September 2002  -  Vorschau Saison NLA

 

BZ-Sport (Samstag, 14. September 2002)

 

Mit McIntosh zum Klassenerhalt

Femina Bern ist zurück in der Nationalliga A der Basketballerinnen. Mit einer neuen Trainerin und neuen Ausländerin will die Equipe den Ligaerhalt schaffen. Morgen startet das Team in die neue Saison.

Clint Montgomery

Der Schweiss rinnt den Spielerinnen des Basketballvereins Femina Bern übers Gesicht. Die neu verpflichtete Trainerin Ana Lopez gönnt ihnen kaum eine Pause. Nach dem Durchmarsch innerhalb zweier Jahre aus der 1. Liga in die NLA wird sich zeigen, ob Femina A-klassig bleibt. «Wir haben eine junge Mannschaft, in der nur zwei Spielerinnen NLA-Erfahrung aufweisen», sagt Trainerin Lopez. «Wir werden versuchen, uns im Mittelfeld zu halten», nennt Manager und Sportchef Stefan Krouzel als Ziel für die am Samstag beginnende Meisterschaft.
Zu diesem Zweck engagierte man die als beste Spielerin der zweiten US-College-Division ausgezeichnete Lauri Mcintosh. «Wir erwarten von ihr, dass sie 30 bis 35 Punkte erzielt und dass sie das gesamte Team mitreisst», erklärt Trainerin Lopez.

Idealere Lösung
Die Position der Spielleiterin hatte letztes Jahr Bonnie Rimkus inne, die zudem ab Mitte Saison auch als Spielertrainerin waltete. Rimkus verabschiedete sich aber gleich nach dem Aufstieg in die NLA Ende letzter Saison in die Staaten und überliess es Krouzel, die Positionen neu zu besetzen. «Mit Ana Lopez und Lauri Mcintosh haben wir zwei gute Einkäufe gemacht», sagt der Turn- und Sportlehrer überzeugt. Er suchte bewusst zwei Personen: Es sei die bessere Lösung, die Ausländerin nicht noch mit der Betreuung des Teams zu belasten.
Die Trainerin Ana Lopez spielte selber lange in der Nationalliga B, zuletzt als Spielertrainerin bei Biel. Dreimal die Woche trifft sich das gesamte Team in der Turnhalle Kleefeld in Bümpliz zum Training. Man spürt ganz deutlich, dass der Wille vorhanden ist, um den Klassenerhalt zu sichern. Gegenseitig feuert man sich zu Höchstleistungen an.

Ungeeignete Halle
Die Kleefeld-Halle in Bern-Bümpliz bleibt wie letztes Jahr die Arena für die Heimspiele, «auch wenn die Turnhalle nicht optimal zum Austragen der Matchs geeignet ist. Es hat zu viele Linien am Boden, und die Abendsonne scheint direkt hinein und blendet so die Spielerinnen», erklärt der Manager. Als Tribünen müssen behelfsmässig Bänke angeschleppt werden, da eine solche ebenfalls nicht vorhanden ist. «In der Nationalliga B ging dies noch ohne Probleme, da wir nur an die 100 Zuschauer hatten. Mit dem Aufstieg sollten nun etwas mehr kommen», hofft Krouzel.
«Die beste Lösung wäre natürlich die Sporthalle Wankdorf. Aber um dort eine gute Stimmung zu erzeugen, braucht es mehr als 1000 Zuschauer, und die erreichen wir sicher noch nicht», gibt sich Krouzel realistisch.

Auf Geldsuche
Als Grund für das kleine Interesse der Deutschschweizer Öffentlichkeit gegenüber Basketball nennt er die Übermacht des Korbballs. «Korbball hat eine lange Tradition in Bern und daher auch deutlich mehr Geldgeber als die junge Sportart Basketball», sagt der 28-jährige Berner. An Geld fehlt es bei Femina Bern noch an allen Ecken und Enden. Die Spielerinnen mussten etwa selber für ihr gesamtes Material aufkommen. «Dies sind Zustände, die kaum der höchsten Spielliga der Schweiz würdig sind.»
Immerhin sind nun Verhandlungen mit einem Car-Unternehmen geglückt, das den Gratis-Transport des Teams an die jeweiligen Auswärtsspielorte sicherstellt. Als Hauptsponsor bleibt weiterhin die Bank EEK. «Vielleicht werden die Sponsoren auf uns aufmerksam, wenn wir dieses Jahr eine gute Saison zeigen. Das Potenzial, um in der obersten Stufe zu verbleiben, ist sicher vorhanden», gibt sich Stefan Krouzel überzeugt. 

 

Kampf um vier Playoff-Plätze

Bellinzona, Carouge, City Fribourg, Star Gordola, Lausanne Olympic, Martigny, Espérance Pully, Sursee, Troistorrents und Femina Bern spielen 3 einfache Runden; danach bestreiten die ersten vier die Playoff-Halbfinals (best of 3), die Sieger den Final (best of 5). Das letztklassierte Team (nach den 3 Runden) wird in die NLB relegiert, das neuntplatzierte Team spielt ein Auf-/Abstiegs-Playoff (best of 3) gegen den Zweiten der NLB. ebb
 

 

Ausgabe-Nr. 213, 13.09.2002, Ressort Sport

 

Nicht nur die Liga ist neu

BASKETBALL / Für Femina Bern beginnt morgen das Abenteuer NLA.

atm. Nach dem Durchmarsch von der 1. Liga in die höchste Spielklasse innerhalb von gut zwei Jahren, beginnt für die Basketballerinnen von Femina Bern morgen mit dem Auswärtsspiel in Sursee das Abenteuer NLA. Für die Bernerinnen ist nicht nur die Liga neu; auch Trainer und Ausländerin haben gewechselt. Für Bonnie Rimkus, welche in der Schlussphase der letzten Saison als Spielertrainerin agierte, wurde Ana Lopez (ehemalige Spielerin), als neue Ausländerin Lory Macintosh engagiert. Die Beiden werden besonders gefordert sein: Lopez wird das erfolgsverwöhnte Team in möglicherweise schwierigen Zeiten zusammenhalten müssen, während Macintosh ihre Qualitäten nicht bloss als «Punktemaschine», sondern auch als Leaderin unter Beweis stellen muss. Alle anderen Spielerinnen müssen punkto Engagement und Trainingsfleiss nochmals einen Schritt nach vorne machen, damit der Ligaerhalt sichergestellt werden kann.
An der diese Woche abgehaltenen Hauptversammlung konnte der Klub unter Führung von Präsident Andreas Gubler verbesserte Strukturen und eine solide Finanzlage ausweisen.


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