Erwiderung zu Kritik an RoomCap        
  15.7.2007 / Korr.17.Sept.2007 / 29.5.08                                   


Seit ich die RoomCap Antenne beschreibe (Juni 2005)  kommt immer wieder Kritik von allen möglichen Seiten.
Da wurde ich zum Lügner, zum unseriösen Verkäufer, zum Missbraucher des Amateurfunks sowie als
Verulker der Amateurfunker beschimpft.
In letzter Zeit haben sich die Kritiken massiert, speziell von Leuten aus Deutschland, welche meine
Antenne diskreditieren, z.T. von Leuten mit einigem technischen Background.
Das Bedenkliche dabei ist, dass diese Leute sich nur auf den Stand ihres Wissens und ihrer Erfahrung
berufen und diese Antenne nie gesehen oder ausgemessen haben!
Diese können sich ganz einfach  nicht vorstellen, dass es bessere Wege gibt zur Erzeugung von Radiowellen
mit kurzen Strahlern, als bisher in der gesamten Antennenliteratur und Physik beschrieben.
Sie sind auf der "alten Technik" stehen geblieben.

Wenn man ein Produkt kritisiert so sollte man dieses wenigstens kennen, und nicht einfach in die Luft
hinein kritisieren.
Bei Unwissenheit sollte man lieber still bleiben, oder sich zuerst die Sache richtig ansehen, damit man
sich ein zuverlässiges Urteil bilden kann.

Nachstehend sind einige Kritikpunkte kommentiert:



Zu Kritiker DC7GB,  Prof. Dr. Ing. Thomas Schiller   (Berlin, Telekom/Post + VFDB)
( 17.9.07: Titel von DC7GB korrigiert )


Tom kritisiert meine Vergleichsmessungen und gibt an, dass diese Vergleiche gar nicht stimmen
können, da die angegebenen Signalrapporte nicht stimmen, da die S-Meter ja ungeeicht seien ...
Die Eichung auf einen genauen Referenzwert ist hier absolut unnötig, denn es handelt sich
dabei um einen Vergleichswert zwischen 2 Signalen, wo es nur auf die Differenz ankommt.
Beim einen Gerät ist ein S-Punkt 5db, beim andern 6db, beim dritten 7db, doch im Durchschnitt
liegt man mit 6db pro S-Punkt sicher nicht viel daneben. Ein höherer S-Wert stellt aber sicher in
jedem Fall ein stärkeres Signal dar.

Tom schrieb:
"Ob Boden- oder Raumwellen ist an sich egal. Wichtig ist es die gleiche Polarisationsebene zu
verwenden..."
  
Diese Aussage ist sicher falsch.
In der reflexionsfreien Bodenwelle bleibt die Polarisationsebene erhalten und es ist wichtig,
dass beide Antennen die gleiche Polarisation haben. Bei falscher Polarisation treten Signalunterschiede
bis 40 db auf (Einstellung in drei Koordinaten). -
    Ankommende Raumwellen haben jede beliebige Polarisation,  permanent wechselnd, unabhängig von
der ursprünglichen Polarisation. Dies macht sich im QSB bemerkbar.
Deshalb spielt die Polarisation der Antenne für Raumwellen keine Rolle. Hingegen muss man das Signal
auf der Empfangsseite über längere Zeit im QSB mitteln (wie dies auch getan wurde).

Tom kam zu folgender Konklusion:
"Es handelt sich um eine Antenne mit Dachkapazität, die gegenüber gleich-kurzen Antennen
durchaus Vorteile haben kann."

Da irrt er sich gewaltig!
In allen Vergleichstests (ausser 160m) kam die Version ohne Dachkapazität in Anwendung, so wie dies
auch aus den Bildern ersichtlich ist.
Natürlich habe ich auch Versionen mit Dachkapazität, doch ist der Gewinn durch die Dachkapazität
sehr klein. Durch die Dachkapazität wird am meisten die Bandbreite der Antenne beeinflusst, wie
hier beschrieben. Der Signalgewinn von 0,4db resp. 1,7db ist auf Raumwellen ohnehin kaum mehr
festzustellen. Also können die guten Signalrapporte nur von was anderem kommen.




