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Hier eine kleine Kostprobe aus demRepertoire  der

meistgesungenen Studentenlieder:

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Gaudeamus igitur

1. Gaudeamus igitur, iuvenes dum sumus;
post iucundam iuventutem,
post molestam senectutem
nos habebit humus !

Ubi sunt, qui ante nos in mundo fuere?
Vadite ad superos,
transite ad inferos,
ubi iam fuere.

2. Vita nostra brevis est, brevi finietur,
venit mors velociter,
rapit nos atrociter,
nemini parcetur.

3. Vivat academia, vivant professores,
vivat membrum quodlibet,
vivant membra quaelibet,
semper sint in flore!

4. Vivant omnes virgines faciles, formosae,
vivant et mulieres,
tenerae, amabiles,
bomae, laboriosae!

5. Vivat et respuplica, gloriosa Austria,
vivat nostra civitas,
maecenatum caritas,
quae nos hic protegit!

6. Pereat tristitia, pereant osores,
pereat diabolus,
quivis antiburschius,
atque irrisores!


Burschen heraus!

1.  Burschen heraus!
Lasset es schallen von Haus zu Haus!
Wenn der Lerche Silberschlag
grüßt des Maien ersten Tag,
dann heraus, und fragt nicht viel,
frisch mit Lied und Lautenspiel!
Burschen heraus!

2. Burschen heraus!
Lasset es schallen von Haus zu Haus!
Ruft um Hilf' die Poesie
gegen Zopf und Philisterei,
dann heraus bei Tag und Nacht,
bis sie wieder frei gemacht!
Burschen heraus

3. Burschen heraus!
Lasset es schallen von Haus zu Haus!
Wenn es gilt fürs Vaterland,
treu die Klingen dann zur Hand,
und heraus mit mut'gem Sang,
wär es auch zum letzten Gang!
Burschen heraus!

Das war der Zwerg Perkêo

1. Das war der Zwerg Perkêo
im Heidelberger Schloß,
an Wuchse klein und winzig,
an Durste riesengroß.
Man schalt ihn einen Narren,
er dachte: "Liebe Leut,
wärt ihr wie ich doch alle
feucht-fröhlich und gescheut!
Wärt ihr wie ich doch alle
feucht-fröhlich und gescheut."

2. Und als das Faß, das große,
mit Wein bestellet war,
da ward sein künftger Standpunkt
dem Zwerge völlig klar.
"Fahr wohl", sprach er, "o Welt,
du Katzenjammertal,
|: was sie auf dir hantieren,
ist wurst mir und egal. :|

3. Um lederne Ideen
rauft man manch heißen Kampf,
es ist im Grund doch alles
nur Nebel, Rauch und Dampf!
Die Wahrheit liegt im Weine.
Beim Weinschlurf sonder End
erklär ich alter Narre
fortan mich permanent."

4. Perkêo stieg zum Keller;
er kam nicht mehr herfür
und sog bei fünfzehn Jahre
am rhein'schen Malvasier.
War's drunten auch stichdunkel,
ihm strahlte inneres Licht,
und wankten auch die Beine,
er trank und murrte nicht.

5. Als er zum Faß gestiegen,
stand's wohlgefüllt und schwer,
doch als er kam zu sterben,
klang's ausgesaugt und leer.
Da sprach er fromm: "Nun preiset,
ihr Leute, des Herren Macht,
die in mir schwachem Knirpse
so Starkes hat vollbracht.

6. Wie es dem kleinen David
gegen Goliath einst gelang,
also ich arm Gezwerge
den Riesen Durst bezwang.
Nun singt ein de profundis,
daß das Gewölb erdröhnt,
das Faß steht auf der Neige,
ich falle sieggekrönt."

7. (Leise.) Perkêo ward begraben -
Um seine Kellergruft
beim leeren Riesenfasse
weht heut noch feuchte Luft.
(Langsam anschwellend.)
Und wer als frommer Pilger
frühmorgens ihr genaht:
Weh ihm! Als Weinvertilger
durchtobt er nachts die Stadt!

Das war der Graf von Rüdesheim

1. Das war der Graf von Rüdesheim,
mit Gütern reich beglückt,
der hat des Winzers holder Maid
zu tief ins Aug geblickt.
Doch als er ihr die Lieb gestand,
lacht sie ihm ins Gesicht;
der Graf ritt tief gekränkt nach Haus
und mied des Tages Licht.
Und er saß und vergaß
in seiner Burg am Rhein
seinen Schmerz, denn das Herz
tröstet Rüdesheimer Wein.
Und er saß und vergaß
in seiner Burg am Rhein
seinen Schmerz, denn das Herz
tröstet Rüdesheimer Wein.

