Reiten
Beim Reiten sollte man sich bewusst sein, dass man mit einem Lebewesen arbeitet und nicht mit einem toten Gegenstand (Tennisschläger, Eishockeystock usw.).
Auch sollte beim Reiten die Sicherheit (für das Pferd und auch für sich selbst) an erster Stelle stehen!
Wann kann man ein Pferd reiten?
Damit man ein Pferd überhaupt reiten kann, muss es eingeritten werden, das heisst es muss an den Sattel gewöhnt und ausgebildet werden. Damit das geschehen kann, sollte ein Pferd mindestens 3- 3 ½ Jahre alt sein. Die Ausbildung sollte nicht zu früh beginnen, da dem Pferd sonst geschadet wird. Pferde sind erst mit etwa 6 Jahren ausgewachsen. Fohlen sollte man schon sehr früh an ein Halfter gewöhnen, wenn man sich später Probleme ersparen möchte... Im Alter von etwa drei Jahren beginnt für die meisten Pferde "der Ernst des Lebens". Durch Führen, Longieren und das Mitlaufen als Handpferd lernen die jungen Pferde die Kommandos des Menschen kennen. Später beginnt dann auch schon die Gewöhnung an Zaumzeug und Sattel. Hierbei muss man äusserst behutsam vorgehen und Geduld haben. Ein Pferd anzuschreien bringt nichts und zerstört nur das gegenseitige Vertrauen! Haben die Pferde Sattel und Zaumzeug akzeptiert, kann mit dem vorsichtigen Anreiten begonnen werden. Wenn ein Pferd genügend Vertrauen zum Menschen hat, ist das in der Regel kein Problem.
Die Reiterin (oder der Reiter) sollte sich beim Reiten den Bewegungen des Pferdes anpassen. Für verschiedene Reitsportarten, wie zum Beispiel Springreiten, gibt es auch spezielle Sättel. Diese Sättel unterstützen die Reiterin (oder den Reiter) und geben ihnen auch die nötige Sicherheit.
Putzen
Vor dem Reiten solltest du dein Pferd unbedingt putzen. Achte darauf, dass die Sattellage besonders sauber ist, da dem Pferd auch ein kleines Stückchen Schmutz unter dem Sattel weh tun kann! Auch nach dem Reiten muss das Pferd geputzt werden, denn angetrockneter Schweiss in der Sattellage kann ganz schön jucken! Das Auskratzen der Hufe ist jetzt besonders wichtig, um festgetretene Steine sorgfältig zu entfernen.
Satteln
In der Regel wird von links aufgesattelt. Dabei liegt der Sattelgurt über der Sitzfläche des Sattels und die Steigbügel sind noch nicht hinuntergezogen. Lege den Sattel sanft auf den Pferderücken. Streife ihn vorsichtig vom Widerrist in die richtige Sattellage. Dadurch werden die Pferdehaare in die richtige Richtung "gekämmt". Lasse den Sattelgurt auf der rechten Seite vorsichtig herunter, ziehe den Gurt unter dem Pferdebauch hindurch und schnalle ihn so fest, dass der Sattel bei Bewegung nicht verrutscht. Wichtig: Den Sattelgurt nicht unter einem Mal gleich fest ziehen, sondern unter mehreren Malen! Erst jetzt werden die Steigbügel heruntergezogen.
Auftrensen
Zum Auftrensen stellst du dich auf die linke Seite des Pferdes. Du hältst die Trense mit der linken Hand am Genickstück und streifst dem Pferd mit der rechten Hand zuerst die Zügel über den Hals. So kann es nicht mehr weglaufen oder in die losen Zügel hineintreten. Jetzt greifst du mit der rechten Hand unter dem Pferdekopf hindurch und drückst vor der Pferdenase die beiden Backenstücke zusammen. Das Gebiss liegt zwischen Daumen und Zeigefinger der linken Hand. Halte es direkt unter das Pferdemaul. Damit das Pferd den Mund aufmacht, kannst du leicht gegen die Maulwinkel drücken. Hat das Pferd das Gebiss angenommen, streifst du das Genickstück vorsichtig über die Pferdeohren. Wenn der Stirnriemen die Ohren einklemmt, dann schiebe ihn etwas hinunter. Schnalle jetzt den Kehlriemen so zu, dass zur Kehle des Pferdes eine Faustbreit Platz ist. Zwischen dem Nasenriemen und dem Nasenbein des Pferdes sollten zwei Finger hindurchpassen. Bevor du jetzt aufsteigst, musst du den Sattel nochmals nachgurten!
