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PRIORI, das Reisebüro für und in Madagaskar

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Madagaskar, das PRIORI-Buch

Franz Stadelmann

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Madagaskar: Symbiose zwischen Gestern und Heute

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Umwälzungen der 1990er Jahre

Zu Beginn der 1990er Jahre waren weite Teile der Bevölkerung ohne Illusion: die madagassische Revolution war ohne Früchte geblieben - im Gegenteil. Doch Ratsiraka, ein geschickter Taktiker, schaffte es immer wieder, die oppositionellen Kräfte für sich einzubinden - und mit Posten und Ämtern zu locken. So auch den alten Haudegen aus dem Süden, Monja Jaona, ebenso wie den wortreichen Pastor Richard Andriamanjato und den einst strammkommunistischen, dann ultraliberalen Soziologen Manandafy Rakotonirina. Zudem formierte sich trotz des Missmanagements unter Ratsiraka Zweiter Republik keine geeinte Opposition.

In den vorangegangenen Jahren war 'das Volk' dem Präsidenten gefolgt, weil der Staat (fanjakana) in Madagaskar generell als 'ray aman-dreny' (Vater und Mutter, sinnbildlich für Familienversorger) betrachtet wird, der für das Wohl seiner Kinder sorgt. Zudem neigen die Madagassen im allgemeinen, im Sinne der Harmonie und aus Scheu vor Konflikten dem Weg des Mächtigeren zu folgen. Doch wenn eine bestimmte Schwelle überschritten wird, schlägt die Gefolgschaft brüsk in Revolte um. Dies war in der Geschichte Madagaskars 1929 so, 1947 ebenso und auch 1972. Interessanterweise geschahen diese Umbrüche immer im Monat Mai. So sollte auch der Mai 1991 einen Platz in der Reihe der Eckdaten Madagaskars erhalten. Als Ort der Manifestationen in Antananarivo wurde der Platz des 13. Mai gewählt, benannt in Erinnerung an die Erschiessung von Studenten (1972). Die Manifestationen auf diesem symbolischen Ort wurden sogleich als Zeichen der Verbundenheit mit der Vergangenheit gewertet und fanden dadurch auch eine Legitimation.

So sollte 1991 zum Jahr der Umwälzungen und Änderung werden. Vorangegangen war der Bruch der FNDR-Koalition von 1990. Mehrere Parteien gingen in Opposition, neue Parteien wurden gegründet, so die PSD unter Resampa, die sich bald in verschiedene Tendenzen spaltete. Die verbliebenen Regierungstreuen formierten sich mit der AREMA zur MMSM (Mouvement Militant pour le Socialisme Malagasy).

Der ökumenische Kirchenrat (FFKM) organisierte im August 1990 eine erste 'concertation nationale des forces vives' und versammelte 428 Vertreter aller Landesteile, gefolgt von einer weiteren Sitzungsrunde im Dezember 1990. Die Organisation und Leitung dieser Versammlungen sah der FFKM (conseil chrétien des églises de Madagascar; ein 1980 erfolgter ökumenischer Zusammenschluss von ECAR, Eklezia Episkopaly Malagasy, FJKM, FLM) als Aufgabe innerhalb seiner Rolle als Vermittler zwischen 'Volk und Macht'.

Die Versammlungen erliessen eine Reihe von ökonomischen, sozialen und kulturellen Resolutionen. Die wichtigste Resolutionen betraf allerdings die Politik: Zurückweisung der Verfassung, Verlangen nach Gewaltentrennung, Limitierung der Amtszeit des Präsidenten auf zwei Mandate von je fünf Jahren, Ausarbeitung einer neuen Verfassung unter einer Übergangsregierung (gouvernement de transition) von zwei Jahren, gefolgt von einem Eintritt in die Dritte Republik.

Eine nationale Konferenz aller politischen Gruppierungen sollte ein Reformprogramm diskutieren.

Diese Sitzungsergebnisse bildeten die Funken im Pulverfass Madagaskar. Doch die Explosion kam nicht - sofort.

In erster Linie galt es, die Getreuen um sich zu scharen und die Allianzen abzuklären. Als Sammelpool für die Oppositionskräfte bot sich die Kirche an. Die zur Wahlbeobachtung 1989 gegründete CNOE spielte weiterhin eine wichtige Rolle in der Aufklärung der Bürger über ihre demokratischen Rechte. Dabei sah sich die CNOE nicht - wie vom Ratsiraka-Innenminister Ampy Portos behauptet - als Oppositionspartei, sondern als überparteiliche, neutrale Organisation. Das wichtigste Mitglied der von kirchlichen Kreisen stark unterstützten CNOE war Madeleine Ramaholimihaso, die Ehefrau des Herausgebers der Tageszeitung TRIBUNE. (Diese sehr reiche Familie kontrolliert wesentliche Teile der Volkswirtschaft.)

