8000 Meilen nach Milwaukee
oder
The Ride Home - Northwest
Auf die Einladung meines Freundes Pat seinen Low Rider zu fahren musste ich natürlich eingehen. Und das mit dem Country Jam zu verbinden verstand sich von selbst. Also, auf via Dallas nach Minneapolis und weiter nach Eau Claire. Einige grossartige Shows stehen auf dem Programm. Neal McCoy ist Klasse, Martina McBride singt grossartig, Willie Nelson muss man mögen, Brooks&Dunn sind perfekt - zu perfekt, Montgomery Gentry laut, Diamond Rio unglaublich und Travis Tritt sensationell.
Country Jam 2003 gehörte der
Vergangenheit an. Am Dienstagmorgen packte ich meine Sachen auf den Low
Rider und nahm den Wisconsin 29/22 in Richtung Lake Michigan. Green Bay
oder ein Ort nördlich davon sollte das Tagesziel sein. Im Laufe des
Tages schälte sich Oconto,Wi als Ziel heraus. Ungefähr eine Meile vor
der Stadtgrenze geriet ich in einen heftigen Regenschauer. Innerhalb
weniger Meter war ich nass bis auf die Haut. Was kein Problem war.
Schlimmer war da, dass das Bike seinen Geist aufgab. Es sprang einfach
nicht mehr an. Auch die Tatsache, dass ich vor der Tür einer
Baptistenkirche stand, half da wenig. Die Geräusche beim Starten
liessen auf eine kurzgeschlossene Batterie schliessen. Der Engel, den
ich brauchte, kam von der gegenüberliegenden Strassenseite, in der
Person von Steve. Selbst Harley-Rider, glaubte er den Schaden schnell
beheben zu können. Nichts führte zum Ziel. Nicht mal sein Jumperkabel
an seiner Autobatterie angehängt. Wir schoben die Maschine über die
Strasse in seine Garage und schlossen das Batterieladegerät an. Kein
Ladestrom!!!!!! Jetzt konnten nur noch richtige Motorradspezialisten
helfen. Aber wo? Die nächste Harley-Werkstatt war 150 Meilen entfernt.
Steve wusste Rat. In Downtown Oconto gab es Russ' Cycleshop. Es war kurz
vor sieben Uhr abends. Erst mal anrufen. Russ war immer noch am
arbeiten. Also, die Maschine auf den Lift, auf Steve's Pickup geladen
und zu Russ. Der wartete schon mit Rampe und Kollegen auf uns. Das Bike
runter vom Pickup und rein in die Werkstatt. Mein Gott was für ein
Chaos. Passend zum Bild der Mechaniker. Bart, lange Haare, MGD in der
Büchse. Sie schickten mich ins Hotel. Voller Vertrauen auf die besten
Leute getroffen zu sein packte ich meine Klamotten und liess mich von
Steve ins Hotel fahren.
Ich drehte nach Norden. US 41/2 bzw Wisconsin 35 bzw Michigan 28 führten nach Sault St.Marie, zu den Soo Locks, die den Lake Superior mit dem Lake Huron verbinden. Auf dem Weg dorthin stoppte ich bei der Karl Schmid Unisia in Marinette, welche alle Kolben für Harley-Davidsons herstellt und zum Rheinmetallkonzern gehört, zudem auch mein Arbeitgeber gehört. Don Mocco führte mich durch die Firma und verabschiedete mich mit Souvenirs
Zahnschmerzen in der Nacht zwangen
mich am Morgen erst nach Hilfe zu suchen. Versuche niemals in den USA am
Donnerstag einen Zahnarzt zu bekommen. Sie haben alle wegen Reichtum
geschlossen und Notdienste sind völlig überlaufen. Also, auf nach
Kanada. Da werden sie geholfen. Stimmt. Die Fahrt nach Marathon führt
auf der Trans-Kanada 17 ausschliesslich durch dichten, duftenden Wald. Tiefe Temperaturen und tief hängende Wolken zwingen mich in Regenklamotten. Doch den ganzen Tag kein Tropfen und ab Thunder Bay strahlend blauer Himmel und warm. Als ich auf dem Weg zur US-Grenzstelle kurz stoppe um ein Photo zu schiessen, löst der Trottel Alarm aus! Sie leiden tatsächlich unter Verfolgungswahn. Auf Minnesota 61 bis nach Grand Marais. Netter, kleiner Fischerort.
