Blind
Story:
Ingrid (Ellen Dorrit Petersen) ist vor kurzem erblindet. Sie findet sich, zumindest in ihrer Wohnung, gut zu Recht. Doch sie isoliert sich sozial, traut sich nicht hinaus und hat Tagträume. Die Beziehung zu ihrem Ehemann Morten (Henrik Rafaelsen) ist auch nicht die beste, welcher sich zu der Nachbarin hingezogen fühlt, zu welcher er einen Chat Kontakt aufgebaut hat, welche jedoch wiederum von einem Spanner begehrt wird...
Meine Meinung:
Von Blind hab ich von Anfang an nicht viel erwartet. Im Gegenteil: ich stelle mich auf einen Film ein, der ganz und gar nicht meinem Geschmack dienlich sein wird und so war es denn auch. Das Arthouse-Drama ist bisweilen der schlechteste Film am diesjährigen NIFFF und ich denke nicht, dass Blind noch unterboten wird von einem anderen Werk an diesem Filmfest! Ich war auch nahe dran, die Vorstellung zu verlassen. Die Story des Regie Debütanten Eskil Vogt erzählt von vier Personen, dessen Schicksale sich auch gegenseitig berühren, gegenseitig beeinflussen und so weiter (Beziehungsprobleme ganz einfach gesagt). Das ganze wird zunächst verständlich und real erzählt (bis auf hier und da einige Tagträumereien und Fantasien von Ingrid), wobei es gegen Ende hin auch unrealistisch wird (z.B. geht Ingrids Mann mit der Nachbarin essen, als Ingrid zu Hause über ihre Augen reibt wird die Nachbarin plötzlich auch blind etc.). Das Problem ist einfach, dass das Gezeigte schlicht und weg langweilig, uninteressant und eben auch sinnlos und unrealistisch ist, auch wenn die Darsteller bemüht sind, eine gute Figur abzugeben, was ihre Rollen angeht. Ein Punkt, den ich mochte war der zum Teil trockene Humor, was auf einige vereinzelte Szenen zutraf, ansonsten geht es um Beziehungsprobleme im grossen Stil (die Nachbarin und ihr Mann sind geschieden, sie ist einsam, Pornokonsum, Sexualität...) und das sehe ich in einem Film einfach gar nicht gerne (anders gesagt nicht so dargestellt). Der "Höhepunkt" war ein ca. fünfminütiger Porno-Fetisch-Clip Zusammenschnitt, was einige unbefleckte Zuschauer anekeln dürfte! Nicht viel erwartet, nicht viel bekommen. Keine Empfehlung von meiner Seite her und ich wette, der Film wird am Ende des Festivals trotzdem irgendwelche Preise absahnen, so wie es fast jedes Jahr der Fall ist...
O: Blind
Norwegen 2013
R: Eskil Vogt
D: Ellen Dorrit Petersen, Henrik Rafaelsen, Vera Vitali
Laufzeit der Kinofassung: Ca. 96 Min.
Fassungen: Habe den Film am NIFFF (Neuchatel International Fantasy Film Fest) 2014 gesehen in Norwegisch mit (u.a.) englischen Untertiteln.
Geschrieben von: Der Doctor Schnabel von Rom