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Rückblick
auf Jom Ijun vom Sonntag, 24. Juni 2001 in Basel
Eine Menschenschlange bildete
sich vor der Anmeldung, als in den Räumlichkeiten der Israelitischen
Gemeinde Basel (IGB) zum ersten mal in dieser Art ein Lerntag stattfand,
der sich an der Lernwoche in Nottingham in England orientierte, bekannt
unter dem Namen «Limmud», wo jeweils etwa Ende Dezember gegen
2000 Männer, Frauen und Kinder teilnehmen. Die Organisatorinnen, Valérie
Rhein und Emily Silverman, erarbeiteten ein Programm, das sich sehen lassen
konnte. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, insgesamt drei Schiurim/Sessions
à 1,5 Stunden zu besuchen. Dabei konnten sie jeweils zwischen drei
verschiedenen Themen wählen, so dass das Angebot also insgesamt neun
Schiurim umfasste.
Die Themen:
Ich selbst hatte also die
«Qual der Wahl». Obwohl mein Sternzeichen Zwilling ist, musste
ich mich doch entscheiden und besuchte die Schiurim mit den ReferentInnen
Eva Pruschy, Pierre Weill und Michael Bollag. Alle Schiurim waren trotz
des sehr schönen und warmen Wetters gut besucht. In den Pausen und
beim reichhaltigen Mittagessen, das vom koscheren Restaurant «Topas»
bereitgestellt wurde, entstanden interessante Gespräche mit allen
Altersgruppen und religiösen Richtungen, was einer der wichtigsten
«Begleiterscheinungen» war und ist.
Richard Ernst Erschienen in den Gescher-Mitteilungen
(Freiburg i. Br.), Herbst 2001
Elf Jahre jüdisch-palästinensische Gesprächsgruppe Basel Dr. Edward Badeen und Dr. Peter Dreyfus Seit 1990 treffen sich in der Region Basel lebende palästinensische und jüdische Frauen und Männer. Aus den Begegnungen von Fremden, aus Gesprächen und Diskussionen über Politik, Vorurteile und persönliche Ängste ist gegenseitiges Verständnis entstanden. Freundschaften haben sich gebildet. Edward Badeen und Peter Dreyfus berichten über ihre Erfahrungen, ihre Ziele und Aktivitäten und laden ein zur Diskussion. Protokoll Peter Dreyfus kennt Jehad
Mazarwe seit 1989 und ist seither mit ihm befreundet. In Israel hat er
Friedensprojekte wie zum Beispiel Neve Shalom kennengelernt und sich jahrelang
aktiv dafür engagiert. Von Peter Liatowitsch wurde er schliesslich
auf das Thema «Friedensarbeit» aufmerksam gemacht, worauf ein
erstes Treffen mit Jehad Mazarwe stattfand. Die Gruppe hat sich rasch gebildet.
Seit 1990 treffen sich die zwölf Mitglieder drei bis viermal im Jahr.
Am Anfang stand das Kennenlernen im Vordergrund. Es folgten zum Teil sehr
schwierige Diskussionen, und es gab auch schwierige Zeiten, zum Beispiel
während des Golfkrieges. Trotzdem wurden die Diskussionen fortgesetzt.
Und schliesslich hat sich die Gruppe entschlossen, an die Öffentlichkeit
zu treten.
Protokoll: Berta Rasumowsky Homepage der jüdisch-palästinensischen
Gesprächsgruppe: http://www.isra-pal-peace.ch
Musikalische und textliche Vielfalt im Tischgebet Marcel Lang Wir kennen drei verschiedene Arten von Brachot/Segenssprüchen (Matbea Kazar, Matbea Aroch und Bracha Hasmucha Lachawerta). Im Benschen, dem Tischgebet, sind alle drei Bracha-Formen enthalten. Vielfältig ist das Benschen auch in bezug auf seine Melodien. Wir lernen verschiedene inhaltliche und musikalische Varianten des Tischgebetes kennen und vergleichen sie miteinander. Protokoll Birkat Hamason, das Tischgebet,
ist zusammengesetzt aus verschiedenen Brachot (Segnungen), die gesungen
und gebetet werden, nachdem die Mahlzeit beendet wurde. Das unterscheidet
das Gebet von anderen, deren Brachot gesagt werden, bevor etwas getan wird.
