Der Eislauf begeisterte schon die Jugend
von gestern; so um die Jahrhundertwende erfreute sie sich an ihrem Sport mit äusserst primitiven Mitteln.
Wenn nicht gerade genügend Schnee auf den Strassen lag, liess man bei kaltem Wetter
das 'Butzenbächli' bei der 'Wyden' (Schützenmatte) stauen und
bald einmal entstand ein Eisfeld, wo sich jung und alt mit Schlittschuhen, natürlich
zum Anschrauben, um die Bäume herumtummelte. Die grosse Begeisterung dieses gesunden Wintersportes veranlasste am 21. Januar 1931 29 Eissportfreunde, den
'Eisclub Olten', den heutigen Eislaufclub (ELCO), zu gründen.
Ein Eisfeld auf dem Tennisplatz Hagberg
1931
Tennisplatz Hagberg im Winter
Dank der Initiative ihres ersten Präsidenten,
Iwan Hagmann, Kantonsschullehrer
in Olten, konnte bereitsam 9. November 1931 der Vertrag mit dem Tennisclub
Hagberg unterzeichnet werden, um auf dessenPlatz, dem heutigen Standort
des
Altersheimes Stadtpark, im Winter Schlittschuh zu laufen. Die Einwohnerge-
meinde Olten unterstützte dabei das Unternehmen.
Für das Eishockeyspiel blieb aber kein Platz. Dierelativ kleine
Anlage genügte den
Ansprüchen bald nicht mehr, denn ein richtiger Schlittschuhlaufboom
setzte ein.
Die Natureisbahn Kleinholz 1933
Natureisbahn Kleinholz mit Restaurant
Auf den damaligen Tennisplätzen und
dem heutigen Standort der Kunsteisbahn
im Kleinholz, eröffnete man am 10. Dezember 1933 mit 3600 Quadratmeter
Fläche eine Natureisbahn.
Der unvergessliche Badmeister,Julius Kielholz, selbst Mitglied des Eisclubs,
arbeitet dort jahrelang als Eismeister. Die Anlage Hagberg diente noch
bis in
die vierziger Jahre hinein dem Eislauf. Die wirtschaftlichen Krisenjahre
und der
zweite Weltkrieg von 1939 bis 1945 liessen keine Möglichkeiten,
mit finanziellen
Mitteln die bestehende Sportanlage Kleinholz zu erweitern und zu modernisieren.
Immerhin bestand das Gebäude mit Garderobe, Kassenraum und Restaurant
schon vorher und diente nach einigen Umbauphasen noch heute seinem Zwecke.
.Von der Natur- zur Kunsteisbahn Kleinholz
1961
Kunsteisbahn Kleinholz Olten 1962
Am 14. Dezember 1956 reichte Alphons Wirth, Olten, beim Gemeinderat
eine
Motion ein, es sei die Frage zu prüfen, in Olten eine Kunsteisbahn
zu errichten. Am 28. August 1958 lud Stadtammann Dr. Hans Derendinger
die Bevölkerung zu einer Aussprache ein. Drei Monate später
gründete man ein Initiativkomitee, das am 18. März 1959 ein
Projekt 'Schützenmatte' in Verbindung mit der Strandbaderweiterung
vorlegte. Dieses und ein abgeändertes Projekt fanden aber Ablehnung.
Das Komitee liess aber nicht locker, studierte andere Standorte und
Vorschläge, und im Herbst 1960 stand eindeutig fest, dass das Areal
der bestehenden Natureisbahn, südlich der Sportstrasse im Kleinholz,
die besten Aussichten auf Erfolg zeigte.
Von allem Anfang an war klar, dass die Einwohnergemeinde Olten nicht
für die Kosten der Kunsteisbahn aufkommen würde. Deshalb gründeten
die Initianten am 30. März 1961 die Kunsteisbahngenossenschaft
Kleinholz Olten. In einer Rekordzeit prüften die Behörden
das Vorhaben und bereits am 2. Juli 1961 entschied sich der Souverän
mit 1600 gegen 400 Stimmen, die Bewilligung zum Bau einer Kunsteisbahn
im Kleinholz zu erteilen
.
