Killing Zoe
Story:
Zed (Eric Stoltz) reist nach Paris, um seinem alten Kumpel Eric (Jean-Hugues Anglade), welche er seit Jahren nicht mehr sah, bei einem Banküberfall zu helfen. Doch als am Vorabend fast das ganze Team Drogen konsumiert, beginnt das Negative, denn der Banküberfall wird zum blutigen Desaster, als die Polizei plötzlich das Gebäude umstellt und sich Differenzen im Team breit machen...
Meine Meinung:
Diesen Mix aus Drogen- und Gangsterfilm, der sehr ans alte Kino von Quentin Tarantino (der auch produziert hat), habe ich nun zum ersten Mal gesehen und als sehr gutes, spannendes und intensives Kino empfunden! Besonders der Anfang des Filmes wirkte wie auch einem Tarantino Film, da man noch gar nicht weiss, um was es geht und als Beispiele meine ich vor allem die Diskussion von Zed und dem Taxifahrer und später im Hotel die Gespräche zwischen Zed und Zoe. Die erste Hälfte des Filmes widmen die Filmemacher den Drogen und den Folgen davon - es wirkt alles wie ein langer Flash und das wurde optisch toll eingefangen, wobei diese Szenen sicher nicht jedermann interessieren dürften. Spannender wird es dann, sobald der Banküberfall beginnt. Danach hält die Spannung bis am Ende an. Das der Überfall schief geht und Zoe, die bis dahin nur am Anfang (bei der tollen "Nosferatu Sexszene") dabei war, erneut auftauchen würde, war auch wenig überraschend, trägt aber zur Dramatik und Spannung bei. Vor allem wie die Gangster langsam die Kontrolle verlieren und einige Unschuldige brutal dafür büssen müssen, wird zynisch, z.T. schon fast menschenverachtend und brutal dargestellt! Viele bemängelte, dass der Film nicht blutig sei und fragten sich tatsächlich ab die 18er Freigabe (in Deutschland) nicht zu hart war- etwas was ich gar nicht verstehen kann. Ja, der Film ist nicht explizit (Shoot-Outs, findet im Off Screen statt) aber das muss ein Film auch nicht zwingend sein: durch die Ernsthaftigkeit und das sehr intensive und gute Schauspiel von Jean-Hugues Anglade wirkten die einzelnen Szenen in sich gesehen sehr brutal und alles andere als harmlos! Am Ende wird es dann umso spannender, da Jean-Hugues Anglade Figur mehr und mehr den Verstand zu verlieren droht. Obwohl ich ein grosser Fan von HK Filmen bin (die oft traurige, pessimistische Enden ohne Happy End haben, was mir eigentlich noch gut gefällt, da realistisch) und negative Enden mag, fesselte mich Killing Zoe am Ende so stark, dass ich doch sehr auf ein Happy End hoffte (was eben selten ist). Und das will schon was heissen! Daher kann ich den Film auch nur empfehlen! Sehenswertes, toll gespieltes und hartes Gangsterkino dem der europäische Filmeinfluss sichtlich gut tut!
O: Killing Zoe
USA, Frankreich 1994
R: Eric Stoltz, Jean-Hugues Anglade, Julie Delpy
Laufzeit der franz. DVD: 98:34 Min.
Fassungen: Mir lag die franz. DVD vor (zum ersten Mal der Director's Cut = wenig Gewalt mehr, mehr Drogenszenen), die an sich sehr gut geworden ist bis auf die fehlenden englischen Untertitel in den Passagen, wo im Film Französisch gesprochen wird. Einziges Manko einer ansonsten sehr guten Vö...da kann man nur hoffen, dass der Director's Cut auch noch in andere Längern (eben mit englischen UT) erscheinen wird! Wäre sehr begrüssenswert!
Geschrieben von: Der Doctor Schnabel von Rom