Ratsiraka seinerseits hatte ebenfalls eine Revision der Verfassung vorbereiten lassen. Am 31. Mai 1991 liess er seinen Vorschlag einer Verfassungsänderung der Assemblée Nationale vorlegen: die Leitdevise: 'Tanindrazana - Tolom-piavotana - Fahafahana' (Vaterland, Revolution, Freiheit) sollte zwar geändert werden und nur noch zweimal wurde auf das 1975 von Ratsiraka vorgelegte boky mena (rotes Buch) und auf die 'Charte de la révolution socialiste' Bezug genommen, was einem Abschied von der sozialistischen Staatsdoktrin gleichkam. In der vorgeschlagenen Verfassungsänderung wurde jedoch das starke präsidiale Regime beibehalten - wenn nicht gar verstärkt. Der Präsident (mit einem 7-jährigen Mandat) sollte zusammen mit den CSR und der Regierungsmannschaft die Exekutive gemäss Artikel 47 der Verfassung von 1975 bilden. Die umstrittene Institution des Conseil Suprême de la Révolution (CSR) sollte in eine Art Senat zu einem Conseil Suprême de la République umgewandelt werden und nur noch eine konsultative Rolle gegenüber dem Präsidenten der Republik innehaben. (Seit Jahren schon nannte die Volkssprache den CSR: çà sert à rien (das taugt nichts).)

Das Comité militaire pour le développement (CMD) wurde im Verfassungsentwurf als dritte Instanz des Staates beibehalten.

Die Presse beurteilte diese Verfassungsreform zwar als eine Ausmistung überalterter Strukturen, vermisste aber eine grundlegende Neugestaltung des politisch-administrativen Systems.

Der Funke zündete nicht in den Sphären der Oppositionspolitiker, sondern auf der Strasse. Erstmals Ende Mai und dann ab dem 10. Juni 1991 begannen tägliche Demonstrationen, die in sieben Runden die Mauer von Jericho (gleich die aktuelle Verfassung) brechen wollten. Die siebte Runde versammelte in Antananarivo tausende von Demonstranten auf der Strasse, das Staatsradio RTM meldete zweitausend Manifestanten, der Oppositionspolitiker Constant Raveloson (MFM) sprach von 200’000. Demonstrationen wurden auch in anderen Städten der Provinzen organisiert. In Fianarantsoa griff die Polizei ein. Die Manifestanten der Strasse nannte sich sehr bald 'hery velona' (forces vives), sie wurden von 16 Oppositionsparteien unterstützt. Doch die Mauern von Jericho hielten dem Volksaufmarsch weiterhin stand. (Der Präsident der Ersten Republik, Tsiranana, hatte bei weit geringeren Manifestationen seinen Posten innerhalb von Tagen geräumt.)

Zu dieser Zeit befand sich Ratsiraka bei der jährlichen OUA-Sitzung in Abuja (Nigeria), dann in Paris, die geplante Reise nach Pjöngjang (Nordkorea) sagte er ab, hatte aber auch keine Eile, nach Madagaskar zurückzukehren. In Paris äusserte er sich in gewohnter Überheblichkeit gegen eine nationale Konferenz und gegen vorgezogene Wahlen. Erst am 15. Juni, dem 16. Jahrestag seiner Machtergreifung, flog er ein.

Die Demonstrationen gingen weiter. Die FFKM suchte zu vermitteln, wurde denn auch endlich von Ratsiraka empfangen (was er seit August 1990 verweigert hatte). Am 20. Juni stellten die hery velona (forces vives) eine provisorische Regierungsequipe vor, die eine nationale Konferenz vorbereiten und mit Ratsiraka verhandeln sollte.

Auf dem Platz des 13. Mai waren immer wieder die Schlagworte firaisankina (Solidarität), fihavanana (Familie) und firaisam-pirenena (nationale Einheit) zu hören. Diese wichtigen Worte in der madagassischen Politik zeigten, dass die Volksmassen keinen gewalttätigen Umsturz suchten, aber doch eine baldige Veränderung wünschten.

Führer der ersten Stunde waren: Pasteur Richard Andriamanjato (der auch den Ausdruck der sieben Mauern von Jericho geprägt hatte) mit seiner AKFM-Renouveau (ehemals kommunistisch, jetzt mit liberaler Tendenz), Manandafy Rakotonirina (auch seine MFM hatte einen erstaunlichen Rechtsschwenker gemacht) und der Medizinprofessor Albert Zafy, der im April 1990 seine Partei UNDD (Union nationale pour la démocratie et le développement) gegründet hatte, nachdem die Schaffung von Parteien ab März 1990 erlaubt worden war. Ein 30-köpfiges 'cabinet de transition' wurde beauftragt, eine neue Verfassung auszuarbeiten und Wahlen vorzubereiten. Ratsiraka anerkannte dieses Gremium nicht. Eine Gegendemonstration der MMSM formierte sich im Park von Ambohijatovo.