Schon drei Tage nach der Volksabstimmung begann der Aushub und am 4.
November 1961, also nach nur vier Monaten Bauzeit, war das Eisfeld 30
x 60 m fertig erstellt. Die maschinellen Anlagen standen Anfang Dezember
provisorisch betriebsbereit. Unter teilweiser Mithilfe der Mitglieder
des EHC Olten, vor allem der ersten Mannschaft, die sämtliche Kühlrohre
während der Trainingszeit verlegte, entstand die Kunsteisbahn.
Die Einwohnergemeinde Olten stellte der Kunsteisbahngenossenschaft das
Terrain im Baurecht zur Verfügung und bewilligte zudem einen Betrag
von 300'000 Franken à fonds perdu und 200'000 Franken als Beteiligung
in Form von Anteilscheinen. Die Kosten der ersten Bauphase beliefen
sich auf rund 1,4 Mio Franken und konnten fast voll durch Spenden und
Anteilscheine gedeckt werden. Im Jahre 1970, nach dem Aufstieg des EHCO
in die Nationalliga B, erstellte der Club auf der bestehenden Garage
ein Club-Haus mit Büro und WC. Zur Entlastung und als Erweiterung
des Eishockeyfeldes und den Bedürfnissen entsprechend, baute die
Kunsteisbahngenossenschaft ein offenes Eisfeld hinter der Tribüne.
Die erste Mannschaft verlegte während der Trainings wiederum die
Kühlrohe.
Eishalle Kleinholz 1976
Überdachung der Kunsteisbahn 1976
Auch in Olten kam die Bestimmung des schweizerischen
Eishockeyverbandes, dass sämtliche Nationalligaclubs über
eine überdachte Eisbahn verfügen müssten, zur Diskussion.
Das oftmals schlechte Wetter verhinderte dem EHCO und allen anderen
Eissportvereinen manche Durchführung eines Anlasses. Viele Spiele
fanden bei Regen und Schneetreiben statt, oder es kam zu Verschiebungen.
Jeweils vor Saisonbeginn mussten immer wieder grosse Unterhaltsarbeiten
ausgeführt werden.
Seit Jahren schon wünschten sich die Sportler ein Dach, doch wer
sollte das Geld für diese hohen Kosten aufbringen ? Die Generalversammlung
der Kunsteisbahngenossenschaft erteilte anno 1975 ihrem Vorstand den
Auftrag, ein Dachprojekt vorzulegen. Drei Firmen wurden zur Abklärung
herangezogen, wobei zur Abklärung dann die Holzkonstruktion von
Architekt H.G. Frey aus Olten den Vorzug erhielt. Im Jahre 1976 fiel
der Entscheid. Der Gemeinderat bewilligte einen Kredit von 860'000 Franken,
der Kanton beteiligte sich mit 50'000 Franken. Der Sport-Toto-Fonds
richtete ebenfalls 50'000Franken aus und Private, Geschäfte und
Unternehmer trugen weitere 100'000 Franken bei. Zusätzlich liess
die Genossenschaft das Hypothekardarlehen um 200'000 Franken erhöhen.
In nur viereinhalb Monaten Bauzeit erhielt die Kunsteisbahn Kleinholz
Olten ein modernes Dach. Zur gleichen Zeit konnte die Tribüne vergrössert
und die Garderoben ausgebaut werden. Das Fassungsvermögen der neuen
Eishalle belief sich auf etwa 10'000 Personen.
Die Gesamtkosten betrugen rund 1,5 Mio Franken. Dank grosszügiger
Beiträge der Gemeinden Dulliken, Starrkirch-Wil, Winznau, Trimbach,
Wangen und Olten darf von einem regionalen Werk gesprochen werden.
Die Anlage präsentiert sich recht sehenswert und zweckmässig
und rundet das Bild der Oltner Sportanlagen ab.
Quelle: 50 Jahre EHCO - 1934 bis 1984 - Author Kurt Stocker - Ausgabe-Nr. 0678