Im weitern wird Bezug genommen auf  DF6SJ  (Prof. Dr.-Ing. Gerd Janzen, FH Kempten).
Gerd Janzen ist Berater für Antennenfragen und zuständig für Rechnersimulation von Antennen an der FH.
Dieser untersuchte die SUPER-C Antenne, und hat eine Anleitung zu kurzen Antennen verfasst.
Er untersuchte die Konstruktion  kurzer Antennen und hat dazu einen Artikel im DARC veröffentlicht.
Auch er kennt das
Prinzip der differentiellen, erdunabhängigen Einspeisung nicht.
Seine Simulationen mit dem Programm EZNEC sind für die Roomcap nicht anwendbar, weil dieses Programm
die Definition dieser Antenne nicht erlaubt, deshalb sind seine Simulationen für die RoomCap Antenne nicht anwendbar,
auch wenn die äusseren Abmessungen ganz ähnlich sind. Siehe dazu:  Meine Erfahrung mit Computersimulation

W4RNL, der grosse Promoter der NEC-Programme, schreibt am 12.Juli 07 bei antennex.com ganz klar,
dass die NEC Programme eine Vielzahl von Limitationen haben, und dass berechnete Werte ausserhalb
dieser Limitation unbrauchbar seien.




Zu Kritiker  DJ5IL  (Karl Heinz Fischer, Pforzheim, Referent des DARC für EMV und Antennenfragen)

Karl schrieb:
"Ganz offensichtlich bezieht sich Felix, HB9ABX, mit der Bezeichnung "RoomCap" auf das Konzept der
"Raumkapazität" von Landstorfer / Meinke."

Auch er irrt sich. Denn wenn man den Aufbau der Analyse von Prof. Friedrich Landstorfer ansieht, so erkennt man,
dass dieser eine starre Einspeisung macht und das Prinzip der differentiellen, erdunabhängigen Einspeisung nicht kennt.
Meine Messungen haben gezeigt, dass der Unterschied zwischen dem "System Landstorfer" und meinem System
5db bis 9db beträgt, je nach Aufbau und Bodenbeschaffenheit.
Dies wurde gemessen durch direkten Vergleich von 2 Antennen, von denen die eine nach "System Landstorfer"
gespiesen wurde, und die andere mit dem RoomCap System. Beide Antennen haben einen identischen Strahler verwendet.
Dabei wurde die Feldstärke mit Dauerträger in einer Distanz von 3 Wellenlängen sowie auf 4 Km verglichen.
 
Da könnten alle wohl noch etwas dazu lernen.



Zu Kritiker HB9PJT (Peter Sidler, Affoltern am Albis)

Peter wollte sich auch in die Reihen der Kritiker stellen, obwohl er die Antenne, wie die andern Kritiker,
noch nie gesehen oder vermessen hat.
Er nahm das Programm EZNEC zu Hilfe und simulierte ... ohne den Aufbau zu kennen begann er die Simulation.
Er merkte gar nicht, dass er die Antenne nicht richtig definieren konnte, denn die Einspeisung mit dem Varylink
lässt sich gar nicht definieren.
Der anerkannte NEC-Experte W4RNL, L.B.Cebik  bestätigte mir, dass die heutigen NEC-Programme diese
Einspeisungsart nicht simulieren können.
Dessen ungeachtet hat Peter etwas in das Programm eingegeben und das Resultat als Beweis publiziert, dass mein
Vergleich mit der Titanex GP nicht stimmen könne.
Ausserdem arbeitete er mit einer Dachkapazität, welche in dem betreffenden Antennenvergleich gar nicht vorhanden war.
Dazu kommt dann noch, dass er in seiner Rechnung 4 db Verlust für einen Tuner abzog, obwohl er weiss,
dass die RoomCap Antenne ohne Tuner arbeitet.


Ich glaube, dies zeigt genug, wie gut diese Kritiken zu bewerten sind ...



Etwas weiteres ist betrüblich.
Peter, DL5GBP, welcher seine Erfahrungen mit der RoomCap mitteilte, erhält seither laufend böse Telefonanrufe
von OMs, welche ihm vorwerfen, er stecke mit mir unter einer Decke. 
Wohl nicht ganz HAM-like, oder nicht ? 
 


Felix  HB9ABX

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