Zum Beispiel Schewa Brachot, die Segenssprüche zur Hochzeit, der Segensspruch
des Händewaschens, der unter anderem vor dem Abtrocknen der Hände
und vor dem Segen über das Brot gesagt wird.
Im Tischgebet sind alle drei
Varianten vertreten (S. 127ff.*):
* Literatur:
Semirot Michal, Morascha Verlag, Basel/Zürich 1993, S. 123 ff.
Der Begriff «Lernen» im Talmud Chawruta (Lernen in Zweiergruppen) Esther Kontarsky Chawruta ist das klassische Studium jüdischer Quellentexte aus Tenach (Bibel), Talmud und weiteren Schriften in Zweiergruppen. Thema des Chawruta-Lernens von Jom Ijun ist der Begriff «Lernen» im Talmud. Gemeinsam mit einem Lernpartner oder einer Lernpartnerin werden Quellentexte (mit deutscher Übersetzung) gelesen und diskutiert. Esther Kontarsky vermittelt eine kurze Einführung in die Technik der Chawruta und beantwortet Fragen zum Thema oder zur Lernmethode. Protokoll Die Bedeutung von Chawruta: Gemeinsames Lernen und Studieren von Quellen unter Freunden; alle an einer Chawruta Beteiligten sind gleichwertig. Methode:
Ansatzpunkte zur Textanalyse:
Aufgeworfene Aspekte und Fragen in
der Diskussion:
Protokoll: Nora Refaeil
0,3 Prozent im Spiegel der Schweizer Medien Ein Blick auf jüdische Themen in der Schweizer Medienlandschaft Pierre Weill Die
in der Schweiz lebenden Jüdinnen und Juden sind eine verschwindend
kleine Minderheit: Bei einer Bevölkerung von sieben Millionen sind
18'000 Personen jüdisch. Berichten die Medien tatsächlich überproportional
über jüdische Themen oder handelt es sich um das Phänomen
der selektiven Wahrnehmung? Der Journalist Pierre Weill wirft einen kritischen
Blick auf die Berichterstattung und auf die Reaktionen bei den Leserinnen
und Lesern.
ProtokollNach einem kurzen
Überblick, was an sogenannten jüdischen Themen in letzter Zeit
in den Medien behandelt wurde, legte Pierre Weill den Workshop-Teilnehmern
ein Thesenpapier vor, welches im Folgenden lebhaft diskutiert wurde.
Thesen:
1)
Die Juden erscheinen überproportional in den Medien, weil sie überproportional
viel Einfluss auf die Medien haben.
2)
Die Juden erscheinen überproportional in den Medien, weil sie überproportional
viel Einfluss auf die Schweiz haben.
3)
Die Berichterstattung über die Juden ist von antisemitischen Vorurteilen
geprägt.
4)
Die Berichterstattung über den Nahost-Konflikt ist von unterschwelligen
antisemitischen Vorurteilen geprägt.
5)
Die Medienarbeit der jüdischen Organisationen in der Schweiz ist dilettantisch
bis inexistent.
6)
Welche Folgen sind zu ziehen?
Bemerkung eines
Teilnehmenden:
Theodor Herzl wollte
das jüdische Problem in die Welt bringen, wollte, dass alle Völker
seine Ideen unterstützen, und heute sieht man in der Schweiz, dass
er Erfolg gehabt hat. Wenn man aus Israel in die Schweiz kommt, fühlt
man sich bereits nach kurzer zeit als «Experte» für schweizerische
Fragen, aber je länger man da ist, desto differenzierter geht man
mit dem Problemkreis um. Man will sich integrieren, aber nicht auffallen.
