Studienreise nach Deutschland
27.09.02 - 29.09.02

Die erste Studienreise des Bierbrauclubs Chlepfimoos stand unter dem Motto : Nur wer weis was die Konkurrenz macht kann sich entsprechend weiterentwickeln. Schliesslich sind wir ein zertifizierter Verein und die Rezertivizierung steht bald an. So jedenfalls haben die meisten der 8 Teilnehmer auf die Frage geantwortet: Was macht ihr die ganzen drei Tage ? Nun wie sich später herausstellte macht unsere Konkurrenz sehr viel. Es braucht ein wirklich grosses Engagement von uns allen und noch so manche Studienreise um bei dieser rasanten Entwicklung mitzuhalten. Aber nun schön der Reihe nach.


Voller Erwartung stiegen 5 Brauer in den Bus, mit dem Bido pünktlich aus Bern einfuhr. Zwei stiegen noch in den Filialen Etziken und Horriwil zu aber nachher gings zügig auf der Autobahn mit Chauffeur Laus und Navigator Hene in Richtung Schaffhausen. In einem Tunnel im Grossraum Zürich wollte jemand unbedingt ein Photo von unserem fahrbaren Untersatz. Unser Chauffeur machte ihm den Gefallen. Leider ist dieses Photo, trotz des enormen Preises, nicht einmal digital und kann somit als Dokumentation dieses Berichtes nicht verwendet werden. Nach diesem Vorfall sank die Stimmung etwas, aber wir hatten ja noch den Grenzübergang vor uns. Alle waren gut vorbereitet, die Identitätskarte in der Hand, aber auch hier gelten anscheinend andere Geschwindigkeitsregeln. Wir waren schon fast durch, da kam ein Grenzwächter mit ausgefahrenem Zeigefinger, welcher natürlich auf uns zeigte, angerannt und forderte den Chauffeur auf anzuhalten. Natürlich nahm er es jetzt sehr genau und lies sich auch entsprechend viel Zeit. Trotz Überprüfung aller Strafregister schafften wir den Sprung in den EU - Raum und nun gings los Richtung Stuttgart. Nach einer kleiner Rastpause und weiteren zurückgelegten Kilometer war es an der Zeit die Schnellstrasse zu verlassen und ein geeignetes Restaurant für das Mittagsmahl aufzusuchen. Hier zeigte sich zum erstenmal die perfekte Organisation und das genaue Timing der Reise. Beim Eintreten in die schmucke Gaststätte wurden wir sogleich in einen Raum begleitet in dem, welch Zufall dachten die Unwissenden, genau für 8 Personen gedeckt war. Das Essen und Bier schmeckte jedenfalls hervorragend.


Kaum im Auto Richtung Bamberg machte sich der Durst schon wieder bemerkbar. Der Entscheid, von nun an nehmen wir jede nächste Beiz links, verhalf uns schon bei der ersten zu einem besonderen Erlebnis. Nach dem Eintreten kam die an Krücken gehende Chefin daher. So wie diese staunte hatte Sie in letzter Zeit wohl eine kleine Wirtschaftskrise hinter sich. Nachdem Sie mehrmals nach Hans gerufen hat und dieser auch eingetroffen war nahmen die Dinge seinen Lauf. Wir wurden als Schweizer, nach erstmaliger österreichischer Einschätzung, entlarvt. Diese und andere Dialoge entlockten der Wirtin jeweils ein charmantes Lächeln, welches auf dieser Reise seinesgleichen suchte. Nachdem Hans, bei uns am Tisch sitzend, so manches erzählt hatte, nahm er zum Abschied noch einen edlen Tropfen hervor. Dieser Wein war so gut, dass wir Getränkemässig fremd-gingen und unseren Kofferraum mit zwölf Flaschen beluden. Als Geheimtyp hatte er uns die Brauerei in ca. 5 Km Entfernung empfohlen. Der Braumeister zeigte sich dann auch spontan bereit der Konkurrenz sein Reich zu zeigen. Als Anerkennung tranken wir den einen oder anderen Schluck in der Gartenwirtschaft und genossen die vom Stammgast empfohlene Brotzeit. Auf anraten der Organisatoren, welche ja immerhin die Verantwortung des Sauhaufen hatte, machten wir uns auf die Suche nach unserem Hotel Kaiserdom in Bamberg. Das Fränkische Brauereimuseum konnten wir in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr besichtigen. Als Begrüssungsdrunk spedierte der Wirt eine Runde Bier was nicht allen bekam. Nach Zimmerbezug, z.T. Kotzen , Duschen, Eincremen und vieles mehr machten wir uns auf den Weg ins Zentrum von Bamberg. Da das Hotel sehr Zentral gelegen war vergingen nur ein paar "Minütchen" bis zum weltberühmten Schlenkerla wo ein spezielles Rauchbier ausgeschenkt wird. Der Abend verbrachten wir in zwei verschiedenen Gruppen. Die eine musste unbedingt der Brauerei Spezial einen Besuch abstatten während die anderen ein letztes rauchfreies Bier genossen.
Leider hatten sich 6 von 8 Brauer am Morgen Verschlafen und so quälten sich, vor allem einer, eine halbe Stunde beim Joggen ab. Nach einem sehr reichhaltigem Morgenessen besuchten wir noch den Kaiserdom und das Kleinvenedig. Das Wetter entwickelte sich prächtig und so konnten wir beim Städtlifest mit Musikbegleitung einen ersten Humpen geniessen. Mit neuem Chauffeur Dani und gleichen Navigator Heinz machten wir uns Richtung Kaufbeuren.


