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IP-Adressierung

Wir benoetigen fuer die Vernetzung von Computern ein gemeinsames Protokoll, damit sich alle gegenseitig verstehen. Die Protokollfamilie, die unter dem Namen 'TCP/IP' bekannt wurde, bietet sich da als kleinster gemeinsamer Nenner an.

Jeder Rechner in einem Netzwerk bekommt zwei Adressen: Eine physikalische und eine logische Adresse. Die physikalische Adresse ist die sogenannte MAC-Adresse (Media Access Control) und ist eine 48 Bit grosse Adresse, die ueblicherweise in einem ROM auf der Netzwerkkarte eingebrannt ist. Die MAC-Adressen sind fuer jede Netzwerkhardware einmalig und bestehen aus zwei Teilen. Die erste Haelfte der MAC-Adresse bestimmt den Hersteller, da jeder Hersteller vom IEEE-Konsortium eine Adresse zugeteilt bekommt. Der Hersteller kann dann in der zweiten Haelfte die Hardware adressieren.

Die logische Adresse ist dann die IP-Adresse, wenn TCP/IP zum Einsatz kommt. Jede IP-Adresse ist 32 Bit oder 4 Byte gross, zumindest solange noch das aktuelle IPv4 im Einsatz ist. Doch das ist eine andere Geschichte.

Wer sich naeher mit IP-Adressierung beschaeftigen moechte, findet sowohl im Internet, als auch im Buchhandel tonnenweise Informationen.

An dieser Stelle moechte ich nur soviel erlaeutern:

Die Netzwerkhardware, egal ob Netzwerkkarte, Level 3-Switch oder Router, sieht und behandelt immer eine Folge von Nullen und Einsen. IP-Adressen werden binaer verarbeitet. Die Darstellung der IP-Adressen als Zahlenfolge wie z.B. 192.168.128.1 ist wie auch die Verwendung von Domainnamen statt IP-Adressen ein Zugestaendnis an den Menschen. Menschen haben naemlich mit reinen Binaerzahlen Muehe. Die genannte IP-Adresse kann man sich besser merken, als 11000000.10101000.10000000.00000001

Und dennoch muss man bei der Arbeit mit IP-Adressen das dezimale Denken ueber Bord werfen und rein binaer denken.

Von allen IP-Adressen, die ueberhaupt darstellbar sind, sind einige fest fuer bestimmte Zwecke vergeben. Darueber hinaus wurden die Adressen in Klassen aufgeteilt, wovon fuer uns Normal-User nur die ersten drei Klassen von Interesse sind:

Klasse A mit Adressen von 1.0.0.0 bis 126.0.0.0
Klasse B mit Adressen von 128.1.0.0 bis 191.254.0.0
Klasse C mit Adressen von 192.0.1.0 bis 223.255.254.0

Fuer unser privates Netzwerk, das zwischen 2 und vielleicht 10 Rechner umfasst, genuegt es voellig, einen Adressbereich der Klasse C zu verwenden.

Aus allen drei Adressklassen wurde je ein Adressbereich fuer private Netzwerke freigegeben. Das bedeutet, dass diese Adressen ohne weiteres verwendet werden koennen, im Internet aber nicht geroutet werden.

Um eventuelle Probleme von vorne herein zu vermeiden, empfiehlt es sich, von Anfang an nur diese freigegebenen Adressen zu verwenden. Daher empfehle ich folgenden Adressbereich fuer ein privates Netzwerk:

192.168.128.x mit Subnetzmaske 255.255.255.0

Als erstes sollte man sich hinsetzen und mal alle Computer und andere Komponenten aufschreiben, die in diesem Netzwerk miteinander kommunizieren sollen. Dazu notiert man sich die IP-Adressen, die jedes Geraet bekommen soll. Als Beispiel dient im folgenden mein eigenes Netzwerk:

Adressbereich: 192.168.128.x, Subnetz 255.255.255.0
Netzwerk: 192.168.128.0
Broadcast: 192.168.128.255
Erste Hostadresse, die verwendet werden kann: 192.168.128.1
Letzte verwendbare Hostadresse: 192.168.128.254

In meinem Netzwerk sieht das dann so aus:

192.168.128.1 für den Server mit NT 4 Server SP 6a
192.168.128.2 für den Amiga 3000 und Amiga OS 3.5
192.168.128.3 für den Windows 2000-Rechner
192.168.128.4 für den PowerMac mit System 8.1
192.168.128.5 für den Amiga 3000 Tower mit Amiga OS 3.1

Jetzt bekommt jeder Rechner noch einen eigenen Rechnernamen. Was man da verwendet, ist egal. Ich empfehle jedoch, nur Kleinbuchstaben zu verwenden und Namen oder Begriffe zu verwenden, die kurz und einpraegsam sind. Es gibt Leute, die nennen ihre Computer nach Popstars, andere nach Star Trek-Raumschiffen. Einfach selber was ausdenken.

Und jeder Computer muss, damit die Kommunikation klappt, in der gleichen Arbeitsgruppe oder Domaene sein. Ich habe fuer mein Netzwerk dazu einfach den Namen 'caleb.ch' als meine kleine Domain verwendet. Diesen Namen habe ich bei den beiden Windows-PCs in der 'Arbeitsgruppe' eingetragen.

Wenn man nach diesem Schema vorgeht, ist es ein leichtes, spaeter zusaetzliche Geraete hinzuzufuegen. Es reicht dann, die Liste weiterzufuehren.