Die Häufigkeit von Asthmaerkrankungen hat weltweit erheblich zugenommen. Veränderungen der Umwelt (Luftverschmutzung) und die Lebensumstände der Einzelnen (Rauchen) haben dazu beigetragen. Schätzungsweise 2 bis 3% aller Menschen leiden an Bronchialasthma. Bei einem grossen Teil beginnt das Asthma bereits während der Kindheit. Bei der Entstehung von Asthma spielt die Schleimhaut der Bronchien eine wesentliche Rolle. Wiederholte Irritationen durch Zigarettenrauch, Luftschadstoffe und häufige Infekte führen zur chronischen Entzündung dieser Schleimhaut. Dadurch wird die Entwicklung einer Allergie z. B. auf Hausstaub oder Blütenpollen begünstigt. Die Asthmasymptome lassen sich in drei zum Teil ineinandergreifende Störungen aufgliedern:
Durch krampfartiges Zusammenziehen
der Bronchialmuskulatur, welche unwillkürlich auf
bestimmte Reize reagiert. Es entstehen Verengungen der Bronchien, welche
typischerweise zu
akuten Atemnotsanfällen mit hörbarem Pfeifen und Rasseln führen.
Die chronische Entzündung in den
grossen und kleinen Bronchien bewirkt eine Schwellung der
Schleimhaut. Immer wiederkehrende Infektionen an den Bronchien können hier die
Folge sein.
Letztlich kommt es zur Bildung von
sehr zähen Schleimabsonderungen durch die
Bronchialschleimhaut, was sich als chronischer Husten äussert.
Man unterscheidet das allergische
vom nicht allergischen Bronchialasthma, wobei Mischformen heute häufiger sind.
Beiden Formen geht eine Ueberempfindlichkeit des Bronchialsystems voraus. Man
reagiert überempfindlich auf verschiedene Reizstoffe wie Rauch, kalte Luft,
Nebel und Staub mit Husten und Atembehinderung.
Beim allergischen Asthma hat das Abwehrsystem des Körpers eine
überschiessende, allergische Reaktion gegen bestimmte körperfremde Stoffe
gebildet. Dies führt zu einer starken Abwehrreaktion, über bestimmte in der
Bronchialschleimhaut befindliche Zellen wird der Asthmaanfall ausgelöst. Die
wichtigsten allergieauslösenden Stoffe sind Hausstaubmilben, Schimmelpilze,
Tierhaare, Pollen von Gräsern, Sträuchern und Bäumen sowie gewisse
Lebensmittel und Medikamente. Mittels Hauttestung durch Einritzen
verschiedener bekannt allergieauslösender Stoffe in die Haut (sog. Prickteste)
kann herausgefunden werden welche Stoffe im Einzelfall zur überschiessenden
Reaktion führen.
Beim nicht allergischen Asthma sind die auslösenden Ursachen nicht so genau
feststellbar. Bekannte Ursachen sind häufig wiederkehrende Infektionen der
Bronchialschleimhaut und der Nasennebenhöhlen. Aber auch reizende Stoffe wie
Dämpfe von Säuren, Abgase, und Lösungsmittel können als Ursache für ein
nicht allergisches Asthma in Frage kommen. Allergietestungen bleiben in diesen
Fälllen negativ. Auch das sogenannte Anstrengungsasthma gehört zu dieser Form.
Hier treten Asthmaanfälle einige Minuten nach einer körperlichen Belastung
auf.
Wichtig ist eine frühzeitige Asthmaabklärung und Behandlung, damit
schwerwiegende Verläufe abgewendet werden können. So sollten häufig
wiederkehrende Infektionen der Luftwege, chronischer Husten sowie unklare
Atembeschwerden ärztlich abgeklärt werden, da sich dahinter ein
Bronchialasthma verstecken kann. Mittels einer einfachen Lungenfunktionstestung,
evtl. verbunden mit einem Provokationstest, kann das Ausmass der
Bronchialeinengung erfasst werden. Dank der Entwicklung moderner Medikamente,
insbesondere der lokal wirksamen Kortikoiden welche auch bei jahrelangem
Gebrauch keine Nebenwirkungen auf den Gesamtorganismus entfalten, kann praktisch
immer eine Besserung, oft eine Beschwerdefreiheit erzielt werden.
Es ist wichtig, früh mit einer Therapie zu beginnen und diese zu optimieren,
damit Chronifizierungen mit bleibender Funktionseinschränkung der Lungen
unterbleiben. Auch bei Kindern sollte ein optimaler Therapieplan erstellt
werden. Hier sind die Chancen besonders gross, das Asthma vollständig
auszuheilen.