Via Duluth nach Bemidji. Kein Hotelbett mehr. Nur noch ein Campingplatz, direkt am Mississippi. Stechende Moskitos und gerissenes Zeltgestänge inklusive. Keine zweite Nacht, sondern Sonntagmittag nach Grand Forks. Gute Entscheidung. Steaks, Hotel und Stock-Car Rennen am Abend.
North Dakota 200. Fast 200 Meilen
nur geradeaus bis Washburn. Ich folgte in den nächsten Tagen dem
Missouri südwärts. Besuchte Fort Mandan, das Lewis&Clark
Interpretive Center, Fort Lincoln, Custer's Haus (vorzügliche
Führung), das Slant Indian Village etc. und Bismarck, die Hauptstadt
North Dakotas. Via Pierre und dem South Dakota
14/34 kam ich nach Sturgis zum ersten Wochenende der Bike-Week Ausgabe
2003. Angesichts eines hervorragenden Programms an diesem Wochenende,
hatte ich einen Platz auf dem Buffalo Chip Campground gemietet. Die
Formalitäten waren schnell erledigt und los konnte die Suche nach einem
‚ruhigen' Plätzchen gehen. Ich hatte den Plan noch einigermassen im
Kopf und suchte deshalb nach dem Teil der Stables Camp genannt wird.
Dort schlug ich mein Zelt zwischen einigen dünn belaubten Bäumen auf.
Da waren Joe mit Frau, Keith and Joanne, Harry und Leann und im Laufe
der nächsten Tage ein paar andere mehr.
Ricky (Tequilaboy) und Jenny, die
ich auf dem Weg nach Sturgis kennengelernt hatte und ihre Freunde nahmen
mir die letzten Zweifel, wohin es gehen sollte. Nach dem Yellowstone
Park nach Norden statt nach Süden. Also fuhr ich zu Beginn der dritten
Woche auf dem Interstate 90 bis Buffalo,Wy. Dann auf dem US 16 über den
Powder River Pass (9956ft) bis Worland und Greybull. Via Cody in den
Yellowstone NP. Besonders die Strecke zum Nord-Ost Ausgang ist
durchsetzt mit Schlaglöchern übelster Natur. Aber dann. Hinauf zum
Beartooth-Pass auf knapp 11000ft und hinunter nach Red Lodge. Leider ist
jedes Motel voll besetzt, sodass mir nichts anderes übrig bleibt als
nach Joliet weiterzufahren. Und das in der Dunkelheit, beobachtet von
Grizzlys, Elchen und was sonst noch zum Wildwechsel beiträgt. Das erste
Auto, das als Pilot diente, bog schon nach 4 Meilen auf den Campingplatz
ab und der Pick-up an den ich mich anhängte donnerte mit 70mph nach
Norden. Nach 25 Minuten erreichte ich Joliet und mein reserviertes
Zimmer. Die Ölkontrollampe leuchtet nach
dem Start noch mal auf. Die Kontrolle bestätigt einen zu niedrigen
Ölstand. Also, ein Liter nachfüllen. In Columbus,Mt wieder auf den I90
bis Three Forks. Auf der US12 zur Hauptstadt Helena und über den
Flesher Pass (6130ft) nach Lincoln. Der Himmel verheisst krachende Gewitter. Ein
blonder Firefighter, die hätte einen Platz auf jedem Catwalk, rät mir
hier zu übernachten. Ich versuche es trotzdem. 2 Meilen westlich gerate
ich in die Front und bin in Sekunden nass bis auf die Haut. Also zurück
nach Lincoln, Zimmer belegt, geduscht, Kleider getrocknet und in die Bar
nebenan. Bier gekauft und dem Hufeisenwerfen zugesehen. Die Tür geht
auf und mein blonder Firefighter mit ihren Kollegen kommt herein. Tische
und Stühle werden zusammengerückt und es wird erzählt und diskutiert.
