Willard
Story:
Willard (Bruce Davison) ist ein unsicherer Einzelgänger, der keine Freunde hat, noch zu Hause bei seiner pflegebedürftigen Mutter wohnt. Auch in der Arbeit läuft es schlecht: seit dem Tod des Vaters hat nicht Willard die Firma übernommen, sondern jemand anders. Und dieser Chef ist ein Ekel, welcher Willard, wo es nur geht, schikaniert. Willard freundet sich mit einigen Ratten an (Ben und Socartes tauft er diese). Sie werden sein Heiligtum. Als sein Leben mehr und mehr auf den Fugen gerät (Mutter verstirbt, hinterlässt ihm kein Geld, Chef will sein Haus kaufen...), kommt es mit den Ratte zu tödlichen Komplikationen, als er diese mit zur Arbeit nimmt und eine der Ratten dabei vom Chef getötet wird...
Meine Meinung:
Guter, auf psychologischer Ebene funktionierender Mix aus Tierhorrorfilm, Drama und Thriller. Willard hat es in seinem Leben nicht leicht und wie fies und böse Menschen sein können, wird in diesem Film gut aufgezeigt, aber auch, wie drastisch und dramatisch die Handlungen sein können, welche das produziert. Dabei wird Willards Leben wirklich brutal geschildert - wer kann es dem jungen Mann verübeln, wie er reagiert? Das ganze wird langsam in Szene gesetzt und die "Paranoia", das Aufbeschwören des Konfliktes, welches am Ende "explodiert", ist sehr gut aufgebaut worden, nachvollziehbar und kommt auch einigermassen für das Thema realistisch daher. Ein grosses Plus sind die echten Ratten, welche für den Film gebraucht wurden! Würde man heute nur computeranimierte Ratten sehen, so waren es damals (1971) noch echte Tiere, die dressiert wurden (wusste gar nicht, dass man Ratten auch dressieren kann). Vor allem die Nahaufnahmen in einigen Szenen und Kamerawinkel (wo man z.B. nur gerade die Schnauze oder Zähne der Tiere sieht) waren grossartig und unterstrichen die unterschwellige Gefahr, welche von den Tieren im Verlauf der Geschichte ausgehen sollte. So gesehen ein guter Film. Sicher kein Meisterwerk, aber ein durch und durch gut gespielter, unterhaltsamer Film! Bin schon auf die Nachfolge (Ben) und das Remake (heisst auch Willard) gespannt!
O: Willard
USA 1971
R: Daniel Mann
D: Bruce Davison, Elsa Lanchester, Ernest Borgnine, Sondra Locke
Laufzeit der dt. DVD: 90:48 Min.
Fassungen: Leider sind DVD Versionen rar gesät. Die deutsche DVD ist ein Bootleg. Film ist Uncut und Master stammt von einem VHS. Die Bildqualität ist dann auch auf durchschnittlichem VHS Niveau, der Ton auch nicht besonders gut. Zudem ist die deutsche Tonfassung nach gut 20 Minuten stark asynchron, was ein Schauen der Deutschen Tonspur unmöglich macht. O-Ton ist auch drauf und dort ist man von dem asynchronen Ton Problem nicht betroffen. Nach einiger Recherche kann ich sagen, dass zumindest eine offizielle Italienische DVD existiert, wo angeblich auch Englischer Ton drauf sein soll. Ich werde mir diese sicher besorgen, da offiziell und dort die Bildqualität wohl auch um einiges besser sein dürfte! Das es eine ital. DVD gibt, wusste ich beim Kauf dieser dt. DVD nicht, sonst hätte ich direkt zur Ital. DVD gegriffen!
Geschrieben von: MPAA