Um 6000 v.Chr.: Wurden Funde von Muschelschalenhaufen und Steinwerkzeugen aus dieser Zeit entdeckt, und verweisen aus dieser Zeit auf die Anwesenheit von Sammler und Jägern an den Küsten Schottlands.

 

Ab ca. 4000 v.Chr.: Fand man die ersten Anzeichen von Pfahlbauten, und das sich Leute sesshaft gemacht haben. Am Scheidepunkt zur Bronzezeit wurden Steinhügelgräber und diverse Steinkreise gefunden die auf diese Zeit hinweisen.

 

Um 850 v.Chr.: Die ersten nachweisbaren Einwanderungen keltischer Stämme aus Gallien auf die britischen Inseln wurden festgestellt. Der von den Römern genannte Stamm (Pikten) besiedelte den hohen Norden.

(Pikten = picti – die Bemalten)

 

Ab 80 n.Chr.: Der römische Statthalter Agricola von Britannien, besiegt  die keltischen Kaledonier mehrmals in den südlichen Grampian-Bergen.

 

122 n.Chr.: Kaiser Hadrian lässt quer durch das ganze Land, von Solway Firth im Westen bis zur Mündung des Tyne im Osten, einen Wall mit Kastellen und Wachtürmen bauen, um vor den Kelten mit Ihren brutalen Einfällen gesichert und geschützt zu sein.

 

142.: Unter Antonius Pius entsteht nördlich ein zweiter Grenzwall. Es werden immer wieder harte Feldzüge gegen die Kaledonier geführt. Die dauern bis zum Anfang des 5.Jh. und enden meist sehr blutig, mit Grossen Verlusten beidseitig.     

 

200.: Aus Irland wandern die ersten keltischen Skoten ein, die auch Schottlands Namen geben, sie bringen die gälische Sprache und das heute bekannte Clansystem mit, und siedeln sich in Dalriada das heutige (Argyll) an.

Die ersten Missionare, darunter auch der bekannte St.Ninian, wagen sich von Süden her in das schöne aber harte Land. Doch erst 563, mit der Gründung eines Klosters auf der Insel Iona, brachte der irische Mönch Columba systematisch das Christentum nach Schottland.

 

7.Jahrhundert.: Nachdem die Römer von den Angelsachsen aus Britannien vertrieben wurden, entstehen in Schottland vier Reiche: im Norden das der irischen Skoten, im Osten das der Pikten, (beides keltischer Herkunft), im Süden das Königreich der Briten und im Osten das der Angeln.

 

Um ca. 800.: Normannen, Dänen und Waräger fallen in Schottland ein (793 wird das Kloster auf der Insel Iona angegriffen). Nach den ersten Raubfahrten der Wikinger beginnen sich normannische Bauern im Norden niederzulassen und allmählich zu assimilieren.

 

843.: Der Skotenkönig Kenneth  Mac Alpin  bemächtigt sich des Throns von Scone, und verbündet sich mit besiegten Pikten (von den Wikinger geschlagen und gedemütigt).

Er vereint das Land zum gemeinsamen Königreich Alba (das heutige Schottland) und regiert als erster schottischer König.

 

945.: Infolge eines Bündnisses mit den Angelsachsen wird unter Malcolm I. dem Königreich der Briten dem Königreich Alba einverleibt. Das so vereinte Gebiet wird von nun an seit Anfang des 11. Jahrhunderts Scotia (Schottland) genannt. Verschiedene alte Sippen bilden eigene patriarchalische Stammesgruppen und Regierungen, sogenannte Clans, die auch noch heute exiestieren.

 

11. Jahrhundert.: England wird von den Normannen besiedelt. Es gelingt ihnen aber nicht (zum Glück), das schottische Hochland mit seiner keltischen Bevölkerung zu besiegen.

 

1150.: Unter David I. wird Schottland ein Feudalstaat nach normannischen Vorbild.

 

1165.: Als Wilhelm der Löwe (William the Lion), den schottischen Thron besteigt, nach einem missglückten Einfall in England, umfasst sein Reich bereits fasst das ganze Gebiet des heutigen Schottlands.

 

1209.: Die Abhängigkeit Schottlands von England wird aufs neue besiegelt.