Wenn man als Ausländer
im Tram nach dem Weg fragt, ist jeder Schweizer gleich sehr hilfsbereit.
Andererseits musste sich der Votant auch von seinem Nachbarn, einem Arzt,
der ihn jahrelang kennt, anhören, «es sei doch bekannt, dass
DIE Juden die Banken kontrollieren». Nie kann man 100prozentig sicher
sein, ob eine geäusserte Kritik antisemitisch ist oder nicht. Israel
ist jetzt der Goliath, ein Image, mit dem wir schlecht leben können.
Wir wollen eigentlich noch David sein, klein sein, allerdings auch nicht
zu klein. Man kann hingegen nicht alles vom jüdischen Standpunkt aus
diskutieren. Das christliche theologische Gedankengut ist tief in der Kultur
Europas verwurzelt, aber es soll den Schmerz der Juden anerkennen.
Pierre Weill
zu dem genannten Vorurteil: Es gibt in der Schweiz 400 Banken, nur vier
davon sind jüdisch.
These 1 und 2Darüber herrscht
unter den Workshop-Teilnehmern allgemeiner Konsens, nämlich: Das ist
«Blödsinn».
Pierre Weill:
Gemäss Volkszählung sind in den Schweizer Medien 15000 Personen
beschäftigt, davon 121 Juden. Laut Umfrage glauben 21% der Schweizer,
dass zwischen 30000 und 80000, 15% sind gar der Meinung, dass über
200000 Juden in der Schweiz leben. In Wirklichkeit sind es nur 18000.
Es gab/gibt wenige
Minderheiten in der Weltgeschichte, die sich einerseits integrieren, andererseits
aber doch ihre Besonderheit behalten wollten. Häufig gestellte Fragen
sind: Fühlst du dich mehr als Jude oder mehr als Schweizer? Der Ehrenpräsident
der Israelitischen Cultusgemeinde, Sigi Feigel, sagte einmal: Die Schweiz
ist unser Vaterland, Israel unser Mutterland.
Es herrschte Konsens
darüber, dass das Fremdsein und Anderssein Angst macht.
Eine Teilnehmerin
erzählt, dass sie seit 25 Jahren einen Kampf gegen die Presse führe
und meinte, dass die Berichte nicht immer antisemitisch, sondern häufig
einfach nur dumm seien. Wir müssten lernen, weniger empfindlich zu
sein. Es gehe bei den Juden ja um Volks- und um Religionszugehörigkeit.
Zur besonderen
Rolle de Juden: Bei ähnlichen Situationen bezüglich Fahrenden
und Juden werden die Fahrenden weitestgehend ignoriert. Ein Teilnehmer
macht darauf aufmerksam, dass es in der Schweiz auch 200000 Moslems gebe.
Pierre Weill bestätigt: Juden sind Teil des Establishments, Fahrende
und Moslems sind zum Teil Nicht-Schweizer, und sie haben keine Lobby.
These 3 und 4Pierre Weill berichtet
über zwei Artikel. Im einen Fall ging es um Raubgut aus der Zeit des
Zweiten Weltkrieges und einer dazu stattfindenden Tagung, im anderen um
Afrika und einen Bericht,dass eine ganze Generation von Menschen dort durch
Kriege und Aids gestorben sei. Von dem Afrika-Thema spräche so gut
wie keiner (fehlende Lobby), jedoch von jüdischen Themen überproportional
viele.
Zur Wortwahl und
der Erwähnung des Adjektivs "jüdisch" in den Medien:
Ein Teilnehmer
wirft die Frage auf, ob die Medien etwa berichten würden, dass ein
Katholike in den Bundesrat käme? "DieJuden" in Israel möchten
lieber "Israelis" genannt werden. Die Bezeichnung "der jüdische Staat"
für Israel sei laut Pierre Weill jedoch O.K. Die Medien in USA hätten
von J.F. Kennedy auch berichtet, er sei der erste katholische Präsident.