2. Wohl sieben Jahre saß er so
geschieden von der Welt
und gab für Rüdesheimer Wein
hin all sein Gut und Geld;
wohl vierzig Güter gab er hin
für edles Rebenblut,
und als das letzte Jahr verging,
ging auch das letzte Gut.
|: Also saß und vergaß
er in der Burg am Rhein
seinen Schmerz, denn das Herz
tröstet Rüdesheimer Wein. :|

3. Doch als das letzte Gut vertan,
ging es dem Grafen schlecht;
ein andrer Herr bezog das Schloß,
da ward der Graf ein Knecht.
Die ganze Woche plagt er sich
im Wirtshaus an der Burg;
was in der Woche er verdient,
bracht er am Sonntag durch.
Und dann saß und vergaß
er im Kellerloch am Rhein
seinen Schmerz, denn das Herz
tröstet Rüdesheimer Wein.

4. Und die euch dieses Lied erdacht,
die waren selber dort;
zu Fuß kam man den Berg herab,
die Gelder waren fort.
Man haderte mit dem Geschick
und härmte sich gar sehr;
da hörte man vom edlen Graf
die wundersame Mär.
Und man saß und vergaß
vor seiner Burg am Rhein
allen Schmerz, denn das Herz
tröstet Rüdesheimer Wein.

Bin ein fahrender Gesell

1. Bin ein fahrender Gesell, kenne keine Sorgen,
labt mich heut' ein Felsenquell,
tut es Rheinwein morgen.
Bin ein Ritter lobesam,
reit' auf Schusters Rappen,
führ' den lockren Zeisighahn
und den Spruch in Wappen.
|: Nur immer lustig Blut
und leichter Sinn,
1. (ja) futsch ist futsch
und hin ist hin!
2. hin ist hin! :|

2. Zieh ich in ein Städtchen ein,
spür ich's im Gehirne,
wo man trifft den besten Wein
und die schönste Dirne.
Spielmann lächelt wohlgemut,
streicht die Fiedel schneller,
und ich werf ihm in den Hut
meinen letzten Heller.
|: Nur immer lustig ...

3. Meister Wirt, darfst heut nicht ruhn,
schlag heraus den Zapfen!
Back, Frau Wirtin, mir ein Huhn
und zum Nachtisch Krapfen!
Was ich heut nicht zahlen kann,
zahlen will ich's künftig,
darum schreibt's mit Kreide an,
Wirt, und denk vernünftig.
|: Nur immer lustig ...

4. Wein' dir nicht die Äuglein trüb,
Mägdelein, vor Trauer!
Fahrender Gesellen Lieb
ist von kurzer Dauer.
Fahrender Gesellen Lieb
endet vor den Toren,
wein' dir nicht die Äuglein trüb:
hast nicht viel verloren.
|: Nur immer lustig ...

5. Kommt ein Stern mit einem Schwanz,
will die Welt zertrümmern,
leiert euren Rosenkranz,
mich soll's wenig kümmern.
Wird dem Weltenbrand zum Raub
Berg und Wald und Heide,
wird das Wirtshaus auch zu Staub,
schwarzes Brett und Kreide.
|: Nur immer lustig ...

Beim Rosenwirt am Grabentor

1. Beim Rosenwirt am Grabentor
des Abends um halb sechs
den Hammer schwiegt der Wirt empor
und schlägt den Zapfen ex!
Das schlurrt uund glurrt aus feuchter Nacht
vom Spundloch in die Kann',
ei seht, wie's Antlitz jedem lacht,
jedwedem Zechersmann:
Bierlein, rinn!
Bierlein, rinn!
Was nutzen mir die Kreuzerlein,
wenn ich gestorben bin!
Bierlein, rinn!
Bierlein, rinn!
Was nutzen mir die Kreuzerlein,
wenn ich gestorben bin!

2. Beim Rodenwirt im Stübel drin,
da sitzt ein junges Blut,
die schmucke, schlanke Kellnerin
war ihm noch gestern gut.
Doch heute ist sie durchgebrannt,
fahr wohl, du falsche Hex!
Der Bursch kehrt sein Gesicht zur Wand
und summt um halber sechs:
|: "Bierlein, rinn!
Bierlein, rinn!
Was nutzen mir die Kreuzerlein,
wenn ich gestorben bin!" :|

3. Beim Rosenwirt am Eichentisch,
da thront ein braver Greis,
die Wangen rot, die Augen frisch,
die Haare silberweiß!
Schlug ihm gleich manchem großen Plan
das Schicksal schnöd entzwei -
um halber sechs schlägt auch wer an,
der Alte brummt dabi:
"Bierlein, rinn!
Bierlein, rinn!
Was nutzen mir die Kreuzerlein,
wenn ich gestorben bin!"

