Das Gelbe vom Ei - nicht immer erstrebenswert
So verlockend das Gelbe vom Ei auch erscheinen mag, für die Gesundheit ist der Genuss nicht ganz ungefährlich. Denn der Eidotter kann ohne Übertreibung als «Cholesterinbombe» bezeichnet werden. Schon mit einem Ei pro Tag wird der Bedarf an Cholesterin gedeckt. Was darüber hinaus geht, ist bedenklich, da Cholesterin einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung der Arteriosklerose (Verkalkung der Blutgefässe) ist. Die Bezeichnung Arterienverkalkung ist nach dem heutigen Wissensstand nicht mehr ganz zutreffend, da nicht primär die Kalkablagerung das Problem ist, sondern vielmehr die Einlagerung von Cholesterin in die Wand der Blutgefässe. Entscheidend für das Risiko einer Komplikation (z.B. Herzinfarkt) ist nicht so sehr die Grösse dieser Ablagerungen (von den Ärzten als Plaque bezeichnet), sondern deren Zusammensetzung. Ist darin viel Cholesterin enthalten, kommt es leicht zu einem Aufbrechen der Plaques. An diesen Stellen bildet sich dann sofort ein Blutgerinnsel, das unter Umständen das Gefäss vollkommen verschliessen kann. Je nach Lokalisation des Gerinnsels kommt es dadurch zum Herzinfarkt, Schlaganfall oder zu einer Durchblutungsstörung in anderen Organen.
Weniger
Cholesterin - weniger Risiko
Ein normaler Cholesterinwert ist für alle Menschen ein erstrebenswertes Ziel. Besonders gilt dies aber für Typ-2-Diabetiker, die infolge des gestörten Stoffwechsels ohnehin schon ein erhöhtes Risiko für Herz/Kreislaufkrankheiten aufweisen. Über den Stellenwert des erhöhten Cholesterins wurde jahrelang diskutiert. Zwar wusste man aus zahlreichen Studien, dass ein hohes Cholesterin das Risiko für Herz/Kreislauferkrankungen steil ansteigen lässt, unklar war aber, mit welchen Medikamenten dieses Problem am besten in den Griff zu bekommen ist. Ein entscheidender Durchbruch gelang mit der Entwicklung der sogenannten Statine. Dabei handelt es sich um Substanzen, die gezielt das «böse» LDL-Cholesterin senken. Und wie man aus grossen klinischen Untersuchungen weiss, lässt sich damit sehr wirkungsvoll auch das Risiko für Komplikationen (Herzinfarkt, Schlaganfall) senken. Wichtig für Diabetiker ist die Erkenntnis aus diesen Studien, dass sie genau so von der Behandlung profitieren wie Patienten ohne Diabetes.
Die Zielwerte, die man heute im Rahmen einer cholesterinsenkenden Behandlung erreichen soll, sind unterschiedlich. So wird bei Patienten, die schon einen Herzinfarkt hinter sich haben, ein tieferer Wert angestrebt als bei Patienten, die noch keine Komplikationen erlitten haben. Der erste und wichtigste Schritt ist in jedem Fall, dass man das Cholesterin regelmässig kontrollieren lässt und die vom Arzt empfohlene Behandlung einhält.
Trotz der sehr wirkungsvollen Medikamente, die nun für die Cholesterinsenkung zur Verfügung stehen, bleibt die bewusste Ernährung die wichtigste Massnahme im Behandlungsplan. Dies ist schon alleine damit zu begründen, dass es ja nicht nur um die Cholesterinsenkung geht, wenn man sein Risiko für Herz/Kreislaufkrank-
heiten reduzieren will. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist zweifelsohne die Gewichtsreduktion, die sich am besten mit einer fettarmen Ernährung erreichen lässt. Und damit hat man auch den wichtigsten Schritt in Richtung Cholesterinsenkung getan. Denn Cholesterin findet sich nicht nur im «Gelben vom Ei», sondern in allen tierischen Fetten. Dabei ist auch an das versteckte Fett zu denken, das sich in vielen Wurstsorten in hoher Konzentration nachweisen lässt. Der Fettbedarf sollte daher über pflanzliche Öle gedeckt werden, die reich an ungesättigten Fettsäuren sind, wie etwa Oliven- oder Sonnenblumenöl.
Wichtigster
Energielieferant sind die Kohlenhydrate, wie sie in Teigwaren, Brot oder Müsli
enthalten sind. Fett hingegen ist als Energielieferant unbrauchbar, da es von
Natur aus nur eine Bedeutung als Energiespeicher für Hungerzeiten hat. Also
selbst bei sportlichen oder körperlich aktiven Menschen besteht kein Grund zu
glauben, sich ein Salamibrot verdient zu haben, weil das Fett nicht in Energie
umgewandelt werden kann. Verdient hat sich der Körper vielmehr ein Stück
Vollkornbrot, Obst und Gemüse.
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