Krebskrankheiten und Ernährung

Wer zuviel isst, kann seine Heilungschancen bei Krebserkrankungen vermindern.  Besonders gross ist dieses Risiko bei Brust- und Prostatakrebs, Tumoren, die durch Hormone beeinflusst werden.  Je höher der Fettanteil in der täglichen Nahrung, so stellte sich bei Studien heraus, desto häufiger traten Rezidive durch Bildung von Metastasen auf. Die Studien wurden am Karolinska Hospital in Stockholm und an der Harvard Medical School in den USA durchgeführt.  Die Stockholmer Aerzte fanden auch heraus, dass Patientinnen mit einem positiven Hormon-Rezeptor-Status sehr viel mehr gefährdet sind als Frauen mit wenigen Hormonrezeptoren.

Ein zu hoher Fettverzehr ist für beide Krebsarten deshalb ein Risiko, weil der Körper aus Fetten, auch aus gespeicherten, Hormone aufbauen kann.  Deshalb ist auch Übergewicht, besonders bei Frauen, bedenklich.  Von Ärzten der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr wird empfohlen, den Fettanteil in der Nahrung auf 60 bis 80 Gramm pro Tag zu beschränken.  Mit einer Vollwertkost, bei der bevorzugt Gemüse, Obst, Salate und Vollkornprodukte gegessen werden sollen, ist das auch ohne Geschmackseinbussen möglich.  Amerikanische Wissenschaftler wollen den täglichen Fettverzehr sogar auf 30 Gramm reduziert wissen.

Krebskrankheiten sind nach Herz-Kreislauf-Krankheiten die zweithäufigste Todesursache in Europa. Krebskrankheiten entwickeln sich in mehreren Schritten und werden von verschiedenen Faktoren beeinflußt. Ernährung und Lebensweise spielen dabei eine wichtige Rolle. Da wir diese Faktoren selbst bestimmen, kann jeder Einzelne sein persönliches Risiko, an Krebs zu erkranken, verringern, wenn er sich gesundheitsbewußt verhält. Zur Verminderung des Krebsrisikos empfiehlt sich abwechslungsreiches und fettarmes Essen und Trinken, das reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen ist.

Krebs ist eine bösartige Geschwulst, die schnell und unkontrolliert wächst und dabei in andere Gewebe eindringt und sie zerstört bzw. in anderen Geweben Tochtergeschwülste entwickeln kann. Erbanlagen und zunehmendes Lebensalter können krebsfördernd wirken.

Auch eine falsche Ernährungsweise erhöht das Krebsrisiko. Diese Faktoren bestimmen wir selbst. So wirken z.B. eine überhöhte Energiezufuhr, zu hoher Fettverzehr, hoher Kochsalzverzehr und zu hohe Alkoholaufnahme krebsfördernd. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, steigt auch durch die Aufnahme krebserzeugender Stoffe in Lebensmitteln, wie Schimmelpilzgifte (z.B. Aflatoxine), Benzpyrene - sie entstehen, wenn Fett in die Glut tropft und verbrennt – sowie heterozyklische aromatische Amine. Das sind Stoffe, die beim starken Erhitzen von Lebensmitteln entstehen.

Eine Ernährungsweise mit viel Obst und Gemüse, einem hohen Ballaststoffgehalt und relativ wenig Fett verringert das Risiko für Krebskrankheiten. Außerdem tragen antioxidative Vitamine, wie Vitamin C, E und ß-Carotin, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Selen zum Schutz vor Krebskrankheiten bei.

Es reicht nicht aus, nur einzelne Nährstoffe aufzunehmen, um sich wirksam vor Krebs zu schützen. Nahrungsergänzungspräparate sind kein Ersatz für eine vollwertige Ernährung und gesundheitsbewußtes Verhalten. Wer sich vollwertig ernährt, braucht keine Präparate.

Ernährungstips zum Schutz vor Krebs:

·         Vermeiden Sie Übergewicht und bauen Sie bestehendes Übergewicht Schritt für Schritt ab.

·         Gehen Sie sparsam mit Fett und fettreichen Lebensmitteln um. Bevorzugen Sie ungehärtete Pflanzenfette und Pflanzenöle mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren (z.B. Oliven-, Raps-, Sonnenblumen-, Maiskeimöl).

·         Essen Sie zu jeder Mahlzeit frisches Obst und/oder Gemüse; einen Teil davon auch als Rohkost. Wählen Sie Gemüse und Obst entsprechend der Jahreszeit aus.

·         Ernähren Sie sich ballaststoffreich. Das erreichen Sie, indem Sie täglich 5 -7 Scheiben Vollkornbrot und 1 Portion (200 - 250 g) Vollkornreis, -nudeln oder Kartoffeln essen. Setzen Sie häufiger Hülsenfrüchte auf den Speiseplan.

·         Essen Sie wenig tierisches Eiweiß: 2-3mal pro Woche je eine Portion Fleisch (max. 150 g) und Wurst (max. 50 g) und höchstens 3 Eier sind genug. Planen Sie außerdem 1-2 Seefischmahlzeiten pro Woche ein.

·         Essen Sie nur hin und wieder geräucherte Lebensmittel und braten Sie Fleisch nicht "scharf" an.

·         Trinken Sie mindestens 1,5 Liter am Tag. Geeignet sind kalorienfreie Getränke, wie Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees, oder Fruchtsaftschorlen und Gemüsesäfte. Trinken Sie Alkohol - wenn überhaupt - nur in Maßen.

·         Essen Sie würzig, aber nicht salzig. Wünschenswert ist eine Aufnahme von höchstens 5 - 6 g Kochsalz pro Tag. Ein hoher Kochsalzverzehr begünstigt die Entstehung von Magenkrebs.

·         Garen Sie kurz, mit wenig Wasser und Fett.

 

Aus einer Schrift der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (1997)


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