Der 26. Juni, der Nationalfeiertag, wurde an zwei verschiedenen Orten gefeiert. Ratsiraka liess seine Armee im Stadion von Mahamasina an sich vorbeimarschieren, während nur einen Kilometer entfernt auf dem Platz des 13. Mai zehntausende von Oppositionellen den Feiertag begingen und Angst hatten, dass die vorbeifliegenden Militärjets Bomben auf die Menschenmenge werfe würden, wie ein hartnäckiges Gerücht verbreitet hatte.

Die Streiks und Manifestationen zogen sich auch nach dem Nationalfeiertag unvermindert dahin, in Antananarivo immer auf dem 'Place du 13. Mai 1972' auf der Avenue de l'Indépendance, ausser am Markttag (Freitag), wenn diese breite Strasse von Marktfahrern belegt war. In Tamatave kam es zu Plünderungen von 5 Geschäften, wobei 2 der Geschäfte Indern gehörten. Die grosse und reiche indische Gemeinde begann sich zu sorgen, denn die Inder waren in vergangenen Zeiten immer die erste Zielscheibe von Ausschreitungen (so etwa 1987) gewesen. Zusammenstösse gab es auch im Südosten der Insel, in Tamatave wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

Allmählich beteiligten sich auch die Mitarbeiter von grösseren Unternehmen an den Demonstrationen. So machten am zweitägigen Generalstreik vom 3. und 4. Juli nicht nur die Beamten, sondern auch die Angestellten der Air Madagascar, der Banken und der Eisenbahn mit. Als Ratsiraka noch immer schwieg, wurde der Generalstreik vom 8. Juli an wieder unbegrenzt aufgenommen, die Massen auf dem Place du 13. Mai erreichten 400’000 Leute. Die FFKM, als ray aman-dreny führte diskrete Gespräche mit der MMSM und den forces vives. Die Regierungspartei MMSM (Mouvement Militant pour le Socialisme Malgache) stellte sich nur zögernd einem Gespräch mit den forces vives der Opposition.

Doch Ratsiraka blieb in seinem Palast von Iavoloha noch immer still und stumm.

Die MFM (Parti pour le pouvoir prolétarien; ehemals marxistisch, jetzt liberal) unter dem Soziologieprofessor Manandafy Rakotonirina scherte aus der Bewegung der Forces Vives aus, um in direkte Verhandlungen mit der bestehenden Regierung zu treten. In der Folge lavierte die MFM in einem eigenen Kurs und spaltete sich von den forces vives ab: fortan gab es die force vives Rasalama (benannt nach ihrem Versammlungsort, dem Gymnasium Rasalama) und den forces vives de Madagascar unter Manandafy Rakotonirina. Doch die Macht der Strasse blieb.

Man verlangte eine Nationalkonferenz, die Ausarbeitung einer neuen Verfassung, die Abschaffung der charte de la révolution socialiste von 1975, die Reform des Wahlgesetzes und die Organisation neuer Wahlen. Und immer klarer und deutlicher: das Zurücktreten des Präsidenten Didier Ratsiraka, der inzwischen höhnisch Radidier I (König Didier der Erste) genannt wurde.

In der vom Komitee der forces vives ernannten Übergangsregierung (Gouvernement de Transition) wurde am 16. Juli der Medizinprofessor Albert Zafy zum Regierungschef (Premierminister). Der am 1. Mai 1927 in Betsiaka (östlich von Ambilobe, Provinz Diégo-Suarez) geborene Zafy war während der Regierung von Ramanantsoa von 1972 bis 1975 Gesundheitsminister gewesen (während Ratsiraka Aussenminister war), hielt sich dann aber ab 1975 unter Ratsiraka aus der aktiven Politik heraus. Er galt als das einzig 'politisch sauberes' Mitglied der Führungsequipe der forces vives. (Manandafy und Andriamanjato hatten sich in den vergangenen Jahren immer wieder in Ratsiraka Politik einspannen lassen.)

Der pensionierte General Jean Rakotoharison wurde zum Staatschef (Präsident) der Forces Vives ernannt. Er galt als volksnaher, etwas grobschlächtiger Bauerngeneral, der bis 1985 Stabschef der Streitkräfte gewesen war. Er hatte sich während der Kung-Fu-Affäre (1984) geweigert, gegen die demonstrierenden Massen gewaltsam vorzugehen. (Anlässlich der Besetzung der Radiostation von Mai 1990 war er von den jugendlichen Besetzern als neuer Staatschef ausgerufen worden - ohne, wie er beteuerte, davon gewusst zu haben.)

Der ehemalige Premierminister (bis Februar 1988; abgelöst durch Victor Ramahatra), General Désiré Rakotoarijaona, wurde als Präsident des CMD (Comité Militaire pour le Développement) entlassen, worauf er anfangs Juli aus der AREMA austrat und sich am 20. Juli ebenfalls hinter die forces vives stellte.

Die Position der Armee, der entscheidende Machtfaktor, blieb unklar. Die Armee umfasst 21'000 Mann, zusätzlich kommen die 7500 Mann starke paramilitärische Gendarmerie. Am 18. Juli veröffentlichten 15 Generäle ein Communiqué, das die Ethik der Militärs hervorhob. Ob dies für oder gegen Ratsiraka gerichtet war, blieb unklar.

