Zug ist noch nicht
abgefahren
Femina Bern unterlag Carouge knapp 90:98. Trotzdem
haben die NLB-Basketballerinnen die Chance, den Sprung in die NLA zu
schaffen. Die Meinungen zu diesem Thema sind allerdings geteilt.
Armin Thalmann
«Wir haben einen Supermatch gesehen», war das erste spontane
Urteil von Bonnie Rimkus, Spielertrainerin von Femina Bern, nach der erst
in der zweiten Verlängerung verlorenen Spitzenpartie der NLB/NLA-Aufstiegsrunde
gegen Leader Carouge.
Damit lag die Amerikanerin gewiss nicht falsch, denn was die beiden Teams
während der gesamten Partie zeigten war allererste Sahne, sowohl punkto
Dramatik und Spannung als auch punkto sportlichem Gehalt.
Drei Siege müssen her
Trotz der starken Leistung auf dem Feld überwog bei
Rimkus die Enttäuschung über den Ausgang der Partie. «Wir hätten heute
unbedingt gewinnen müssen.» Dabei dachte sie an das vierte Viertel, als
Femina innert Kürze einen 9-Punkte-Vorsprung preisgeben musste, aber auch
an die erste Verlängerung, als seine Spielerinnen scheinbar uneinholbar
vorauslagen, dann aber nach drei 3-Punkte-Würfen der Genferinnen und
selber vergebenen «todsicheren» Chancen in die verhängnisvolle zweite
Verlängerung mussten.
Noch bleibt Femina Bern trotz der Niederlage die Chance, den Sprung in die
Nationalliga A zu schaffen, denn bei drei Siegen in den verbleibenden
Spielen könnte die Promotion infolge der Ausgeglichenheit der Poule
gelingen. Ein verwegener Gedanke, war doch Femina exakt vor zwei Jahren
noch am Abgrund zur 2. Liga.
Hinter den Kulissen sind die Meinungen geteilt: Der Vorstand hat kürzlich
beschlossen, den Aufstieg in der nächsten Saison anzupeilen. Warum nicht
schon diese Saison? Werner Müller, langjähriges Vorstandsmitglied, liess
sich nach der dramatischen Partie spontan entlocken: «Wir steigen trotz
der Niederlage auf», zumal die finanzielle Belastung im Oberhaus nach
Abklärungen nicht wesentlich grösser wäre. Das Team mit
Spielertrainerin Rimkus hat mit der in den letzten Partien demonstrierten
Entschlossenheit scheinbar dokumentiert, dass der Aufstieg für sie ein
lohnendes Ziel ist.
Weiter in der NLB?
Da erstaunen die Worte der Spielerin Meret Lauterburg:
Ihrer Meinung nach wäre es besser, wenn das Team in der Natio- nalliga B
noch ein Jahr reifen könnte. «Ich weiss nicht wie die Stimmung sein
wird, wenn wir in der Nationalliga A regelmässig verlieren würden.»
Auch Lars Klopfstein, «Mädchen für vieles» im Berner Basketballklub,
vertritt dieselbe Ansicht.
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