Marathon - leicht gemacht
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"Wer auf seinen Puls hört, lernt den Körper besser kennen".
Eine Trainingseinheit ist definiert durch die Dauer, Intensität
und den Inhalt. Wer viel trainiert, sollte nicht gleichzeitig sehr
intensiv trainieren. Je schneller wir laufen, desto höher steigt
die Herzfrequenz. Allgemeine Pulswerte sind immer
Durchschnittsangaben ohne Gewähr für Abweichungen, denn
der menschliche Herzschlag ist so individuell wie der Träger
des Herzens. rechnerische Grössen und Faustregeln sind daher
nur mit grösster Vorsicht zu geniessen. Wenn zwei zusammen
sportlich gleich schnell unterwegs sind, heisst das noch lange
nicht, dass sie auch den gleichen Puls haben. Der Maximalpuls
liegt bei älteren Menschen in der Regel tiefer als bei jungen
Menschen. In jungen Jahren kann er schnell einmal auf 220
hochschnellen, im Erwachsenenalter ist das Überschreiten von
200 seltener und ein Maximalpuls von 180 bis 190 häufig. Der
Ruhepuls von Spitzensportlern kann bis auf 35 Schläge sinken,
im Normalfall liegt er beim Menschen zwischen 50 und 70
Schlägen, bei Sportlern tiefer als bei Nichtsportlern und
Rauchern. Sportliches Training spielt sich ungefähr in den
Pulsbereichen zwischen 110 und 200 Schlägen pro Minute ab.
Den absoluten, einzig richten Trainingspuls gibt es nicht,
trotzdem ist der Herzschlag eine entscheidende Grösse, wenn
es darum geht, die einzelnen Trainingsbereiche zu definieren.
Grundlagentraining findet in anderen Pulsbereichen statt als
Schnelligkeitstraining, und wer gezielt abnehmen will, trainiert
anders als jemand, der im Laufen seine Bestzeit über fünf
Kilometer verbessern will.
Die wohl exakteste Möglichkeit, die Trainingsbereiche in
individuelle Pulswerte einzuteilen, stellen Leistungstests dar.
Solche werden mittlerweile in den meisten Fitnesszentren oder
auch bei Sportärzten angeboten (Kosten rund Fr. 100.- bis Fr.
200.-). Eine weniger aufwändige und doch recht
aufschlussreiche Möglichkeit kann aber auch gut selbst
durchgeführt werden, indem man anhand des individuellen
Maximalpulses die Trainingsintensität in fünf unterschiedliche
Belastungsbereiche einteilen kann.
Idealerweise ordnen Sie den Intensitätsbereichen auch Ihr
subjektives Empfinden zu. Bei welchem Herzschlag empfinden
Sie welche Anstrengung? Bei welchem Puls läuft es sich locker,
bei welchem anstrengend, bei welchem sehr anstrengend?
Messen Sie Ihren Puls auch bei alltäglichen Situationen, zum
Beispiel unmittelbar nach dem Aufstehen, beim
Treppensteigen, vor dem Fernseher oder nach dem
Abendessen. So erleben Sie, wie Ihr Herz auf die
unterschiedlichen Situationen reagiert und wissen intuitiv, mit
welchem Puls Sie unterwegs sind.
Mit der zeit können Sie so mit den verschiedenen Trainingsintensitäten spielen, ab und zu bewusst ganz langsame und längere Trainingseinheiten durchführen, hin und wieder aber auch Fahrtspiele oder Intervalle einbauen, bei denen der Herzschlag kurzfristig höhere Dimensionen erreicht. aus Marathon leicht gemacht – FitforLife, April 2004 |
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Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 11.07.2017. Copyright by Martin Tschopp.