In zwei Communiqués am 10. und 18. Juli forderte General Jean Rakotoharison den Präsidenten Ratsiraka auf, die Macht zu übergeben. Die Antwort war Schweigen.

Ein zu den Feiern des 14. Juli (französischer Nationalfeiertag) eingeflogener Emissär der französischen Regierung unterhielt sich mit beiden Seiten. Er konnte die Situation nicht deblockieren.

Albert Zafy stellte am 22. Juli, nach Wochen des Streiks (Banken, Tankstellen, Air Madagascar, Ministerien), ein von den Forces Vives mit sechs Ministern bestelltes Schattenkabinett vor, darunter - als wichtigste Ministerien - die neuen Vorsteher des Finanz- und des Innenministeriums. Noch am gleichen Tag versuchten die neuen Minister, unterstützt von Demonstranten, ihre Ministerien zu besetzen. Militärs verwehrten ihnen den Zugang. Doch es kam zu keinen Ausschreitungen. Die Taktik war klar: Besetzung der Ministerien und Installieren von neuen Ministern, um dadurch die Isolierung von Ratsiraka zu erzwingen.

Der Platz von Antaninarenina, wo sich das Postministerium, das Finanzministerium, das Ministerium für Industrie und Minen (MINEM) und das Ministerium für Kultur und Kommunikation befinden, war voll Leute am 22. Juli. Dem 'neuen' Minister Jean Jacques Rakotoniaina (PSD) gelang es, ins Industrieministerium einzuziehen, das Gebäude war früher der ehemalige Sitz der Partei PSD. Das Postministerium wurde ebenfalls übergeben, der neue Minister Jonarivelo ersetzte Pierre Simon. Bei den anderen Ministerien waren die Schlüssel nicht auffindbar!

Am folgenden Tag (23. Juli) wurden zwei forces vives Minister (PTT und MINEM) verhaftet. An diesem Tag - nach sechs Wochen Demonstrationen - verkündete der Premierminister Victor Ramahatra den Notstand (état d'urgence) über das ganze Land und eine nächtliche Ausgangssperre für die Provinz von Antananarivo. Ratsiraka schwieg weiterhin. Auf dem Place du 13. Mai wurden weitere Minister ernannt, unter anderem die Ministerin für Travaux Publiques, eine Ingenieurin und die Ehefrau des Pastors Richard Andriamanjato. Erstmals war ein Panzer vor dem Hauptsitz der BFV-Bank zu sehen, der sich dann aber nachmittags zurückzog. Es kam am 23. Juli zu Tränengaseinsatz vor dem Justizministerium.

Der 24. war ruhig, der Versuch, die Radiostation zu besetzen, scheiterte. Die Zeitungen erschienen nicht mehr, aus Protest gegen die erneute Pressezensur.

Am 25. gab es wieder - zensurierte - Zeitungen, die nächtliche Ausgangssperre wurde nicht eingehalten, auch das Versammlungsverbot nicht. Sogar die Regierungspartei MMSM hielt in einem Stadium eine Versammlung ab. Die Bauministerin der forces vives wurde am 25. Juli Gewalt entführt, Albert Zafy am 27. Juli verhaftet.

Am Samstag 27. Juli fand in Antananarivo eine grosse Trauerfeier für den oppositionellen Studentenführer Gabriel statt, der in Tamatave von einem Speer durchbohrt worden war.

Erst am Sonntag 28. Juli brach Ratsiraka in einer Radio- und Fernsehansprache sein wochenlanges Schweigen. Er löste seine Regierung unter Victor Ramahatra auf und ging auf fast alle von der FFKM vorgeschlagenen Konditionen ein: Errichtung einer neuen Regierung zusammen mit der Opposition, die noch vor Ende Jahr eine neue Verfassung erarbeiten sollte; Referendum vor Jahresende; Revision des Wahlgesetzes. Doch er trat nicht zurück.

Radio Madagaskar (RTM) befand sich in den Händen von regierungstreuen Journalisten, die direkten Abendnachrichten des französischen Senders Antenne 2 wurden nicht mehr ausgestrahlt. Die beste Information blieben die ausländischen Radiosender. Doch auch die nationalen Zeitungen erschienen wieder.

Die Demonstrationen gingen am Montag 29. Juli weiter. Die drei verhafteten Minister, der von der Opposition designierte Premierminister Albert Zafy und Rakotovao Lyms (ein Mitglied der politische Abteilung der forces vives) wurden am Montag 29. Juli wieder freigelassen. Es zeigte sich, dass die Konzessionen Ratsiraka nicht mehr genügten: die Versammlung vom Dienstag 30. Juli verlangte klar und deutlich seinen Rücktritt. Zudem wurde die Aufhebung des Ausnahmezustandes als unabdingbare Kondition zur Aufnahme von Gesprächen erklärt. An dieser Versammlung, immer auf dem Place 13 Mai, berichteten die inzwischen Freigelassen von ihren Festnahmen und Verhören. Sie seien korrekt behandelt worden. Immer mehr Provinzen schlossen sich der Oppositionsbewegung an.

