Churer Deutsch ist eine klare, gut verständliche Sprache, die die meisten deutschsprechenden Schweizer gerne hören.
Als urchiger Prototyp gilt für mich Zarli Carigiet. Diejenigen die ihn noch vom Beromünster, Samstagnachmittag um 13 Uhr (?) oder in alten Dialektfilmen kennen, haben sicher seine urchige Sprache gerne gehört.
Wie alles ist aber auch der Churer Dialekt dem Wandel unterworfen, sei es Abwanderung in andere Kantone, wo man als junger Mensch sich doch anpassen will und somit seinen ursprünglichen Dialekt verwässert, sei es durch Zuwanderung oder durch Ver-Englischung (schönes Wort).
Dass alte, geliebte Ausdrücke auf diese Weise verloren gehen, ist schade. Versuchen wir doch, dem ein bisschen Einhalt zu gebieten, indem wir sie nicht ganz vergessen.

Hier eine kleine Auswahl von Wörtern:

an Aahutz
a Bagaaschi
c (kein Beispiel)
därra
ernüüssa
a Flättara
dr Ggrampool
d' Hudara
d' Khommissiona
lianza
magaari
d' Niala
dr Oobed
patschifig
dr Quagg
rooba
d' Saggrappa
d' Schluanza
tschan-di
ussaprälaagga
vertenterla
wiisa
zottla

Alle diese Wörter habe ich dem Buch "Churerdeutsch" von Herrn Oscar Eckhardt entnommen, er ist die Koryphäe für unseren Dialekt.

Aus seinem Buch möchte ich auch ein Gedicht von Herrn Hildefons Peng zitieren:

I wetti noch amol...

I wetti noch amol im Läba
A klina Khurer Stadtbuab sii,
Und widar Rösslis macha khönna
Vom Maiersboda bis zum Rii.

Wett uff dar Halda Hütta baua,
Im warma Räga barfuass goo,
Bim Möhr an ôpfalpüürli bschtella,
Bim Spila müad und dräkat khoo.

Wett widar Wasser trinka törfa
Als Buab, direkt vom Brunnarohr.
Und wider Schnudarbeeri schniffa
Im Garta vor am Metzgartor.

I wetti - nai, i wettis nümma!
I waiss, Khur isch au hüt noch schöö.
Und doch wär allas, allas anders:
I han halt hüt kai Mamma mee.

Aus: Hildefons Peng: Chur ist schön. Ernstes und Heiteres aus einer kleinen
Stadt. Desertina Verlag, Disentis 1975. S. 103.