Wenn einen nur das dünne Bier nicht ständig zur Toilette treiben
würde. Der Öldruck ist schon wieder zu
tief. Ich brauche eine Harley-Werkstatt. Missoula oder Kalispell.
Antwort Kalispell. Prompte Erledigung des 2500 Meilen Check-up.
Übernachten auf dem KOA Whitefish in einer Kabin. Zu teuer. Whitefish
hat dafür eine Menge Saloons zu bieten. Früher Aufbruch zum Glacier NP.
Whitewater-Rafting steht auf dem Programm. Als ich zum NP abbiegen will
und dafür herunterschalten muss, suche ich vergeblich meinen
Schalthebel. Der hat sich von der Verbindungsstange gelöst und liegt
auf der Fussraste. Whitewater-Rafting fällt aus. Jetzt ist erstmal
Reparatur angesagt, aber mit was? Ein Stück steifer Draht wäre die
Lösung, alles was ich habe ist etwas Nähgarn. Auch die deutsche
Familie, deutsche Mütter haben immer alles mögliche dabei, kann mir
nicht weiterhelfen. Vier Harleybiker stoppen zum Tanken. Und was hat
einer dabei? Ein Stück steifen Drahtes. Beide Teile sind schnell
verbunden und schon geht´s nach Kalispell. Ein Ersatzteil haben auch
sie nicht, aber in der Werkstatt können sie das Gelenk in die Stange
pressen. Das sollte für die nächsten 50000 Meilen halten. Joel sei
Dank. Die Fahrt über den Logan-Pass im Glacier NP ist wie eine Fahrt
durch die Dolomiten. Hinein in Canada´s Provinz
Alberta. Über Black Diamond nach Calgary. Auf der Olympic Plaza
nocheinmal die Medaillengewinner der Spiele 1988 in Erinnerung gerufen
und dann über Trans-Canada 1 entlang der Sprungschanzen und der Bobbahn
nach Banff. Ein Mix aus Wengen, Ischgl und Garmisch. Kurzer Spaziergang
und weiter nach Lake Louise. Alpen at it´s best. Gletscher wie ich sie
eigentlich im Glacier NP erwartet hatte. Hinein nach Britisch-Kolumbia
bis Golden. Über Revelstoke an den Arrow Lake.
Kostenlose Überfahrt!!!!! Weiter bis zu meinem Freund Stups nach
Winlaw. Überall Wald. Zurück in die USA. Der
Grenzübertritt ist viel weniger aufgeregt als vor Wochen in Minnesota.
Washington ist wunderschön. Der Kollege auf dem Powder River Pass hatte
beileibe nicht zuviel versprochen. Die Fahrt bis Wenatchee wird von
ständigen Ah`s und Oh`s begleitet. Weiter nach Westen. Via
Leavenworth, sieht aus wie Oberammergau, und dem Eisboxcanyon hinauf zum
Stevens-Pass. Weiter nach Seattle. Stop am Weltausstellungsgelände.
Suche nach dem Hard-Rock Cafe. Leider geschlossen. Fahrt durch die Stadt
zur Fähre nach Bremerton. Übersetzen auf Olympic-Island. Durch den
Regenwald nach Süden. Früh raus. Es geht zum Mt.Rainier.
Easy Riding auf 2500m. Auf der Ostseite hinunter ins Tal. Stop in
Packwood.
Nirgends war`s heisser als hier. Nirgends war die Eiscreme Portion
grösser als hier. Auf geht`s zum Mt. St.Helens. Gute Strasse, dunkel
grüner Wald, um die Kurve - Mondlandschaft. Es wurde alles so belassen
wie nach der Explosion des Vulkans. Auf der Fahrt hinab kommt mir ein
Sportwagen öfters bedrohlich nahe. Ich warte bis zum nächsten
Parkplatz, aber er nicht. In einer Linkskurve überholt er mich.
