November 2002  -  Warten auf Erfolgserlebnis

 

BZ-Sport (Mittwoch, 13. November 2002)

 

Nichts läuft wie gewünscht

Das Frauenteam Femina Bern hat in der NLA noch nie gewonnen. Nun verlassen wichtige Spielerinnen das Team.

Wolf Röcken

Ana Lopez will nichts beschönigen. «Wir stecken in einer Krise, eindeutig», sagt die Trainerin des NLA-Basketballteams Femina Bern. 38:77 hiess es am Samstag am Ende des Heimspiels gegen Sursee - es war die neunte Niederlage in Folge für das Team, welches in zwei Jahren von der 1. Liga in die höchste Spielklasse aufgestiegen war.
Es habe auch Spiele gegeben, in denen man mit dem Gegner habe mithalten können, blickt Teamcaptain Daniela Burkhalter zurück, räumt aber ein: «Uns fehlt die Konstanz für vier Viertel.» Es müsse alles stimmen, damit Femina mit den NLA-Teams mithalten könne. Dies war aber nicht der Fall: Zu Beginn der Saison verletzten sich viele Spielerinnen.

Überraschender Abgang
«Wir sind einfach vom Pech verfolgt», sagt Lopez und spricht damit die neusten schlechten Nachrichten an. Nach dem Spiel gegen Sursee erklärte Spielmacherin Coralie Arquint überraschend, dass sie Femina verlassen und für Villars spielen werde. «Sie hatte sich in Bern etwas anderes vorgestellt», vermutet Trainerin Lopez. Ausserdem gab Isabelle Iff bekannt, aus beruflichen Gründen nicht mehr so viel Zeit für Basketball aufwenden zu können. Damit fehlen Femina nun die zwei Spielerinnen, die als einzige Erfahrung in der NLA haben. «Diese Abgänge schlagen zusätzlich auf die Moral», sagt Captain Daniela Burkhalter. Ungewiss ist auch die nähere Zukunft von Lauri McIntosh. Die auf allen Positionen einsetzbare Spielerin verletzte sich letzte Woche und fehlte gegen Sursee. Wann sie wieder spielen kann, ist ungewiss, die Amerikanerin ist in ärztlicher Untersuchung.

Saison nicht abschreiben
«Im Team ist klar, dass wir nicht einfach resignieren», sagt Captain Daniela Burkhalter. Am Ende der letzten Saison hätten alle Spielerinnen einem Aufstieg zugestimmt, jetzt gehe es darum, den Ligaerhalt zu sichern. Auch wenn Femina am Saisonende am Tabellenende stehen würde, hätte das nicht automatisch den Abstieg zur Folge. Da sich Lausanne vor Meisterschaftsstart zurückzog, spielen nur neun Teams in der NLA. Das letztplatzierte Team kann in einem Playout den NLA-Platz gegen den zweitplatzierten NLB-Verein verteidigen.
Noch sind 15 Matches zu spielen, und Ana Lopez stellt klar: «Wir können die Saison nicht abschreiben und einfach ausklingen lassen.» In Gesprächen mit den Vereinsverantwortlichen sollen noch diese Woche Lösungen gefunden werden. «Eine kurzfristige Möglichkeit wäre eventuell ein zusätzliches Training», so Lopez.

Das Erfolgserlebnis
Am Samstag spielt Femina in Pully, am Sonntag in der Kleefeldhalle in Bümpliz gegen Bellinzona. Die Tessinerinnen haben in dieser Saison bisher erst einmal gewonnen. «Vielleicht könnte ein Erfolgserlebnis ja den Knoten lösen», sagt Daniela Burkhalter hoffend. 

 

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