Bericht über Wayfinder

 

Seit gut einer Woche habe ich mir das Navigationssystem Wayfinder angeschafft, und bin damit schon sehr zu frieden.

 

Für blinde gibt es bis jetzt nur den Trekker. Trekker ist ein Navigationssystem, dass mit einem Compac IPAQ ausgestattet ist, und etwa 3500 Fr. kostet. Das Kartenmaterial und die Software Updates werden beim Trekker auf Flashkarten geliefert. So ist es möglich beim Trekker seine Routen auch Offline zu studieren. Beim Wayfinder geschieht dies über den PC mit Internet.

 

Wayfinder, der auf einem Smarthfone installiert wird, kostet etwa 450 fr. Für die Dauer von 12. Monaten. Danach kauft man wieder ein Update. Man kann ihn auch als Life Time Version beziehen. Unter Life Time versteht man die Lebensdauer eines Handys. Wenn man das Handy wechselt, erlischt diese Version. So empfiehlt es sich, für Leute, die ihr Handy oft austauschen, ein 12 Monate abonemennt zu kaufen.

 

Die Routen werden über das Internet berechnet. Man produziert also Datenverkehr, den man über die Handyrechnung begleichen muss. Es empfiehlt sich also, sich vorher bei seinem Netzbetreiber über die Onlinekosten schlau zu machen. Wenn man Wayfinder in der Wegweiseransicht benützt, kann man Onlinekosten sparen. Für eine Stunde Fahrt verbraucht man so etwa 5 bis 10 kb. Bei Swisscom bezahlt man für 100 kb über einen GPRS-Zugang einen Franken. Das liegt im Rahmen.

 

Zu Hause angekommen, luden wir den GPS-empfänger, und installierten die Software auf dem Handy. Die Wayfindersoftware wird auf einer Speicherkarte geliefert, die man normalerweise einfach ins Handy einsetzt, und die Applikation übers Menü startet. Diese Methode ist ja für uns nicht so geeignet, weil wir ja das Talx auf einer Karte installiert haben. Für diesen Fall kann man die Software über das Internet downloaden.

 

Nachdem man die Software installiert hat, und den Code erfolgreich eingetippt hat, "bei Nokiahandys Bindestriche durch Leerzeichen ersetzen" kann man los legen.

 

Ich begleitete meinen Kollegen zum Bahnhof. Er konnte die ganze Route auf dem Display verfolgen, und hatte seinen Spass. Auf dem Heimweg, lies ich mich von der Tramhaltestelle nach Hause führen. Als ich bei der Garage war, sagte Wayfinder "Ziel erreicht".

 

Am nächsten Tag versuchte ich mein Glück in Liestal, meinem Arbeitsort. Dieser Versuch scheiterte Prompt. Wenn ich aus dem Zug steige, muss ich dem Peron entlang laufen, und dann Durch eine Unterführung. Hier hat man keinen Empfang. Überhaupt ist es sehr wichtig, dass man den Empfänger an einer optimalen Stelle platziert. Bei einem weiteren Versuch, hatte ich den Empfänger in einer Ledertasche, die ich mir seitlich umgehängt hatte. Auf der gleichen seite wie die Tasche, lief mein Kolleg, den ich am Ellbogen hielt. Wir merkten, nach etwa 300 Meter, dass wir kein Empfang hatten. Das kann gerade für uns Blinde sehr mühsam werden. Zwar kann man den Wayfinder so einstellen, dass er wenn man von dem geplanten Weg abweicht, selbst die Route neu berechnet, aber wenn man keinen Empfang hat, kommt man so auch nicht weiter.

 

Auf dem Rückweg platzierte ich den Empfänger in der Brusttasche, und siehe da, es klappte Bestens. Wir tippten Bahnhof ins Handy ein, und liessen uns zum Bahnhof führen. Wayfinder wollte uns zuerst über eine Andere Route schicken, wir beschlossen uns aber den bekannten weg zu nehmen. Plötzlich meldete das Handy Ziel erreicht, dabei waren wir erst auf der Bahnhofstrasse. Der Bahnhof in Lörrach ist ein bisschen oberhalb. Offenbar ist auf der Karte die Bahnhofstrasse als Bahnhof eingezeichnet. Den Weg hätte ich alleine nie gefunden. Ueberhapt kann es ziemlich mühsam werden, wenn die Karte von der wirklichen Strecke abweicht. Diese Erfahrung musste ich letztens machen. Wir Suchten eine bekannte Beitz an der Rheingasse in Basel. Und wurden durchs halbe Quartier geführt. Am Ziel kamen wir jedoch nicht an. Dies ist hoffentlich die Ausnahme.

 

In Basel liessen wir uns zu einem Restaurant führen. Dieser versuch klappte bestens. Wir landeten so nahe an der Gartenbeiz, dass man das Geschirr klappern hörte, und die Pommes roch.

 

Einen ähnlichen Versuch machten wir im Auto. Wir fuhren von Niederlenz nach Lenzburg, und suchten ein Hotel. Wayfinder führte uns zuerst auf eine falsche Spur, da man in Lenzburg die Umfahrung vor etwa drei Wochen geändert hatte. Als wir dann weiter fuhren, berechnete er die Strecke richtig. Wir parkten den Wagen, und liefen den Rest zu Fuss. Wir standen gerade vor der Tür, und Wayfinder sagte uns Ziel erreicht.

 

Eine gute Funktion finde ich auch das Suchen nach Kategorien. So kann man zum Beispiel in einer fremden Umgebung nach einem Restaurant, Hotel, oder Nachtclub suchen. Dies ist nur eine kleine Auswahl von Kategorien. In Basel kennt Wayfinder doch einige Hotels, einkaufszentren und Nachtclubs. In Lörrach kannte er vor allem Macdonalds. Schade, wenn man bedenkt, dass Lörrach doch einige gute Restaurants mit internationaler Küche bietet.

 

 

Ich finde Wayfinder sehr nützlich. Man muss sich aber als blinder im Klaren sein, dass man sich nicht immer nur auf den Wayfinder verlassen kann. Die Genauigkeit vom GPS ist in etwa 10 Meter. So kann es durchaus sein, dass sich die gesuchte Hausnummer auf der anderen Strassenseite befindet.

 

Weitere Infos gibt es unter:

 

http://www.wayfinder.com