März 2002  -  NLB/NLA-Aufstiegsrunde

 

BZ-Sport (Mittwoch, 20. März 2002)

 

Zug ist noch nicht abgefahren

Femina Bern unterlag Carouge knapp 90:98. Trotzdem haben die NLB-Basketballerinnen die Chance, den Sprung in die NLA zu schaffen. Die Meinungen zu diesem Thema sind allerdings geteilt.

Armin Thalmann

«Wir haben einen Supermatch gesehen», war das erste spontane Urteil von Bonnie Rimkus, Spielertrainerin von Femina Bern, nach der erst in der zweiten Verlängerung verlorenen Spitzenpartie der NLB/NLA-Aufstiegsrunde gegen Leader Carouge.
Damit lag die Amerikanerin gewiss nicht falsch, denn was die beiden Teams während der gesamten Partie zeigten war allererste Sahne, sowohl punkto Dramatik und Spannung als auch punkto sportlichem Gehalt.

Drei Siege müssen her
Trotz der starken Leistung auf dem Feld überwog bei Rimkus die Enttäuschung über den Ausgang der Partie. «Wir hätten heute unbedingt gewinnen müssen.» Dabei dachte sie an das vierte Viertel, als Femina innert Kürze einen 9-Punkte-Vorsprung preisgeben musste, aber auch an die erste Verlängerung, als seine Spielerinnen scheinbar uneinholbar vorauslagen, dann aber nach drei 3-Punkte-Würfen der Genferinnen und selber vergebenen «todsicheren» Chancen in die verhängnisvolle zweite Verlängerung mussten.
Noch bleibt Femina Bern trotz der Niederlage die Chance, den Sprung in die Nationalliga A zu schaffen, denn bei drei Siegen in den verbleibenden Spielen könnte die Promotion infolge der Ausgeglichenheit der Poule gelingen. Ein verwegener Gedanke, war doch Femina exakt vor zwei Jahren noch am Abgrund zur 2. Liga.
Hinter den Kulissen sind die Meinungen geteilt: Der Vorstand hat kürzlich beschlossen, den Aufstieg in der nächsten Saison anzupeilen. Warum nicht schon diese Saison? Werner Müller, langjähriges Vorstandsmitglied, liess sich nach der dramatischen Partie spontan entlocken: «Wir steigen trotz der Niederlage auf», zumal die finanzielle Belastung im Oberhaus nach Abklärungen nicht wesentlich grösser wäre. Das Team mit Spielertrainerin Rimkus hat mit der in den letzten Partien demonstrierten Entschlossenheit scheinbar dokumentiert, dass der Aufstieg für sie ein lohnendes Ziel ist.

Weiter in der NLB?
Da erstaunen die Worte der Spielerin Meret Lauterburg: Ihrer Meinung nach wäre es besser, wenn das Team in der Natio- nalliga B noch ein Jahr reifen könnte. «Ich weiss nicht wie die Stimmung sein wird, wenn wir in der Nationalliga A regelmässig verlieren würden.» Auch Lars Klopfstein, «Mädchen für vieles» im Berner Basketballklub, vertritt dieselbe Ansicht.

 

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