Die musikalischen Liedformen


Einteilige Liedformen

Die gebräuchlichsten einteiligen Liedformen sind die musikalische Periode und der musikalische Satz. Beide bestehen normalerweise aus 8 Takten in verschiedener Gliederung.


Die musikalische Periode
besteht aus zwei Teilen à 4 Takte (total also 8 Takte), genannt Vorder- und Nachsatz. Diese beiden Teile haben folg. Merkmale :

- innere musikalische Verwandtschaft (melodisch und/oder rhythmisch)

- der Schluss des Nachsatzes ist stärker als derjenige des Vordersatzes.

 

musikalische Periode "Roti Rösli"

Der musikalische Satz besteht aus einem Motiv (2 Takte), dessen Wiederholung in irgendeiner Form (2 Takte), gefolgt von einer Entwicklung mit kadenzierendem Abschluss (4 Takte). Insgesamt also 2+2+4 = 8 Takte lang im Normalfall.




musikalischer Satz "Happy birthday"

Mehrteilige Liedformen

Neben den einteiligen Liedformen Satz und Periode gibt es auch mehrteilige Formen. Einer einteiligen Liedform können wir auch z. B. den Grossbuchstaben "A" geben.

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich folgende Formen entwickelt :

- Die einteilige Liedform A (siehe oben)

- Die zweiteilige Liedform A - B (z. B. "Vo Luzern uf Weggis zue") . Hier ist es auch möglich, dass der Teil A beispielsweise eine musikalische Periode sein kann.

- Die dreiteilige Liedform A - B - A (auch Bogenform genannt). Beispiel "alle Vögel sind schon da". Eine andere Möglichkeit wäre auch A - B - C

- Barform (ist häufig) A - A - B, auch notiert mit A :¦¦ B. Dabei heisst A "Stollen", B "Abgesang"

- Reprisen - Barform A - A - B - A, notiert auch oft als A:¦¦ B da capo. In dieser Form sind auch die meisten Instrumentalsonaten der Klassik komponiert. A heisst Exposition, B ist die Durchführung und das letzte A wäre dann die Reprise. Man spricht dann von der "klassischen Sonatenhauptsatzform".

- Es existieren auch Lieder, welche keiner der obigen Formen eindeutig zugeordnet werden können.


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