Mittendrin kriegt er kalte Füsse und schneidet meinen Weg. Ich muss in
den Gravel wenn ich die Kollision vermeiden will, bekomme die Maschine
auch zum Stehen, aber das Gepäck produziert soviel Übergewicht, dass
die Maschine auf die linke Seite kippt. Ich liege mit dem linken Bein
darunter. Der Sauhund haut ab. Gott sei Dank hält ein Pick-up eine
Minute später und seine Insassen befreien mich. Ich bin bei Destination Harley in
Tigard,Or angekommen. Ron fragt mich nach meinem Befinden. Ich lasse die
letzten Wochen Revue passieren und stelle fest, dass ich auf der Stelle
schlafen könnte. Ron empfiehlt das Phönix Inn, um die Ecke.
Ausschlafen, Ausspannen, Baden etc. Die South Blocks Partys downtown
Portland sind der einzige Grund die Maschine zu bewegen. An der
Dealerparty Montags erhält man die letzten Infos zum bevorstehenden
Ride Home. Auch das der HD Boss, Jim McCaslin, mitfährt. Der Ride Home startet
Dienstagmorgen um 9 a.m. Einige hundert Harleys haben sich versammelt.
Die Portland Polizei hat den HW 217 gesperrt und geleitet uns zum I5.
Hier löst sich die Kolonne auf und verteilt sich auf den I84 in Oregon
bzw. den HW 14 in Washington in Richtung Kennewick,Wa. Die Fahrt
entlang dem Columbia River ist ein wahrer Scenic Drive. Die Dealerparty
ist nicht spektakulär. Mike, Firefighter aus San Bernardino und Gary
aus South Lake Tahoe, hatten offensichtlich eine harte Nacht hinter sich
als ich sie um 5 p.m. auf dem Campingplatz treffe. Sie bevorzugen die
harte Bank des Picnictable statt der Matratze im Zelt um ihren dicken
Kopf auszuschlafen. Dafür sind sie um 11 p.m. topfit als wir uns im
Celebrities Casino wieder über den Weg laufen. Nach dem dritten dünnen
Bier kehre ich in mein Zelt zurück. Entsprechend habe ich morgens schon
gefrühstückt als sich die zwei mühsam aus dem Schlafsack
schälen. Die Etappe nach Missoula gehört zu
den schönsten Fahrten. Erst entlang des Snake River, dann nach Idaho hinein.
Hier gibt es die ersten Umleitungen wegen Waldbränden. Temperaturen
kaum zum aushalten. Die Strasse zum Lolo-Pass sieht auf der Karte wie
eine Gerade aus, ist aber Kurve an Kurve. Und das 100 Meilen. Auf der
Ostseite des Lolo-Pass hängt der dicke Waldbrand Smoke in der Luft.
Missoula ist ungemütlich. Die Dealer-Party tut ihres dazu. Ich werde
das Gefühl nicht los als sollte uns hier das Geld aus der Tasche
gezogen werden. Deshalb "schwinge" ich mich in den Sattel und
mache mich auf die Suche nach einem Hotelzimmer. Das bringt mich immer
weiter in Richtung Great Falls und in die Dunkelheit. Kurz vor der
Verzweiflung treffe ich einen Harley Rider, der mich in Schlepptau
nimmt. Mit Tempo 70mph durch die Nacht bis Lincoln. Im gleichnamigen
Hotel liess es sich gut schlafen. Der Weg durch den Smoke nach Great
Falls war kurz. Die Luft in Great Falls ist klar. Dafür gibt es kein
Wasser im Missouri um die Great Falls spektakulär erscheinen zu lassen.
