The Card Player

Story:

Ein irrer Mörder terrorisiert die italienische Polizei! Als erstes schickt er der jungen Polizistin Anna Mari (Stefania Rocca) eine Meldung, in der er sich und seine Taten ankündet. Er will mit der Polizei über das Internet Poker spielen, wenn die Polizei gewinnt, wird das Opfer freigelassen, wenn sie verliert, stirbt das Opfer. Als sich der Mörder tatsächlich meldet, und die Polizei ihn nicht ernst nimmt, gibt es die erste Leiche. So beginnt nun die Polizei, jemanden zu finden, der den Mörder im Poker überlegen ist. Zudem hat die Polizei bei den Leichen Samen von Blumen gefunden.

Meine Meinung:

So, dieser Film wurde von mir sehr erwartet, doch nach vielen unzähligen miserablen Reviews habe ich meine Erwartungen extrem zurückgestuft. Gestern habe ich mir den Film dann angeschaut, und er kommt ganz klar nicht mehr an seine älteren Filme heran. Nur Aura und Two Evil Eyes sind noch schlechter. Vor allem wenn man den Film mit seinem letzten Film vergleicht, das wäre dann Sleepless, kommt man schon ins Grübeln, warum der Film plötzlich nicht mehr auf dem Niveau eines richtigen Argentos ist. Den Film kann man ganz gut schauen, vorausgesetzt man erwartet keinen typischen Argento und schraubt seine Erwartungen zurück, dann wird man gut unterhalten. Der Film ist eigentlich "nur" ein Krimi, der aber durchaus mit seiner Geschichte überzeugen kann, denn Dario Argento (Inferno, Deep Red, Tenebre, The Stendhal Syndrome) gewährt dem Zuschauer einen interessanten Einblick in die Polizei und dessen Methoden und Vorgehensweissen. Diese Szenen nehmen auch den grössten Teil des Filmes ein, langweilig wird es trotzdem selten. Die Darsteller sind auch nicht schlecht, mir aber eher unbekannt. Asia Argento, Tochter des Regisseurs, spielt in dem Film nicht mit, wie es in ersten Meldungen hiess. Vielleicht liegt es auch an den Streitereien zwischen den beiden. So hatte nun Argentos zweite Tochter Fiore die Chance und spielte hier auch eine Rolle! Was wirklich bedauernswert ist, sind die für Dario Argento typischen Kamerafahrten! Von denen gibt es absolut keine zu sehen. Ist extrem schade, würde gerne den Grund dafür erfahren, schliesslich lief der Film in Italien auch in den Kinos. Auch die Gewalt wurde extrem zurückgeschraubt, ist wohl der harmloseste Argento Film welcher 100% eine 16er Freigabe bekommen wird! Der Effektekünstler Sergio Stivaletti (Machte u.a. die Effekte für Das Phantom der Oper, Dellamorte Dellamore, Opera, Dämonen 1 und 2) hatte eigentlich nur bei der Gestaltung von Wasserleichen was zu tun, welche schon recht eklig gelungen sind. Sonst darf man keine Effekte oder Blut erwarten, denn alle Morde ausser zwei passieren im off oder werden nur angedeutet. Der Sound von Claudio Simonetti ist anfangs gewöhnungsbedürftig, wirkt aber dann wirklich sehr passend und hat mir sehr gefallen, vor allem in ruhigeren Szenen wird eine sehr schöne Melodie gespielt. Die Auflösung ist nicht schlecht, aber Argento kann's besser, denn man erwartet natürlich schon, dass es

SPOILER

jemand von der Polizei sein muss.

SPOILER ENDE

Fazit: Ganz klar kein typischer Argento, dafür fehlen die speziellen Kamerafahrten, eine überraschendere Auflösung und blutige Effekte! Aber wenn man sich diesen Tatsachen bewusst ist und seine Erwartungen zurückschraubt, bleibt dennoch ein gut inszenierter und interessanter Krimi mit guten Darstellern und einen geilen Sound. Hoffen wir, dass Argento eventuell mit dem dritten Teil der "Mütter Trilogie" wieder zu seinen Wurzeln zurückfinden wird.

O: Il Cartaio

Italien 2004

R: Dario Argento

D: Stefania Rocca, Fiore Argento, Liam Cunningham, Claudio Santamaria

Laufzeit der Originalversion: Ca. 96 Minuten.

Fassungen: Empfehlen kann ich die US-DVD von Anchor Bay! Die Bild- und Tonqualität sind sehr gut, auch wenn das PAL Bild der Ital. DVD (aber keine Englische Sprache oder UT) besser ausschaut! Die US-DVD hat Englischen Ton, der Film ist ungeschnitten und es gibt einige Extras wie Interviews, Making of etc. Die deutschen Scheiben sind auch ungeschnitten. 

Geschrieben von: MPAA 

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