 

1263.: Alexander III. besiegt den norwegischen König Hakon in der Schlacht bei Largs und gewinnt für Schottland die bis dahin norwegische Insel Man und die Hebriden. Es beginnt eine lange Periode von Auseinandersetzungen um die Thronfolge Schottlands. Der englische König Eduard I. versucht die Lage auszunutzen, trifft jedoch auf zwei Gegenspieler, die zu schottischen Nationalhelden werden: William Wallace alias (Braveheart) besiegt Eduard 1297 in der Schlacht von Stirling Bridge (das Schlachtfeld kann man heute noch betrachten vom Stirling Castel aus), ehe sich die Schotten im folgenden Jahr bei Falkirk erneut geschlagen geben mussten. Robert Bruce (The Bruce) lässt sich 1306 zum König von Schottland krönen, muss jedoch vor Eduard fliehen. Nach dessen Tod sichert sich erneut den Thron und schlägt die Engländer 1314 in der Schlacht von Bannockburn (Scotland the Brave kann man da nur sagen). Erst als Bruces Enkel Robert Stewart 1371 gekrönt wird, kehrt wieder dynastische Stabilität ein – das Königshaus, das sich später Stuart nennt, regiert bis 1689.

 

1350/1362.: Zweimal wütet in Schottland die Pest. Es dauert fast fünfzig Jahre bis sich das Land von dem wirtschaftlichen Niedergang erholt hat.

 

1411.: Die schottische Universität St.Andrews wird gegründet.

 

1528.: James V. bricht die Macht des mächtigen schottischen Adels. Sein Einfall in England schlägt jedoch fehl. In den Reformationswirren bereitet sich grosse Armut im Land aus. Der Reformator John Knox gründet 1555 die reformierte Kirche in Schottland. 1560 führt das schottische Parlament die calvinistische Reformation ein.

 

1561.: Maria Stuart, die Tochter James V. kehrt als Witwe des französischen Königs Franz II. den sie erst 1558 geheiratet hat, nach Schottland zurück, und besteigt den schottischen Thron.1567 wird ihr zweiter Ehemann, ihr Vetter Lord Darnley , ein Urenkel von Heinrich VII. und somit Anwärter auf die englische Krone, ermordet. Bereits drei Monate nach seinem Tod lässt sich die katholische Maria mit Graf  Bothwell nach protestantischem Ritus trauen. Einflussreiche Gegner verhaften die Königin, sie muss unter Zwang abdanken; Nachfolger wird ihr einjähriger Sohn James, in dessen calvinistische Erziehung  sie einzuwilligen gezwungen wird, Maria flieht (leider) nach England, wo sie von Königin Elisabeth in Haft genommen wird, und 19 Jahre später hingerichtet wird.

 

1603.: James VI. von Schottland besteigt den englischen Thron. Es folgt die englisch – schottische Personalunion der Stuarts, nun wird England und Schottland über 100 Jahre von den Stuarts regiert. Unterbrochen 1649 – 1660 durch den englischen Bürgerkrieg und die Herrschaft  Oliver Cromwells. 1650 dringt Cromwell in Schottland ein und besiegt die Scots bei Dunbar. Ab 1660 regieren die Stuarts wieder in England unter dem Einfluss des Katholizismus, steigt. James II. wird abgesetzt.

 

1690.: Der Presbyterianismus gewinnt seine Macht zurück. 1692 werden die katholischen Clans im Hochland (Highlands) unterdrückt. Es folgt das Glencoe Massaker.

 

1702.: Unter Königin Anna gelingt es der englischen Regierung mit grossen Bestechungsgelder, die Mehrheit des schottischen Parlaments für eine Union der beiden Königreiche zu gewinnen. England und Schottland schliessen 1707 sich leider zur Union Grossbritannien mit einem gemeinsamen Parlament zusammen. In dem einen Parlament für das ganze Reich sollen fortan 16 schottische Peers im Oberhaus 45 Deputierte der Grafschaften und Städte im Unterhaus sitzen. Das war das ende des schottischen Reiches, seitdem fällt die Geschichte mit England zusammen.