Die Band an der Party ist laut aber nicht gut und Milo zieht mit seinem
Rat-Bike sowieso alle Aufmerksamkeit auf sich. Ken, der Raketenfachmann
aus Ogden,Ut den ich seit Kennewick kenne möchte mich in seiner Gruppe
haben auf dem Weg nach Billings. Treffpunkt morgen 8am. Zu uns gesellen sich noch Jerry aus
Carson City,Nv und Joe aus Eugene,Or. Joe hat einen übel geschwollenen
Fuss, aber ganz Polizei-Offizier beisst er auf die Zähne. Jerry hat
sich HW89 und dann HW12 entlang dem Musselshell River vorgenommen, eine sehr empfehlenswerter Ride. Regenwolken
drohen in den Morgenstunden. Gegen 3pm sind wir in Billings. Ich brauche
einen Ölwechsel und die VJ von FOX@9NEWS ein Interview. Also, Bike und
mich ins rechte Licht gerückt und alle Fragen beantwortet. Wird
wahrscheinlich sowieso nicht gesendet. Die Dealerparty downtown Billings
ist bis jetzt die Beste. Es wird entsprechend spät. Little Bighorn liegt am Weg nach
Sturgis. Als ich vor dem Visitior`s Center halte werde ich von einigen
Kollegen auf meinen Auftritt letzte Nacht auf FOX@)9NEWS angesprochen.
Also doch. Leider hab ich`s selbst nicht gesehen. Einige meinen mit
meinem Akzent könne ich Schwarzenegger Konkurrenz machen. 350 Meilen Prärie nach Sturgis.
Abstecher zum Devil`s Tower - nein. Schon gesehen. Motel in Spearfish
und Reparatur der Vorderlampe in Sturgis. Selbstverständlich laufen mir
Ken, Jerry, Joe und auch Steve, pensionierter Firefighter aus Chicago
über den Weg. Sturgis heute ist kein Vergleich zu Sturgis vor 3 Wochen
zur Bike-Week Zeit. Es ist tot. Die Saloons leer, Platz zum Parken
überall, T-Shirts zum halben Preis. Die Konzerte am Samstag und Sonntag
(Chris Cagle) Spitze. Crossing South Dakota steht auf dem
Montagplan. Ich nehme den I90. Kein Stop in Wall und auch nicht durch
den Badlands NP. Alles schon gesehen. Eine Klasseband und tolle Stimmung
an der Dealerparty in Sioux Falls. Leider alles schon um 9pm zu Ende. Quer durch`s südliche Minnesota
geht`s nach La Crosse,Wi. Fast "zu Hause". In Albert Lea versuche
ich mein Blinkerproblem selbst zu lösen. Leider funktionieren sie jetzt
perfekt. Als ich den Mississippi überquere fühle ich mich wirklich wie
Zuhause. Von hier wäre es etwas mehr als eine Stunde bis nach Eau
Claire. Die Dealerparty ist grosse Klasse. Allerdings werde ich das
Gefühl nicht los als ob es mittlerweile mehrere Tausend Biker sind auf
dem Weg zu Harley`s hundertstem Geburtstag. Ich befürchte kein
Motelzimmer mehr zu finden und fahre deshalb noch bis Tomah,Wi. Pat und
Joy informiert wo wir frühstücken am nächsten Morgen und Jenny
beruhigt, dass ich keine Gefahr für ihr Appartement bin. Beim Frühstück mit Pat und Joy
habe ich natürlich jede Menge Geschichten zu erzählen. Pat ist so gut
drauf, dass wir die ganze Kneipe mit Bikern aus aller Welt unterhalten.
Dann geht`s auf die letzten knapp 200 Meilen "nach Hause".
Schon auf der ersten Brücke die wir unterqueren stehen Menschen mit
Fahnen und Transparenten und heissen uns "Willkommen Zuhause".
