2.1 Aufbau und Gebrauch des vorliegenden Buches
Das vorliegende Buch besteht aus fünf Teilen. Im Ersten (I. Einleitung und Hintergrund) werden Aufbau und Gebrauch des Buches erläutert, seine Quellen benannt und die Bedeutung der zusätzlichen Prophezeiungen in der Literatur knapp umrissen. Zudem folgen in Punkt 3 etwas ausführlichere Angaben und Überlegungen zu Herkunft und Hintergrund der verschiedenen Verse und Verskategorien.
Im zweiten Teil werden die gesamthaft 226 Verse abgedruckt, übersetzt und kommentiert. Den Sechszeilern wurde dabei die Widmung ihres Finders, Vincent Seve, an König Heinrich IV. vorangestellt. Diese ist übrigens der einzige Originaltext in diesem Buch, der mit Sicherheit nicht von Nostradamus stammt. Die Reihenfolge der drei Versgruppen (zusätzliche Zenturienverse, Prophezeiungen von 1555 bis 1567, Sechszeiler) ist nicht unbedingt zwingend. Allerdings ist die Positionierung der Sechszeiler und der Widmung von Seve am Schluß von Vorteil, da so dem Mißverständnis vorgebeugt werden kann, daß diese Widmung alle zusätzlichen Prophezeiungen betreffe (vgl. LE PELLETIER, Band 2, S. 224).
Im dritten Teil, den Schlußbemerkungen, werden die wichtigsten Ergebnisse und Thesen des Buches zusammengefaßt.
Der "thematische Index" versucht, die Verse inhaltlich aufzuschlüsseln, um diese für weitere Arbeiten "handhabbar" zu machen.
Teil V, die Bibliographie, ist sehr knapp gehalten, da sie auf der des Hauptbandes (PFÄNDLER, 1997) basiert. Es wurden hier nur noch Quellen und Werke der Sekundärliteratur aufgeführt, die explizit im Text erwähnt werden. Die verwendeten Hilfsmittel entsprechen den im Hauptband angegebenen.
Wie sind diese Verse nun mit Blick auf die "echten" Zenturien zu verwenden? Dazu muß man vorab festhalten, daß Nostradamus diese Prophezeiungen nur teilweise veröffentlicht sehen wollte. Nämlich die Vorhersagen aus den Jahren 1555 bis 1567. Somit kommt diesen Versen eine große Bedeutung zu. Und zwar als Ergänzungen zu den Angaben in den Vierzeilern der Zenturien. Ebenfalls wichtig sind allerdings auch die Sechszeiler. V.a. wegen ihrer zahlreichen Jahresangaben, die vielleicht ein wenig an chronologischer Ordnung in gewisse Teile der Zenturien bringen könnten. Mit den 27 zusätzlichen Zenturienversen (+6/100 bis +12/71) ist wohl am vorsichtigsten zu verfahren, da wir hier am wenigsten über Herkunft und Überlieferungsgeschichte wissen.
Zusammenfassend kann man vielleicht sagen, daß alle 226 zusätzlichen Prophezeiungen als Ergänzung zu den Zenturien zu betrachten sind. D.h. sie müssen diesen stets untergeordnet bleiben und bei etwaigen Widersprüchen geringeres Gewicht zugebilligt bekommen.