 

1714-1719.: Erster Jakobitenaufstand. Stuartanhänger versuchen, den Sohn des gestürzten James II. auf den schottischen Thron zu heben. Der Aufstand aber misslingt: der Kronprätendent, James III., muss nach Frankreich fliehen.

 

1745-1746.: Zweiter Jakobitenaufstand. Auch der Versuch des Enkels James II., Schottland für die Stuarts zurückzugewinnen, misslingt. Aber in Schottland ist unvergessen, das Prinz Charles (Bonnie Prince Charlie), mit Hilfe eines schottischen Volksheeres, das zum Grossteil von Anführern der verschiedenen Clans befehligt wurde, Edinburgh eingenommen und bei Derby die englische Streitmacht in die Flucht geschlagen hat (Hurra). In der Folge dieses Aufstandes erleidet die schottische Hochland armee gegen die vereinigten Armeen der Engländer eine vernichtende Niederlage. Die Schlacht von Culloden (bei Inverness) ist die letzte, die auf britischem Boden geschlagen wird. Prinz Charlie flieht nach Frankreich, das ende der schottischen Monarchie ist besiegelt.

 

1750.: Schottland erlebt im Zuge der industriellen Revolution einen ungeheuren Wirtschaftsaufschwung(Dampfmaschinen, Textil-Eisenindustrie, Schiffsbau, Kohleförderung, Überseehandel). Die schottische Aufklärung bringt neben grossen Künstlern auch geniale Ingenieure und Philosophen hervor (z.B. Watt, Telford, Hume, Smith); zugleich setzt die romantische Verklärung der Highland – Clans samt Tartan und Dudelsack (Bagpipe) ein.

 

1800.: Ausbau vieler Strassen im Hochland. Beginn des „Clyde-Forth-Kanals“ und das „Kaledonischen Kanals“ (Fort William – Inverness).

 

1820.: als die zunehmende Rationalisierung der Textilindustrie viele Weber arbeitslos macht, brechen Arbeiteraufstände aus (Radical War), die brutal niedergeschlagen werden; erst 1877 werden durch die „Factory Acts“ Arbeitszeiten und –bedingungen in der Industrie gesetzlich geregelt und eingeführt.

 

1914-1918.: Im ersten Weltkrieg entsendet Schottland vier Regimenter an die Front.

 

1939-1945.: Im zweiten Weltkrieg wird Schottland zu einem Zentrum der Kriegsindustrie Grossbritanniens. Nach dem Krieg beginnt rasch eine Konsumgüterproduktion; in Kraftwerken werden die riesigen Wasserreserven des Hochlandes genutzt; sie bilden die Grundlage für neue Industriegebiete (Central Lowlands).

 

1947.: Edinburgh wird internationale Festspielstadt. Die alljährliche Festspiele (Edinburgh Military Tattoo uva.) sind bis heute in der Kunstwelt als die führenden ihrer Art anerkannt. Sie bieten Spitzenleistungen auf jedem Gebiet der Kunst.

 

1964.: Die Hängebrücke über den Firth of Forth  - sie gilt als „modernes technisches Weltwunder“ – wird für den Verkehr frei gegeben. (Spannweite der Brücke zwischen den Hauptpfeilern: 1100m.)

 

1973/74.: Bei einer Verwaltungsreform werden die seit altersher festgesetzten Einteilungen in Grafschaften (counties) aufgehoben, neue Regionalgrenzen fest gesetzt und zum Teil auch neue Benennungen eingeführt.

 

1975/76.: Die britische Regierung beschliesst im Prinzip die Einführung der inneren Autonomie für Schottland und Wales. 1975 Beginn der Erdölförderung vor der schottischen Nordseeküste, mit Aufbau eines Industrie- und Verwaltungszentums in Aberdeen.

 

1979.: Die Einführung der Autonomie scheitert. Bei einem Referendum wird die geforderte Mehrheit nicht erreicht. (schade für die Schotten)

 

1998/99.: Endlich ist es soweit dank Tony Blair (auch ein Schotte) bekommt Schottland sein eigenes Parlament das ab dem 1.1.1999 seine Arbeit aufnimmt. Schottland ist wieder ein Stück vorangekommen um ein eigenes Land zuwerden.               

 

         

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