Es sei eben im Allgemeinen so, dass das Ungewöhnliche hervorgehoben
werde. "Hund beisst Mann" sei keine Nachricht, "Mann beisst Hund" würde
man bringen, das sei aussergewöhnlich.
Welchen Eindruck
man durch Medienberichte erhält, sei aber auch eine Frage der selektiven
Wahrnehmung. Wir sind sehr betroffen und geradezu fixiert auf Berichte
über Israel/Palästinenser/Intifada etc., aber Berichte über
den Kosovo würden wir schnell wieder vergessen.
These 5
Pierre Weill: Die
Palästinenser leisteten sehr gute Medienarbeit (gutes Auftreten, gute
Rhethorik), Israelis träten weniger gut auf, quasi frei nach Golda
Meir: "Wir wollen einfach ÜBERLEBEN".
Punkt 6 (Konsequenzen):
Vorschläge: Die jüdischen Journalisten in der Schweiz sollten Aufklärungssymposien unter Kollegen machen und jüdische Gemeinden sollten Pressekonferenzen abhalten. Wie sehen wir uns eigentlich selbst im Spiegel? Leben wir überhaupt noch in der Diaspora/im Exil? Sollte es ein Gremium geben, dass sich mit jüdischen Fragen auseinendersetzt? Der SIG? Sollte der SIG im Luzerner Medienzentrum (MAZ) obligatorische Journalistenseminare abhalten? Oder sollte mit der Aufklärung bereits in den Schulen während der obligatorischen Schulzeit begonnen werden? Man sollte in Zukunft nicht so häufig vom Holocaust sprechen, sondern auch von anderen Themen. Protokoll: Cornelia Haberlandt Krüger
Blicke in die Geschichte des Koscherweins Steffi Bollag In vielen Ländern der Welt wird Koscherwein produziert, auch im benachbarten Elsass. Was ist Koscherwein und wie wird er hergestellt? Ausgehend von einer biblischen Quelle zum Thema vermittelt Steffi Bollag Einblicke in die Geschichte und Tradition der Koscherwein-Produktion. Protokoll Im Talmud werden drei Arten von Wein unterschieden: 1) Jajin Kascher, der koschere
Wein
Eigentlich unterscheiden
sich Jajin Kascher und Stam Jenam weder in der Herstellungsart, dem Anbaugebiet
noch in den Traubensorten. So wurde in Weingebieten wie dem Elsass der
Wein bei einem Bauer im Fass gekauft. Man kannte den Weinbauer und wusste,
woher die Trauben stammten und wie der Wein gekeltert wurde. Mit der einfachen
Formel Wein = Kiddusch = Koscher, also Wein = Koscher, war die Verwendung
im jüdischen Leben geregelt.