Aufsitzen
In der Regel steigt man von der linken Seite des Pferdes in den Sattel. Stelle dazu deinen linken Fuss in den linken Steigbügel. Greife mit der linken Hand in die vordere Wölbung des Sattels oder in einen Büschel Mähnenhaare. Lege den rechten Arm über den Sattel, stosse dich mit dem rechten Fuss ab und schwinge dein rechtes Bein über den Sattel. Setze dich sanft hinein und nimm den rechten Steigbügel mit dem rechten Fuss auf. Nun kannst du die Zügel auch aufnehmen.
Der richtige Sitz
Du sitzt richtig im Sattel, wenn man von deinem Ohr über die Schulter und die Hüfte bis zum Absatz eine gerade, senkrechte Linie ziehen könnte. Eine zweite gerade Linie sollte beim Ellbogen über die Hand und die Zügel bis zum Gebiss führen. Deine Absätze bilden den tiefsten Punkt und die Schuhspitzen sollten nach oben zeigen. Du solltest im tiefsten Punkt des Sattels sitzen und deine Beine locker herunterhängen lassen.
Antraben
Zum Antraben nimmst du die Zügel etwas kürzer und drückst beide Unterschenkel fest an den Pferdeleib. Ein leises Schnalzen mit der Zunge ist eine zusätzliche Aufforderung zum Trab, auf Dressurturnieren aber nicht erlaubt.
Aussitzen
Das gibt es nur im Trab. Obwohl viele Pferde dir ordentliche Stösse versetzen und dich dabei nach oben werfen, solltest du beim Aussitzen fest im Sattel sitzen. Durch ein Mitschwingen der Hüfte und des Beckens kannst du dich aber der Bewegung des Pferdes gut anpassen und die Stösse auffangen.
Leichttraben
Den Trab kannst du aussitzen oder leichttraben. Beim Leichttraben hebst du deinen Po im Takt des Trabes regelmässig aus dem Sattel und setzt dich sanft wieder hinein. Am Anfang ist das Leichttraben nicht ganz einfach. Hat man den Dreh aber raus, ist es das reinste Vergnügen.
Angaloppieren
Zum Angaloppieren legst du den äusseren Schenkel (Reitest du an der Bande einer Reithalle oder der Begrenzung der Reitbahn entlang, ist dein äusserer Schenkel dieser am nächsten) etwa eine Handbreit hinter den Sattelgurt und drückst leicht zu. Der innere Schenkel (Der innere Schenkel ist beim Reiten nicht an der Seite der Bande, sondern dem Inneren des Reitplatzes zugerichtet) bleibt eng am Sattelgurt. Die Zügel nimmst du etwas kürzer. Schiebe das Pferd mit den Hüften gleichzeitig nach vorn.
Rückwärtsrichten
Hier lenkst du das Pferd auf gerader Linie einige Schritte rückwärts. Dazu legst du beide Schenkel eine Handbreit hinter den Sattelgurt und nimmst die Zügel leicht an.
Anhalten
Willst du das Pferd anhalten, musst du ihm verschiedene Hilfen geben. Mit den Unterschenkeln treibst du das Pferd in die leicht verkürzten Zügel hinein. Dein Rücken sollte nicht länger mit den Bewegungen des Pferdes mitschwingen, sondern in den Stopp "hineinrutschen" und verharren.
Absteigen
Normalerweise steigst du auf der linken Seite vom Pferd. Dazu nimmst du beide Füsse aus den Steigbügeln, nimmst die Zügel in die linke Hand und schwingst dein rechtes Bein weit über den Pferdeleib. Es ist besser, wenn du beim Absteigen etwas in die Knie gehst, damit dein Rücken nicht einen zu starken Schlag abbekommt.
Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde!