuch abstatten während die anderen ein letztes rauchfreies Bier
genossen.
Leider hatten sich 6 von 8 Brauer am Morgen Verschlafen und so quälten
sich, vor allem einer, eine halbe Stunde beim Joggen ab. Nach einem sehr reichhaltigem
Morgenessen besuchten wir noch den Kaiserdom und das Kleinvenedig. Das Wetter
entwickelte sich prächtig und so konnten wir beim Städtlifest mit
Musikbegleitung einen ersten Humpen geniessen. Mit neuem Chauffeur Dani und
gleichen Navigator Heinz machten wir uns Richtung Kaufbeuren.
Dass man auch
auf der Landstrasse vorwärts kommt bewies uns Heinz und setzte sich beim
Routenstreit souverän durch. Die Ruhe im hinteren Teil des Busses konnten
wir nicht immer geniessen, da es immer kleinere oder grössere Machtkämpfe
mit fast immer gleichen Beteiligten gab. Die grösseren endeten z.T. mit
Blessuren an den Oberarmen. Auch mussten wir zwischendurch einen Pinkelstop
einlegen da sich die Blase bei dem einen oder anderen bemerkbar machte. Trotz
allem kamen wir zügig voran so dass wir nach Zeitplan in Kaufbeuren im
Hotel Hirschen einchecken konnten. Nun ging die Fahrt nach dem 7 Km entfernten
Irsee. Dort besuchten wir eine wunderschöne ehemalige Klosteranlage mit
eigener Brauerei und Übernachtungsmöglichkeit. Ebenfalls wurde ein
Brauereimuseum angelegt welches von uns besichtigt wurde. Zum Apero fanden wir
uns im Bistro ein in dem die kühlen Blonden von einer sehr attraktiven
Blondine serviert wurde. Nach sehr gutem Nachtmahl im Gasthof mit verschiedenen
Bieren wurde das Bistro von uns nochmals, natürlich des Bieres wegen, beehrt.
Zurück in Kaufbeuren bezogen zwei das Nachtlager und der Rest fand sich
in einem vom Rauch gefüllten Keller ein. Die Bardame verkaufte den meisten
ein "Gitzi" ein Gemisch aus Cola, Bier und Schnaps. Dieses Getränk
war so gut, dass es die Bierkenner stehen liessen. Da die Augen immer mehr brannten
und Jörg uns das Tanzcaffee im oberen Stock empfahl fanden wir uns ebenfalls
dort ein. Nach mehrmaligem leeren der gefüllten Biergläser war die
Zeit gekommen um nach Hause zu gehen. Heinz und Jörg waren jedoch gar nicht
dieser Meinung. Sie schwingten das Tanzbein mit Ihren Partnerinnen wie in den
besten Jahren. Beim verabschieden von uns stellten Sie fest, dass keiner von
Ihnen einen Hotelschlüssel auf sich trug. So gesellten sich Dani und der
Schreibende mit einem Schlüssel an den Damentisch, natürlich als Solidarität.
Die Nacht war viel zu kurz doch das Morgenbuffet wartete. Nach abschliessendem
Auschecken ging die Fahrt mit angehendem Busschauffeur Bido und Navigator Laus
Richtung Tettnang am Bodensee. Dort werden sehr grosse Mengen Hopfen angebaut
und auch eine Brauereibesichtigung stand auf dem Programm. Leider war der Hopfen
schon geerntet und so mussten wir uns mit gestohlenen Äpfel begnügen.
Das Mittagsmahl und die Besichtigung entsprachen unserer vollsten Zufriedenheit.
Die Heimreise gestaltete sich, nachdem wir endlich auf der Fähre waren
, als sehr angenehm.
Das abschliessende
Resümee bei Susanne in der Burg brachten keine neuen Erkenntnisse an den
Tag also verabschiedeten wir uns voneinander.
Am Schluss habe ich persönlich das Gefühl wunderschöne, interessante
drei Tage mit meinen Braukollegen verbracht zu haben. Ebenfalls glaube ich sind
wir dem Ziel der Reise, die Weiterentwicklung unseres Clubs in Sachen Bierherstellung,
einen grossen Schritt weitergekommen. Wir konnten unseren Rucksack mit viel
Kernkompetenz in Bierherstellung auffüllen.Danken will ich unserem Präsi
Laus für die Organisation der Reise. Trotz der vielen Freiheiten und spontanen
Entscheidungen der Teilnehmer hat alles bestens geklappt. Sogar der Draht zum
Petrus schien vorhanden zu sein. Mitorganisator (< 10% ) Sommer Kusi