4. Beim Rosenwirt am Grabentor,
da blüht ein fein Gewächs,
das heben wir im Glas empor
schon abends um halb sechs.
Wir heben es gar emsig hoch,
wir leeren's auf den Grund -
um Mitternacht da klingt es noch,
schallt's noch von Mund zu Mund:
"Bierlein, rinn!
Bierlein, rinn!
Was nutzen mir die Kreuzerlein,
wenn ich gestorben bin!"

5. Und schlägt mir einst der Sensenmann
den Nagel auf die Truh,
rast ich von harter Lebensbahn
in kühler Grabesruh:
dann schwingt bekränzt den Becher mir,
dem müden Wandersmann,
der euch gelehrt den Spruch zum Bier,
und hebet also an:
"Bierlein, rinn!
Bierlein, rinn!
Was nutzen mir die Kreuzerlein,
wenn ich gestorben bin!"

O alte Burschenherrlichkeit

1. O alte Burschenherrlichkeit!
wohin bist du verschwunden?
Nie kehrst Du wieder, goldne Zeit,
so froh und ungebunden!
Vergebens spähe ich umher,
ich finde deine Spur nicht mehr.
O jerum, jerum, jerum,
o quae mutatio rerum!
O jerum, jerum, jerum,
o quae mutatio rerum!

2. Den Burschenhut bedeckt der Staub,
es sank der Flaus inTrümmer,
der Schläger ward des Rostes Raub,
erblichen ist sein Schimmer,
verklungen der Kommersgesang,
verhallt Rapier- und Sporenklang.
|: O jerum, jerum, jerum,
o quae mutatio rerum! :|

3. Wo sind die, die vom breiten Stein
nicht wankten und nicht wichen,
die ohne Spieß bei Scherz und Wein
den Herrn der Erde glichen?
Sie zogen mit gesenktem Blick
in das Philisterland zurück.
O jerum, jerum, jerum,
o quae mutatio rerum!

4. Da schreibt mit finsterm Amtsgesicht
der eine Relationen,
der andre seufzt beim Unterricht,
und der macht Rezensionen,
der schilt die sündge Seele aus,
und der flickt ihr verfallnes Haus.
O jerum, jerum, jerum,
o quae mutatio rerum!

5. Allein, das rechte Burschenherz
kann nimmermehr erkalten;
im Ernste wird, wie hier im Scherz,
der rechte Sinn stets walten;
die alte Schale nur ist fern,
geblieben ist uns doch der Kern,
und den laßt fest uns halten,
und den laßt fest uns halten!

6. Drum, Freunde! Reichet euch die Hand,
damit es sich erneue,
der alten Freundschaft heilges Band,
das alte Band der Treue.
Klingt an und hebt die Gläser hoch,
die alten Burschen leben noch,
noch lebt die alte Treue,
noch lebt die alte Treue!

Ach, das Exmatrikulieren

1. Ach, das Exmatrikulieren
Ist ein böses Ding ja, ja !
Mich befällt ein leises Frieren
Denk' ich der Examina,
Mir wird bang' und immer bänger,
Denn die schöne Zeit ist aus!
|: Zögern darf ich nun nicht länger
   Muß zurück ins Vaterhaus! :|

2. Der Papa, der schreibt posttäglich:
"Lieber Sohn, bist fertig du?"
Fertig, ja, und das ist kläglich,
Fertig mit dem Geld im Nu.
Aber sollte ich mich zeigen
Fertig in Gelehrsamkeit: -
|: Ach, ich kann mir's nicht verschweigen,
   Darin kam ich nicht zu weit. :|

3. Wohlgespitzt die scharfe Feder
Und den Spicker tintenvoll,
Saß ich da vor dem Katheder,
Dem der Weisheit Wort entquoll.
Alles wurde nachgeschrieben
In den Heften, schwarz auf weiß;
|: Doch da ist es auch geblieben,
   In den Kopf kam nicht mein Fleiß.:|

4. Hatte ja so viel zu denken
An Kommers und Komitat,
Mußte meinen Sinn oft lenken
Zum fidelen Burschenstaat.
Ei, da war gar lang' zu sparen,
Wußte kaum noch wo und wie:
|: Fehlt es mir auch an dem Baren, -
   An den Bären fehlt es nie.: |