Am Dienstag 30. Juli gab Ratsiraka eine Pressekonferenz in Iavoloha, dort machte er deutlich, dass er keineswegs daran denke zurückzutreten, nur weil ein paar tausend Demonstranten in Antananarivo auf der Strasse seien. Zudem, so sagte er, würde sein Rücktritt die nationale Einheit gefährden. Er anerkannte das oppositionelle 'gouvernement de transition' weiterhin nicht an, stellte jedoch ein 'gouvernement de réconciliation' (Regierung der Aussöhnung) in Aussicht. Die madagassischen Medien waren von dieser Pressekonferenz ausgeschlossen. So blieb RFI mit ihrem Sonderkorrespondenten, Jean Hélène, die wichtigste Informationsquelle für Madagaskar. Antenne 2 wurde auch am Dienstag nicht gesendet, stattdessen der Film 'Ben Hur'.

General Rakotoharison antwortete auf die Äusserung Ratsiraka, dass der Generalstreik weitergehe, bis zur Abdankung des Präsidenten. Am 7. August wurde die Tour der Botschaften gemacht: besucht von Vertretern der forces vives und begleitet von tausenden von geduldigen Demonstranten wurden die diplomatischen Repräsentationen in der Umgebung des Platz des 13. Mai besucht: Frankreich, USA, Schweiz, Indien und Indonesien, ebenso wie einige UNO-Agenturen.

Verlangt wurde ein Abbruch der Beziehungen zum Ratsiraka-Regime.

Am Donnerstag, 8. August wurde der Name des neuen Premierministers bekanntgegeben: Guy Willy Razanamasy, ehemaliger Apotheker und Bürgermeister von Antananarivo. Trotz seines guten Rufes als Vermittler wurde er von den forces vives abgelehnt, weil sie schlichtweg die Demission des Präsidenten verlangten.

Am Samstag 10. August machten sich 450’000 Leute auf den Weg nach Iavoloha. Der 'Marsch der Freiheit' wurde zum Blutbad. Der Präsidentenhelikopter warf Tränengasbomben auf die friedliche Menge ab, die Präsidentengarde RESEP (ausgebildet von Nordkorea und Frankreich und 1300 Mann stark) schoss willkürlich auf die Leute, die neben der Strasse liegenden Reisfelder sollen vermint gewesen sein. Ratsiraka selber gab die Kommandos und feuerte seine Truppen zum Blutbad an. 12 Todesopfer und 213 Verletzte wurden am Tag darauf offiziell gemeldet, die Opposition sprach von mindestens dreimal so vielen. Am Sonntag, anlässlich einer Trauerfeier, solidarisierte sich die bislang eher neutrale FFKM mit dem Volk. Auch der Premierminister (Guy Razanamasy) verlangte eine Untersuchung der Vorfälle und distanzierte sich vom Communiqué des Präsidenten, der am Sonntag in einer Fernsehansprache seine Garde in Schutz nahm und vor weiteren Aktionen der Demonstranten eindringlich warnte.

Auch in Mahajanga gab es an diesem Wochenende 20 Tote. Noch am gleichen Tag wurde das Haus des Generalsekretärs der MMSM, Razanabahiny Marojama, niedergebrannt.

Der Oppositionspräsident General Jean Rakotoharison sagte in einer Ansprache - an die Militärs gerichtet: entweder Ratsiraka oder das Volk. Er nannte Ratsiraka einen Feind des Volkes.

Am 16. August erklärten sich fünf der sechs Provinzen - ausser der Provinz Antananarivo - zu föderalistischen Staaten. 'Stammeschefs' waren am 2. August von Ratsiraka vor laufenden Fernsehkameras empfangen worden und hatten ihm Ehrerweisungen in der Tradition der alten Monarchie erwiesen und gleichzeitig ein föderalistisches System verlangt. Dieses von Ratsiraka initiierte Manöver sollte ihm ermöglichen, die forces vives zu spalten und durch seine stärkere Verankerung in den ruralen Gegenden doch noch an der Macht zu bleiben. Sofort kam eine Welle von Tribalismus auf: in Tamatave und Fénérive-Est wurden Leute aus dem Hochland (Betsileo und Merina) angepöbelt, viele flohen aus Angst vor Repressalien. Die FFKM schlug sich nach den Vorkommnissen vom 10. August nun eindeutig auf die Seite der forces vives. Kardinal Victor Razafimahatratra appellierte an die Weisheit und den politischen Mut Ratsiraka, sich zurückzuziehen. Der Radiosender und das Fernsehen blieben in den Händen der MMSM, man nannte sie fortan RTMahavola (von RTM und Iavoloha).

