Lästige Beschwerden beim Wasserlösen ?

 

 

 

Wird Ihr Schlaf immer wieder und mehrmals pro Nacht unterbrochen, weil Sie Wasser lösen müssen? Oder spüren Sie, dass Ihre Blase sich nur unvollständig entleert, obwohl Sie tagsüber häufig die Toilette aufsuchen müssen?

 

Diese und andere lästige Beschwerden beim Wasserlösen, die Ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen können, deuten darauf hin, dass Sie womöglich unter altersbedingten Beschwerden des unteren Harntraktes leiden. Sie sind damit nicht allein: Jeder zweite Mann über 50 Jahre ist davon betroffen, bei den über 60-Jährigen sind es sogar drei von vier Männern. Die vergrösserte Vorsteherdrüse - in der Fachsprache «Benigne Prostata-Hyperplasie» oder kurz «BPH» genannt - ist gutartig. Auf die leichte Schulter sollte man diese Beschwerden trotzdem nicht nehmen. Sie charakterisieren sich zunächst durch einen unbemerkten, schleichenden Beginn. Die Beschwerden können mit der Zeit aber so lästig werden, dass sich eine möglichst frühzeitige Erkennung und Behandlung lohnt.

 

Auf welche Beschwerden sollten Sie achten?

 

Die ersten Beschwerden werden von der zunehmenden Einengung der Harnröhre verursacht. Diese können von Patient zu Patient verschieden stark ausgeprägt sein und ganz unterschiedlich empfunden wer­den. Folgende Symptome sind typisch:

 

 

Werden Sie von einer oder mehreren dieser Beschwerden geplagt, so wenden Sie sich an Ihren Arzt.

 

Sie sind nicht allein mit Ihren Beschwerden

 

In der Schweiz sind schätzungsweise 300'000 Männer von Blasenentleerungsstörungen, welche auf eine gutartig-vergrösserte Vorsteherdrüse zurückzuführen sind, betroffen. Ihr Arzt betreut sicher mehrere Männer mit diesem Problem, und Sie können ohne Hemmungen mit ihm darüber sprechen.

 

Welches sind die Ursachen der Prostatavergrösserung?

 

Bei der gutartigen Prostata-Hyperplasie verändern sich Grosse und Gewebeaufbau der Vorsteherdrüse. Das Gewicht nimmt mit zunehmendem Alter erheblich zu. Ab dem dreissigsten Lebensjahr treten knotige, sogenannte «hyperplastische» Änderungen in bestimmten Teilen der Prostata auf. Es handelt sich dabei um eine Gewebeneubildung,  bestehend  aus  Fasern, Muskulatur und Drüsen.

Die Einengung der Harnröhre liegt aber auch in einem erhöhten Tonus des Muskelgewebes.

Die Ursachen dieser Veränderung sind nur zum Teil bekannt. In Frage kommen beispielsweise eine Verschiebung des normalen Anteils zwischen männlichem und weiblichem Geschlechtshormon im Bereich der Prostata und eine Anhäufung des männlichen Geschlechtshormons in der Vorsteherdrüse.

Daneben spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle, wie zum Beispiel die Lebensgewohn­heiten oder eine erbliche Veranlagung.

 

Welche Folgen kann eine unbehandelte Prostatavergrösserung haben?

 

Trotz   ihrer   Gutartigkeit   kann   diese Vergrösserung, sofern sie nicht rechtzeitig behandelt wird, zu Komplikationen führen:

Der gestörte Harnfluss wirkt sich nach einiger Zeit auch auf die Blase und Nieren aus, indem sich der Urin, zunächst innerhalb der Harnblase, später bis hinauf in die Nieren staut.

Der nicht vollständig ausgeschiedene Harn, der sogenannte Restharn, begünstigt Infektionen der Harnwege. Bakterien finden hier einen Nährboden und können sich schnell vermehren und ausbreiten. Fieber, Schmerzen oder gar eine Nierenentzündung können die Folge sein.

Die Blasenmuskulatur muss immer mehr arbeiten, um den Widerstand beim Wasserlösen zu überwinden. Die Folge ist eine Überdehnung der Harnblasenwand und der Blasenmuskulatur. Die Muskulatur kann sich dabei regelrecht verdicken und entsprechend ihres Verlaufes balkenartig nach innen vorwölben. Man spricht dann von einer «Balkenblase».

In fortgeschrittenen Stadien kann unter Umständen überhaupt keine Entleerung der Blase erfolgen. In diesem Fall ist das Stadium der sogenannten «Harnverhaltung» erreicht. Der Arzt muss dann über einen Katheter, das heisst eine kleine Röhre, den Harn abführen und Erleichterung verschaffen.

 

Wie kann die gutartige Prostatavergrösserung behandelt werden?

 

Die modernen Behandlungsformen für die gutartige Prostatavergrösserung führen meistens zu sehr guten Resultaten.

Grundsätzlich stehen medikamentöse oder operative Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl. Je früher Ihr Arzt die Diagnose einer BPH stellen kann, desto einfacher können die Beschwerden behandelt werden.

Bei der medikamentösen Behandlung spielen Produkte mit zwei unterschiedlichen Wirkungsmechanismen die Hauptrolle. Ein Angriffspunkt ist der Eingriff in den männlichen Hormonhaushalt. Damit kann die Grosse der Prostata nach längerer Behandlung günstig beeinflusst werden. Die andere wichtige Produktgruppe sind die sogenannten Alpha-Blocker, welche in der Regel sehr gut verträglich sind. Diese Medikamente vermindern den Druck der Harnröhre, befreien Sie schnell von den lästigen Beschwerden und haben auch langfristig eine positive Wirkung. Bei leichten Beschwerden können auch pflanzliche Präparate (Kürbiskern- oder Kastanienextrakte) eingesetzt werden.

 

 

Zusammenfassend gilt:

Je früher die gutartige Prostatavergrösserung erkannt wird, desto einfacher ist sie zu behandeln. Zögern Sie deshalb nicht, mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden beim Wasserlösen zu sprechen.


weitere Gesundheitstipps   

zurück zur Hauptseite