Warum Ballaststoffe wichtig sind

Ballaststoffe als Bestandteile der Nahrung sind heute in aller Munde.  Verhältnismäßig spät hat man erkannt, daß sie wichtige Inhaltsstoffe der Nahrung sind. Es sind Stoffe, die die Verdauungssäfte nicht aufschließen und abbauen können. 

In der Nahrung kommen die verschiedensten Ballaststoffe vor.  Sie unterscheiden sich im chemischen Aufbau und in den Eigenschaften.  Immer ist ihr Vorkommen auf pflanzliche Nahrung beschränkt. Ballaststoffe sind in unserer Nahrung hauptsächlich in Getreideprodukten , Hülsenfrüchten, Gemüsen, Kartoffeln, Obst sowie Nüssen und Samen enthalten.  Wer vorzugsweise Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Fett, kleiearmes Brot, Zucker und Süßigkeiten verzehrt, ernährt sich fast ballaststofffrei, und sicher ist Ihnen bekannt, daß die übliche Zivilisationskost von Ballaststoffmangel gekennzeichnet ist und verschiedene Krankheiten darauf zurückgeführt werden.  Chronische Darmverstopfung, ein verbreitetes Übel, wäre in erster Linie zu nennen.

Wären Ballaststoffe wirklich nur Ballast in unserer Nahrung, könnten wir gut und gerne auf sie verzichten.  Dem ist jedoch nicht so, denn feststeht, daß sie für den Ablauf der Verdauung nützlich sind: Sie fördern die Tätigkeit des Darmes, indem sie Wasser binden, den Darminhalt vergrößern und ihn geschmeidiger machen.  Zudem helfen sie, Schadstoffe zu binden und durch Ausleitung von Gallensäuren erhöhte Cholesteringehalte des Blutes zu senken.

Untersuchungen haben ergeben, daß die Dauer der Darmpassage und die Stuhlmenge in Beziehung zum Gehalt der Nahrung an Ballaststoffen steht. Heute geht man davon aus, daß es nützlich ist, wenn Ballaststoffe das Stuhlvolumen vergrößern und die Darmpassagezeit verkürzen.  Es mindert die Berührung der Dickdarmschleimhaut mit Schadstoffen und ist vermutlich der Grund, weshalb eine ballaststoffreichere Ernährung zur Verhütung von Dickdarm- und Mastdarmkrebs beitragen kann.  So läßt sich keinesfalls mehr sagen, Ballaststoffe seien in der Nahrung nur Ballast, die Darm und Bauch beschweren.

Vollwerternährung ist mit naturgegebenen Ballaststoffen reichlich versehen.  Vollwertnahrung liefert sie aus Getreideschrotgerichten, Getreideflockengerichten, Naturreisgerichten, Vollkornteigwarengerichten, aus Vollkornbrot, Gemüse, Kartoffeln und Obst.  Ballaststoffe aus Vollgetreide begünstigen in besonderer Weise den Darm und die Darmfunktion. Hülsenfrüchte, z. B. Bohnen, Erbsen oder Linsen, liegen als Ballaststoffträger an der Spitze, das trifft auch auf Sojaprodukte zu.

Eine übermäßige Aufnahme von Ballaststoffen kann jedoch auch nachteilig sein. Ballaststoffe besitzen ein Blähpotential, da sie im Darm durch Darmbakterien zu Gasen abgebaut werden.  Hierzu neigen besonders Ballaststoffe aus Hülsenfrüchten. Entzündliche Reizzustände, die den Darm auf Druck empfindlich machen, können zustande kommen. Bei Personen, die unter einem solchen Zustand leiden, müßte der Darm zunächst mit einer relativ ballaststoffarmen Ernährung saniert werden.  Erst dann ist eine Ernährung einzuleiten, die - individuell dosiert - mit Ballaststoffen angereichert wird.

Wenn Sie zu Darmverstopfung neigen, die von Ballaststoffmangel verursacht wird, ist es besonders wichtig durch Vollwerternährung genügend Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Bei bestehender chronischer Obstipation kann es wie ein befreiendes Wunder wirken, wenn im Rahmen einer regelmäßig Getreidegerichte, roh geriebene Karotten und Äpfel gegessen werden, gegebenenfalls auch zusätzlich etwas Leinsaat, Weizen- oder Haferkleie.

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