Protokoll: Yves Schneider
Sonntag, 24. Juni 2001 in den Räumlichkeiten
der Israelitischen Gemeinde Basel
Eine Veranstaltung von IGB und Ofek Programmübersicht (Schiurim/Sessions à 1,5 Stunden): A: 10.30 bis 12.00 Uhr
A-1
Rabbi Chanina sagte: «Bedeutender ist der, dem etwas geboten ist und es tut, als der, dem es nicht geboten ist und es tut» (Kidd. 31b). Beschäftigen uns heute die gleichen Fragen zur Bedeutung der Mitzwot wie unsere rabbinischen Vorfahren? Anhand verschiedener rabbinischer und moderner Textquellen (Gemarah und jüdische Philosophen der Neuzeit) untersuchen wir Parallelen und Unterschiede und vergleichen sie mit unseren eigenen Ansprüchen. A-2
Seit 1990 treffen sich in der Region Basel lebende palästinensische und jüdische Frauen und Männer. Aus den Begegnungen von Fremden, aus Gesprächen und Diskussionen über Politik, Vorurteile und persönliche Ängste ist gegenseitiges Verständnis entstanden. Freundschaften haben sich gebildet. Edward Badeen und Peter Dreyfus berichten über ihre Erfahrungen, ihre Ziele und Aktivitäten und laden ein zur Diskussion. A-3
Wir kennen drei verschiedene Arten von Brachot/Segenssprüchen (Matbea Kazar, Matbea Aroch und Bracha Hasmucha Lachawerta). Im Benschen, dem Tischgebet, sind alle drei Bracha-Formen enthalten. Vielfältig ist das Benschen auch in bezug auf seine Melodien. Wir lernen verschiedene inhaltliche und musikalische Varianten des Tischgebetes kennen und vergleichen sie miteinander. B: 13.15 bis 14.45 Uhr B-1
Chawruta ist das klassische Studium jüdischer Quellentexte aus Tenach (Bibel), Talmud und weiteren Schriften in Zweiergruppen. Thema des Chawruta-Lernens von Jom Ijun ist der Begriff «Lernen» im Talmud. Gemeinsam mit einem Lernpartner oder einer Lernpartnerin werden Quellentexte (mit deutscher Übersetzung) gelesen und diskutiert. Esther Kontarsky vermittelt eine kurze Einführung in die Technik der Chawruta und beantwortet Fragen zum Thema oder zur Lernmethode. B-2
Aaron, der erste Hohepriester
Israels, steht oft im Schatten seines jüngeren Bruder Moses. An der
entscheidenden Stelle, wo er in eigener Verantwortung handeln muss, versagt
er: Er ist nicht imstande, die Herstellung des Goldenen Kalbes zu verhindern.
Dennoch wird er und nicht Moses oder etwa Josua zum Hohenpriester bestimmt.
Weshalb?
B-3
Die in der Schweiz lebenden Jüdinnen und Juden sind eine verschwindend kleine Minderheit: Bei einer Bevölkerung von sieben Millionen sind 18'000 Personen jüdisch. Berichten die Medien tatsächlich überproportional über jüdische Themen oder handelt es sich um das Phänomen der selektiven Wahrnehmung? Der Journalist Pierre Weill wirft einen kritischen Blick auf die Berichterstattung und auf die Reaktionen bei den Leserinnen und Lesern. C: 15 bis 16.30 Uhr C-1
In vielen Ländern der Welt wird Koscherwein produziert, auch im benachbarten Elsass. Was ist Koscherwein und wie wird er hergestellt? Ausgehend von einer biblischen Quelle zum Thema vermittelt Steffi Bollag Einblicke in die Geschichte und Tradition der Koscherwein-Produktion. C-2
Midraschim sind Teil der rabbinischen Literatur und beinhalten Interpretation und Auslegung biblischer Texte. Es gibt eine Fülle von Midraschim im Talmud und in späteren rabbinischen Schriften. Sie haben die Funktion, Unverständliches verständlich zu machen, Lücken zu füllen, biblischen Protagonisten eine Stimme zu verleihen. Anhand verschiedener Midraschim vermittelt Michel Bollag Einblicke in das Wesen des Midrasch. C-3