Es treibt einem die Tränen in die Augen. Das wird Meter für Meter
mehr. Schon 100 Meilen vor Milwaukee reichen Brücken nicht mehr aus und
die Leute bevölkern die Frontageroad. Wir verlassen ca. 20 Meilen vor
Milwaukee den Interstate und suchen nach Pat`s und Joy`s Freunden, die
sie für zwei Nächte aufnehmen. Auf dem Weg zu meinem Aufenthaltsort
für die nächsten Tage halten wir bei Hal`s Dealerparty und bei den
Summerfest-Grounds. Pat und ich haben wiedermal den gleichen Gedanken.
Wir suchen nach dem perfekten T-Shirt. Es ist ärmellos und bedruckt
nach individuellen Vorstellungen. Dann geht`s zu Jenny`s Appartment,
oberhalb des Festgeländes. Den ganzen Tag durch Milwaukee. Dealer-Party hier und da. Und am Abend die erste Hälfte des Kansas und die zweite Hälfte des .38 Special Konzerts. Die Party der HOG findet ca. 30
Meilen ausserhalb statt. Auf dem Weg dorthin passiere ich die
Fabrikationsstätte an der Pilgrim Road. Menschen und Bikes soweit das
Auge reicht. Nur weiter. Pins und T-Shirt des HOG. Und am Abend
"The Doobie Brothers". Das ist das Feinste vom Allerfeinsten.
Vielleicht noch besser als 1999 in Las Vegas. Siehe auch (http://www.doobfan.com/photos/gerd) Zum Abschluss zur Brady Street. Zuerst nach downtown. Die Strassen
entlang der Parade sind überfüllt. Die Menschen stehen bis zu zehn
Reihen hintereinander um einen Blick auf die Parade der Zehntausend zu
erhaschen. Man steht auf allem was sich bietet. Das Dach und der
Kofferraum des Polizeiwagens sind komplett eingedrückt! Jetzt wäre die
beste Zeit die Ausstellung zu besuchen. Also, nach ca. der
fünftausendsten Chapterflag hinunter an den Lake Michigan zur
Harley-Davidson Experience. Für wen entscheide ich mich heute.
Montgomery Gentry oder Steppenwolf oder Billy Idol oder REO Speedwagon?
Montgomery Gentry und Steppenwolf. Abschluss an der Blockparty in der
Northstreet. Der Höhepunkt!? Die Tore öffnen
um 12 Uhr. Die ersten Fünftausend strömen an die Bühne. Bis 2 Uhr
läuft nichts. Dann vier Stunden Videos und Interviews auf
Grossleinwänden!! Um 6 Uhr endlich - die Doobie Brothers. Dann Tim
McGraw. Trotz meiner Liebe zur Country Musik - er ist auf der falschen
Party. Die ersten gehen schon nach Hause. Kid Rock hebt danach die
Stimmung, auch wenn die Brasilianer vor mir noch nie etwas von ihm
gehört haben. Alles fiebert dem Höhepunkt entgegen. Jeder spekuliert.
The Rolling Stones, Aerosmith, The Boss etc. etc. Die Bühne öffnet
sich und wer sitzt da? Oh mein Gott nein, Elton John. Wer hat sich den
ausgedacht? Weiss der nicht, dass er auf einer Bikerparty nichts
verloren hat? Wie kann man nur.....! Er ist sicher ein hervorragender
Musiker, kein Zweifel. Auch ich kann von Zeit zu Zeit ein paar seiner
Songs zuhören. Aber hier? Nein danke. Ich verlasse den Veterans Park
und mit mir wahrscheinlich ein paar Tausend pro Minute. Mit dem Sonnenaufgang verlasse ich
Milwaukee. Die letzten 250 Meilen. Pat und Joy sind schon auf dem Weg
nach Kalifornien. Ich verpasse der Maschine eine Wäsche wie nicht mal
meiner eigenen jemals zuvor. Packe, schliesse das Haus ab und steige in
den Flughafenbus. Via Minneapolis und Dallas geht's nach Hause. Wer hätte gedacht, dass es eine solch lange Story gibt. All jenen die hier genannt sind sei Dank. Ohne euch wären die sieben Wochen in drei
Sätzen abgehandelt worden. |
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