Die Situation blieb auch in der zweiten Hälfte des Monats blockiert. Der Notstand blieb weiterhin deklariert. Doch am 21. August trafen sich Opposition und MMSM unter Vorsitz der FFKM zu Gesprächen. Der Ratsiraka-Premierminister Guy Razanamasy hatte am Freitag 23. August die volle Verfügungsgewalt von Ratsiraka erhalten und am 26. August stellte er sein Kabinett vor. Die forces vives lehnten sowohl Kabinett als auch den von Ratsiraka eingesetzten Premierminister ab. Dieses Kabinett Razanamasy wurde von vornherein als Totgeburt abgeschrieben. Die Streiks gingen auch in der Woche vom 26. August weiter. Die Funktionäre erhielten ihr Gehalt nicht wie üblich zwischen dem 20. - 24. des Monats. Das Land trudelte weiter und tiefer in eine ökonomische Krise, man sagte ein Negativwachstum von 25% für 1991 voraus. Produkte des täglichen Bedarfs verteuerten sich stark, noch immer fehlte Treibstoff in Antananarivo und in den anderen Städten. In den Quartieren von Antananarivo herrschte grosse Unsicherheit. Alle Männer über 18 Jahre mussten jede zweite Nacht Wache auf der Strasse schieben. Strassenblockaden wurden errichtet, Fahrzeuge kontrolliert. Fahrzeuge mit Waffen und Benzin wurden abgefangen, das Gerücht ging um, dass Ratsiraka Kommadounternehmen ausschicke, um Quartiere niederzubrennen. Besonderes Ziel: 67 ha. Viele der Bewohner von 67 ha zogen weg - aus Angst. Die internationalen Flüge waren eingestellt, gestrandete Touristen suchten die Botschaften und Konsulate heim.

Die Situation blieb gespannt bis in den September hinein. Guy Razanamasy hob die Pressezensur auf und befahl den Funktionären, bis zum 4. September zur Arbeit zurückzukehren, andernfalls würden sie entlassen. Niemand gehorchte. Die Spruchbänder wurden immer frecher: 'Diamanten von Bokassa gleich Smaragde von Ratsiraka'. Zudem wurde auf die undurchsichtige (Schmuggel-) Beziehungen zwischen Ratsiraka und Jean-Christophe Mitterrand, dem Sohn des französischen Präsidenten, hingewiesen. Ende Oktober entspannte sich die Lage in der Hauptstadt, in Diégo-Suarez jedoch kam es zu weiteren Konfrontationen, die Tote und Verletzte forderten. Gleichzeitig gab der Ratsiraka-Finanzminister bekannt, dass der Staat bankrott sei und die Saläre für Oktober nicht mehr bezahlt werden könnten. Erstmals fand sich wieder Treibstoff an den Tankstellen von Antananarivo.

Nach 172 Tagen fielen die Mauern von Jericho: am 29. Oktober wurde ein 'état provisoire de transition pour la troisième république' zwischen dem Premierminister Guy Razanamasy und dem Gouvernement von Albert Zafy (der zu der Zeit in Europa weilte) vereinbart und am 31. Oktober unterzeichnet. Dies wurde von den Zeitungen als 'coup d'état civil' (MIDI) und als 'marriage de raison' (TRIBUNE) bezeichnet. Damit war der Weg zur Dritten Republik freigelegt. Die FFKM wurde mit der Organisation einer Nationalkonferenz beauftragt, die eine neue Verfassung ausarbeiten und baldmöglichst dem Volk zur Gutheissung vorlegen sollte.

Doch Albert Zafy, aus Europa zurück, lehnte dieses Abkommen ab. Neuverhandlungen brachten dann aber doch einen modus vivendi, wobei die forces vives Rasalama 60% der Posten zugesprochen erhielten. Ab November flauten die Streiks allmählich ab, und ein normales Leben wurde wieder möglich. Doch Madagaskar hatte diese Turbulenzen teuer zu bezahlen. Die Ökonomie war am Rande des Ruins, eine grosse Trockenheit suchte den Süden heim, ausländische Investoren, die wenigen, hatten ihr Vertrauen verloren. Touristen kamen keine mehr.

Doch als Zeichen eines Neubeginns wurde der von Wasserhyazinthen vollkommen zugewachsene Lac Anosy gereinigt und etliche der in lamentablem Zustand befindlichen Strassen der Stadt Antananarivo ausgebessert.

In den ersten Monaten des Jahres 1992 wurde eine neue Verfassung ausgearbeitet. Dabei wirkte auch der Schweizer Professor Auer mit.

Die Zusammenarbeit zwischen den Instanzen gestaltete sich schwierig: HAE (Haute Autorité de l'état) unter Albert Zafy, Commission de redressement économique (CRES) unter Richard Andriamanjato und Manandafy, présidence de la république unter Ratsiraka und Premierminister Guy Razanamasy. Doch Guy Razanamasy vollbrachte, was Monate vorher niemand gedacht hätte: die Koalition hielt irgendwie dicht.