Dass man auch auf der Landstrasse vorwärts kommt bewies uns Heinz und setzte sich beim Routenstreit souverän durch. Die Ruhe im hinteren Teil des Busses konnten wir nicht immer geniessen, da es immer kleinere oder grössere Machtkämpfe mit fast immer gleichen Beteiligten gab. Die grösseren endeten z.T. mit Blessuren an den Oberarmen. Auch mussten wir zwischendurch einen Pinkelstop einlegen da sich die Blase bei dem einen oder anderen bemerkbar machte. Trotz allem kamen wir zügig voran so dass wir nach Zeitplan in Kaufbeuren im Hotel Hirschen einchecken konnten. Nun ging die Fahrt nach dem 7 Km entfernten Irsee. Dort besuchten wir eine wunderschöne ehemalige Klosteranlage mit eigener Brauerei und Übernachtungsmöglichkeit. Ebenfalls wurde ein Brauereimuseum angelegt welches von uns besichtigt wurde. Zum Apero fanden wir uns im Bistro ein in dem die kühlen Blonden von einer sehr attraktiven Blondine serviert wurde. Nach sehr gutem Nachtmahl im Gasthof mit verschiedenen Bieren wurde das Bistro von uns nochmals, natürlich des Bieres wegen, beehrt. Zurück in Kaufbeuren bezogen zwei das Nachtlager und der Rest fand sich in einem vom Rauch gefüllten Keller ein. Die Bardame verkaufte den meisten ein "Gitzi" ein Gemisch aus Cola, Bier und Schnaps. Dieses Getränk war so gut, dass es die Bierkenner stehen liessen. Da die Augen immer mehr brannten und Jörg uns das Tanzcaffee im oberen Stock empfahl fanden wir uns ebenfalls dort ein. Nach mehrmaligem leeren der gefüllten Biergläser war die Zeit gekommen um nach Hause zu gehen. Heinz und Jörg waren jedoch gar nicht dieser Meinung. Sie schwingten das Tanzbein mit Ihren Partnerinnen wie in den besten Jahren. Beim verabschieden von uns stellten Sie fest, dass keiner von Ihnen einen Hotelschlüssel auf sich trug. So gesellten sich Dani und der Schreibende mit einem Schlüssel an den Damentisch, natürlich als Solidarität.
Die Nacht war viel zu kurz doch das Morgenbuffet wartete. Nach abschliessendem Auschecken ging die Fahrt mit angehendem Busschauffeur Bido und Navigator Laus Richtung Tettnang am Bodensee. Dort werden sehr grosse Mengen Hopfen angebaut und auch eine Brauereibesichtigung stand auf dem Programm. Leider war der Hopfen schon geerntet und so mussten wir uns mit gestohlenen Äpfel begnügen. Das Mittagsmahl und die Besichtigung entsprachen unserer vollsten Zufriedenheit. Die Heimreise gestaltete sich, nachdem wir endlich auf der Fähre waren , als sehr angenehm.


Das abschliessende Resümee bei Susanne in der Burg brachten keine neuen Erkenntnisse an den Tag also verabschiedeten wir uns voneinander.
Am Schluss habe ich persönlich das Gefühl wunderschöne, interessante drei Tage mit meinen Braukollegen verbracht zu haben. Ebenfalls glaube ich sind wir dem Ziel der Reise, die Weiterentwicklung unseres Clubs in Sachen Bierherstellung, einen grossen Schritt weitergekommen. Wir konnten unseren Rucksack mit viel Kernkompetenz in Bierherstellung auffüllen.Danken will ich unserem Präsi Laus für die Organisation der Reise. Trotz der vielen Freiheiten und spontanen Entscheidungen der Teilnehmer hat alles bestens geklappt. Sogar der Draht zum Petrus schien vorhanden zu sein. Mitorganisator (< 10% ) Sommer Kusi