Nichts läuft wie gewünscht
Das Frauenteam Femina Bern hat in der NLA noch nie
gewonnen. Nun verlassen wichtige Spielerinnen das Team.
Wolf Röcken
Ana Lopez will nichts beschönigen. «Wir stecken in einer Krise,
eindeutig», sagt die Trainerin des NLA-Basketballteams Femina Bern. 38:77
hiess es am Samstag am Ende des Heimspiels gegen Sursee - es war die
neunte Niederlage in Folge für das Team, welches in zwei Jahren von der
1. Liga in die höchste Spielklasse aufgestiegen war.
Es habe auch Spiele gegeben, in denen man mit dem Gegner habe mithalten können,
blickt Teamcaptain Daniela Burkhalter zurück, räumt aber ein: «Uns
fehlt die Konstanz für vier Viertel.» Es müsse alles stimmen, damit
Femina mit den NLA-Teams mithalten könne. Dies war aber nicht der Fall:
Zu Beginn der Saison verletzten sich viele Spielerinnen.
Überraschender Abgang
«Wir sind einfach vom Pech verfolgt», sagt Lopez und spricht damit
die neusten schlechten Nachrichten an. Nach dem Spiel gegen Sursee erklärte
Spielmacherin Coralie Arquint überraschend, dass sie Femina verlassen und
für Villars spielen werde. «Sie hatte sich in Bern etwas anderes
vorgestellt», vermutet Trainerin Lopez. Ausserdem gab Isabelle Iff
bekannt, aus beruflichen Gründen nicht mehr so viel Zeit für Basketball
aufwenden zu können. Damit fehlen Femina nun die zwei Spielerinnen, die
als einzige Erfahrung in der NLA haben. «Diese Abgänge schlagen zusätzlich
auf die Moral», sagt Captain Daniela Burkhalter. Ungewiss ist auch die nähere
Zukunft von Lauri McIntosh. Die auf allen Positionen einsetzbare Spielerin
verletzte sich letzte Woche und fehlte gegen Sursee. Wann sie wieder
spielen kann, ist ungewiss, die Amerikanerin ist in ärztlicher
Untersuchung.
Saison nicht abschreiben
«Im Team ist klar, dass wir nicht einfach resignieren», sagt Captain
Daniela Burkhalter. Am Ende der letzten Saison hätten alle Spielerinnen
einem Aufstieg zugestimmt, jetzt gehe es darum, den Ligaerhalt zu sichern.
Auch wenn Femina am Saisonende am Tabellenende stehen würde, hätte das
nicht automatisch den Abstieg zur Folge. Da sich Lausanne vor
Meisterschaftsstart zurückzog, spielen nur neun Teams in der NLA. Das
letztplatzierte Team kann in einem Playout den NLA-Platz gegen den
zweitplatzierten NLB-Verein verteidigen.
Noch sind 15 Matches zu spielen, und Ana Lopez stellt klar: «Wir können
die Saison nicht abschreiben und einfach ausklingen lassen.» In Gesprächen
mit den Vereinsverantwortlichen sollen noch diese Woche Lösungen gefunden
werden. «Eine kurzfristige Möglichkeit wäre eventuell ein zusätzliches
Training», so Lopez.
Das Erfolgserlebnis
Am Samstag spielt Femina in Pully, am Sonntag in der Kleefeldhalle in
Bümpliz gegen Bellinzona. Die Tessinerinnen haben in dieser Saison bisher
erst einmal gewonnen. «Vielleicht könnte ein Erfolgserlebnis ja den
Knoten lösen», sagt Daniela Burkhalter hoffend.
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