Im Nachhinein beanspruchten mehrere in Frankreich wohnende Madagassen eine Vermittlerrolle in den Ereignissen jener Zeit. Diese eher peinlichen Verlautbarungen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass einzig 'das Volk' diese Bewegung getragen hat: tausende von Demonstranten kamen täglich - oft stundenlang und kilometerweit zu Fuss (Busse fuhren nicht mehr: Streik und Treibstoffmangel) - auf den Platz des 13. Mai, sassen geduldig in praller Hitze und hörten sich die ellenlangen Reden an, harrten trotz der Angst vor militärischer Intervention aus und gingen gegen Nachmittag wieder nach Hause - um am nächsten Tag wiederzukommen, in Ruhe und Frieden, ohne Gewalt und Waffen. Es war eine friedliche Demonstration, in denen auch fremde Besucher (ausser bei seltenen Gelegenheiten) nie gefährdet waren. Die Zwischenfälle und Toten sind tragisch, aber nicht repräsentativ für diese Revolution, die durch Sitzen und Reden gewonnen wurde. Die Rolle der Aussenmächte blieb beschränkt: Frankreich sandte zwar Emissäre, welche es nicht schafften, die Situation zu deblockieren. Interessant sind die offiziellen Reaktionen nach der Metzelei vom 10. August: Funkstille aus dem offiziellen Paris, einzig die französischen Sozialisten 'bedauerten den Einsatz von Gewalt'. Präsident Abdou Diouf aus Senegal sprach die Hoffnung aus, dass Ratsiraka 'bald Lösungen finden werde, die das Land aus der aktuellen Blockade führen können'. Von den industrialisierten Staaten wagte sich seltsamerweise einzig die neutrale Schweiz ins grelle Rampenlicht der diplomatischen Kommentare, sie 'zeigte sich beunruhigt ob der Evolution der Krise in Madagaskar'.

Die ersten Monate des Jahres 1992 waren mehrheitlich ruhig, obwohl es zu gelegentlichen Zusammenstössen in Diégo-Suarez und Fianarantsoa kam, ebenso wie Attentatsversuche auf Vertreter der forces vives. Am 20. März wurde dann endlich das forum national eröffnet: 1400 Teilnehmer aus allen Landesteilen berieten über die Zukunft Madagaskars und über die neue Verfassung. Dank dieser Arbeiten konnte am 19. August 1992 in einem Referendum über die neue Verfassung abgestimmt: sie wurde zu über 75% angenommen. Sogar Ratsiraka ging zur Stimmabgabe und legitimierte dadurch diesen demokratischen Vorgang. Die internationalen Wahlbeobachter stellten keine gravierenden Verletzungen des Wahlvorgangs fest, obwohl es an einigen Orten zu Zwischenfällen gekommen war wie etwa dem Verbrennen der Wahlurnen.

Als nächste Etappe wurden die Präsidentenwahlen auf den 25. November festgelegt. Nach langem Zögern und Unsicherheit stellten sich 8 Kandidaten: ein Programm oder zumindest ein Konzept hatte keiner. Unter den Kandidaten fand sich auch Ratsiraka, der nach zähem Tauziehen doch noch zur Wahl zugelassen wurde. Unterstützt von der MMSM und in grossen Zeitungsinseraten von (Soja Jean André) Kaleta, einem Unternehmer, der durch seine Beziehungen mit dem Ratsirakaclan reich geworden war. Der treue Gefolgsmann José Andrianoelison (vormals Landwirtschaftsminister) präsentierte Ratsiraka als 'den neuen Mann'. Über 6 Millionen Wähler (ab 18 Jahren) wurden an die Urne gerufen, wovon 2,5 Mio. (43% der Wähler) zwischen 18 und 30 Jahren waren, also mehr als die Hälfte ihres Lebens unter der Zweiten Republik verbracht hatten.

Gleichzeitig waren in den Provinzen, insbesonders in Tamatave, Diégo-Suarez und Tulear, die Föderalisten aktiv. Etliche Merina flohen aus Angst vor Repressalien. Extreme Kreise aus Tamatave sprengten am 25. Oktober eine Eisenbahnbrücke in Ankotrokotroka (bei Moramanga) und verursachten so eine wochenlange Treibstoffknappheit in der Hauptstadt, die von den Taxifahrern sofort zu massiven Preiserhöhungen genutzt wurde, ebenso wie eine generelle Preiserhöhung stattfand.