Mirjam begegnen wir in der Tora viermal. Dreimal spielt dabei das Element Wasser eine wichtige Rolle. Ähnlich wie bei den meisten bekannten biblischen Fauenfiguren ist der Toratext über die Prophetin Mirjam knapp und unvollständig, Teile ihres Lebens bleiben Fragmente. Unbestritten aber ist Mirjam eine starke Persönlichkeit mit einem festen Platz in der jüdischen Tradition. Wir lesen die vier Textstellen (mit englischer und deutscher Übersetzung) und diskutieren sie anhand von rabbinischen und zeitgenössischen Midraschim. Adina Ben-Chorin leitet diesen Schiur in englischer Sprache. Die Leiterinnen und Leiter der Schiurim/Sessions Dr. Edward Badeen wurde 1944 in Nazareth, Palästina, geboren. Er studierte Arabische und Englische Literatur in Jerusalem, Islamwissenschaft, Englische Literaturwissenschaft, Psychologie und Semitische Philologie in Basel und unterrichtet an den Universitäten Basel und Zürich. Wissenschaftliche Veröffentlichungen in Islamwissenschaft und Mitwirkung an Übersetzungen aus der modernen Arabischen Literatur. Edward Badeen ist aktiv im Dialog zwischen Palästinensern und Juden. Adina Ben-Chorin wurde in den USA geboren und lebt seit fünf Jahren in Zürich, wo ihr Mann Tovia Ben-Chorin als Rabbiner der Jüdischen Liberalen Gemeinde Or Chadasch tätig ist. Adina Ben-Chorin ist Stadtplanerin und Übersetzerin. Seit vielen Jahren unterrichtet sie und hält Vorträge. Ihre Lehrtätigkeit umfasst Fächer der Judaistik. Zu ihren Themenschwerpunkten gehören Bibelstudium sowie die Rolle der Frau im Judentum in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dr. Alfred Bodenheimer ist
Lehr- und Forschungsbeauftragter für Judaistik an der Universität
Michel Bollag ist Rabbinatsassistent der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich (ICZ) und leitet gemeinsam mit Dr. theol. Hanspeter Ernst das Zürcher Lehrhaus. Michel Bollag hat Pädagogik, Psychologie und Philosophie studiert und arbeitet seit den siebziger Jahren in der ICZ, anfänglich als Lehrer und später auch als Rektor der Religionsschule. Zu seinen Themenschwerpunkten gehören jüdische Spiritualität und Gebetspraxis sowie jüdische Religionsphilosophie. Steffi Bollag wurde in Basel geboren und ist Krankenschwester, Hebamme und Lehrerin für Krankenpflege. Seit vielen Jahren ist sie auch journalistlisch tätig. Zu den Themenschwerpunkten von Steffi Bollag gehört die koschere Küche in Theorie und Praxis. Dr. Peter Dreyfus ist Psychoanalytiker und engagiert sich seit etwa 20 Jahren aktiv für die friedliche Koexistenz zwischen Juden und Palästinensern. Esther Kontarsky ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Sie hat Musikwissenschaft, Romanistik und Judaistik studiert. Esther Kontarsky lebt in Berlin und ist dort als Übersetzerin und Mitarbeiterin in verschiedenen Projekten tätig. Marcel Lang studierte Gesang bei Kurt Widmer und Hans Riediker an der Musikakademie Basel und dem angeschlossenen Opernstudio. In Zürich absolvierte er anschliessend ein Psychologiestudium. Während neun Jahren war Marcel Lang Oberkantor der Israelitischen Gemeinde Basel, seit 1991 ist er ständiger Gastkantor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Im Rahmen seiner Konzerttätigkeit tritt er als Interpret von synagogaler Musik und jiddischen Liedern sowie als Konzert- und Oratoriensänger auf. Eva Pruschy-Gregor hat an der Universität Zürich Englisch und Geschichte und in den USA Judaistik studiert. Sie ist bei der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich angestellt und dort für das Pädagogische Zentrum und die Lehrmittelentwicklung zuständig. Daneben beschäftigt sie sich mit jüdischer Philosophie und mit der Stellung der Frau im Judentum. Pierre Weill ist Wirtschaftsredaktor bei der Basler Zeitung. Er blickt auf eine langjährige Erfahrung als Journalist bei zahlreichen Medien Tagesschau DRS, Jüdische Rundschau, TagesAnzeiger (Korrespondent in Washington), Cash zurück zum Inhalt. Er ist Autor von «Der Milliarden-Deal. Holocaust-Gelder wie sich die Schweizer Banken frei kauften.» |