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Lips Of Blood

Story:

Frédéric (Jean-Loup Philippe) sieht auf einer Ausstellung ein Bild einer Küstenregion, welche ihn an eine Vision aus seiner Kindheit erinnert. Er weiss seit dem Tod seines Vaters nicht mehr, was zuvor war, doch hat er immer wieder den selben Traum: er begibt sich nachts als kleiner Junge in ein altes Küstenschloss / Gruft und trifft dort auf eine in total in weiss gekleidete, weibliche Schönheit. Seine Mutter lügt ihm was vor und hilft nicht. Hilfe verspricht sich Frédéric von der Photographin, welche das Bild geschossen hat. Diese gibt ihm einen Tipp und bald schon sieht Frédéric das Mädchen aus seinem Traum wieder - diesmal jedoch als erwachsene Frau...

Meine Meinung:

Jean Rollin Filme mag man oder man gar sie nicht. Ein Dazwischen scheint es nicht zu geben, ähnlich wie bei den Werken eines Jess Franco. So kommt auch Lips Of Blood sehr eigen daher und wie für den Regisseur gewöhnlich sehr wortkarg, stimmig und sehr poetisch! Der Film legt ein langsames Erzähltempo vor, Effekte gibt es diesmal so gut wie keine. Dafür besticht der Film durch seine Bilder und die total monotone Stimmung, welche von Beginn an heraufbeschworen wird und bis zum tollen Ende anhält! Eine gewisse Spannung ist vorhanden, so will der Zuschauer schliesslich wissen, was es mit der Frau im Traum auf sich hat. Für diese Rolle hätte ich mir eine langhaarige Frau gewünscht (halt mein persönlicher Geschmack), aber man kann ja nicht alles haben und zum Glück gibt es genug langhaarige, halbnackte Vampirinnen, die zu sehen sind, auch wenn nicht direkt in einem Liebesspiel zueinander (ein ansonsten ewiges Thema in Rollin Streifen, lesbische Vampir-Frauen, hier jedoch nicht direkt). Dennoch ist eine unbewusste Erotik immer vorhanden und in manch einer Szene kommt diese auch auffälliger zum Tragen (als sich die Frau beim Fotoshooting zu streicheln beginnt z.B.) kommt. Am besten ist hier aber klar die Gothic Stimmung und die langsamen Szenen, die den Zuschauer schon fast lähmen, und ohne Musik oder Dialoge auskommen! Das hat Rollin einfach drauf und das Ende und die Entwicklung der Story gleicht dennoch fast einem Happy End, nur halt auf eine andere Art und Weise! Auch die Einsamen und Traurigen finden am Ende zusammen, egal wie! Zwar geht es hier, was Sex und Bluteffekte angeht, weitaus harmloser zu als in anderen Rollin Werken, doch das mindert nichts an der Qualität des Streifens! Rollin Fans greifen auf jeden Fall zu!

O: Lèvres de sang

Frankreich 1975

R: Jean Rollin

D: Jean-Loup Philippe, Annie Belle, Nathalie Perrey, Martine Grimaud

Laufzeit der US Blu Ray: 87:16 Min.

Fassungen: Mir lag die US Blu Ray von Redemption / Kino Lorber vor = Uncut, sehr gute Bildqualität, Franz. O-Ton, englische UT, viele Extras (20seitiges Booklet plus Extras auf der Disc). Was will man da mehr? Besser wird man den Film nie erleben. Eine dt. Fassung gibt es nicht (Stand: Dez. 2012).

Geschrieben von: MPAA

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