Die Wahlen vom 25. November 1992 gingen ohne Eskalation über die Bühne. Unter den acht Kandidaten gab es lediglich zwei Sieger: Albert Zafy holte 45,16% der Stimmen und Didier Ratsiraka sammelte 29,22%. Der grosse Verlierer war Manandafy Rakotonirina mit lediglich 10,21%. Alle weiteren Kandidaten lagen weitab unter 5%. (Marson Evariste 4,60%; Ruffine Soamandina Tsiranana 3,51%; Jacques Rabemananjara 2,87%; Nirina Andriamanalina 2,25% und Rabetsitinta Tovonanahary 2,29%.) Von den 6,13 Mio Wählern waren 4,53 Mio in 14131 Wahlbüros an die Urne gegangen, 0,44 Mio der Stimmen wurden leer abgegeben oder vom H.C.C. als ungültig erklärt. Albert Zafy lag in allen Provinzen deutlich vor Ratsiraka, ausser in Tamatave, wo Ratsiraka fast die Hälfte aller Stimmen vereinte. (Übrigens blieb die genaue Zahl der Wahlberechtigten ein Streitpunkt: der H.C.C. gab die Zahl von 6'130'016 an.)

Die Auszählung der Stimmen dauerte Tage und Wochen. Doch die Prozentzahl für Zafy vermochte nicht, über die Marke von 50% zu klettern. So entschied der H.C.C. knapp vor Weihnachten, nach Tagen der Spannungen, dass es eine zweite Tour mit einer Stichwahl zwischen Ratsiraka und Zafy geben würde. Diese Wahl fand am 10. Februar statt und Albert Zafy gewann zweidrittel (66,62%) der Stimmen. Einzig in der Provinz Tamatave siegte Ratsiraka mit 52% der Stimmen. Von den rund 6,2 Mio. Stimmberechtigten waren 4,3 Mio zur Urne gegangen.

So wurde am 27. März 1993 der Katholik Albert Zafy als neuer Präsident der Republik Madagaskar eingeschworen. Ratsiraka nahm daran nicht teil. Der Medizinprofessor trug an diesem Tag nicht wie üblich seinen gelben Strohhut, wurde aber vom Volk sowohl im offiziellen Teil der Feier im Stadium von Mahamasina begeistert gefeiert, ebenso wie bei seinem anschliessenden Besuch auf dem Place 13. Mai, wo das Volk ein Volksfest feierte. Noch in seiner Antrittsrede kündete er die Freilassung der wohl über 100 politischen Gefangenen an. Obwohl die Feier verregnet war und sich das abendliche Feuerwerk über dem Lac Anosy nicht so recht entzünden wollte, feierten die Leute den Eintritt in die Dritte Republik.

Die Dritte Republik scheiterte ebenso wie die zwei vorherigen. Albert Zafy, durch die Massendemonstationen von 1991 an die Spitze geschwemmt, erwies sich als unfähiger als Ratsiraka. Seine Regierung und sein persönliches Umfeld profitierten hemmungslos von ihren Positionen. Dem Volk, das durch 7 Monate Streik (in städtischen Gebieten jedenfalls) und unter hohem Einsatz endlich geschafft hatte, Ratsiraka wegzukriegen, brachte die Zafy-Clique nichts. Alles weitere geschah dann mit logischer Konsequenz: Ratsiraka kam 1994 wieder an die Macht und die Mehrheit des Volkes atmete auf. Auch weil der Mann, der Madagaskar in den 70er Jahren in den Ruin geführt hatte, offenbar inzwischen etwas gelernt hatte. Zwar nahmen Korruption zu, ebenso Günstlingswirtschaft bis hin zu dubiosen Staatsverordnungen. So mussten beispielsweise alle ausländische Bewohner Madagaskars eine Art Personalausweis haben, also teuer bezahlen – weil die Tochter Ratsirakas eine Personalausweisdruckmaschine besass.

Der Ökonomie des Landes ging es jedoch letztendlich besser. Invesoren kamen ins Land, so unter anderem auch Textilbetriebe, die zehntausende von Arbeitskräften schafften. Die im Dezember 2001 abgehaltenen Präsidentschaftswahlen gingen unklar aus. Wieviel Wahlbetrug mit im Spiel war, bleibt abzuklären. Jedenfalls behaupteten beide Kandidaten, Ratsiraka und Rakotomanana, gewonnen zu haben. Das Land wurde ein halbes Jahr lahmgelegt, bis Ratsiraka quasi floh. Ein zweites Mal. Ob und wie der neue Präsident, Marc Rakotomanana, das Land endlich aus der Krise führen kann und wird, bleibt abzuwarten.

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Der Ethnologe Franz Stadelmann kam 1988 als Entwicklungshelfer nach Madagaskar. 1994 gründete er das madagassische Reisebüro PRIORI in Antananarivo. PRIORI organisiert Reisen mit mehr Hintergrund und tieferen Einblicken in die Licht und Schatten dieser Insel im Indischen Ozean. 'Sanftes Reisen' soll den BesucherInnen als auch den Besuchten gegenseitiges Verständnis erwecken. PRIORI engagiert sich auch sehr im sozialen und kulturellen Leben Madagaskars. PRIORI steht für Ihre Reisepläne gern zur Verfügung - auch in deutscher Sprache.

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Wir nehmen Ihre Kommentare und weiterführenden Texte zu obigem Thema gern auf. Tragen Sie sich bitte in unser Gästebuch ein.
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Madagaskar, das PRIORI-Buch

Franz Stadelmann

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