Feuchtgebiete
Story:
Die 18jährige Helen (Carla Juri) ist ein Scheidungskind, nimmt Drogen, hat eine ganz persönliche Einstellung zur Sexualität, ihrer Körperhygiene und hat viel Spass mit ihrer besten Freundin. Doch die Lebensfreude trügt - denn Helen hat nur einen Wunsch, der sie glücklich machen würde: dass sich ihre beiden Eltern wieder versöhnen würden! Als Helen schliesslich auf dem Notfall und danach im Spital landet (fiese Analfissur ist Schuld) sieht sie dort ihre Chance, ihre beiden Eltern wieder zusammen zubringen. Derweil erlaubt sie sich Spässe mit dem Krankenpfleger Robin (Christoph Letkowski) in welchen sie sich verliebt...
Meine Meinung:
Nach dem angeblichen Skandalwerk von Charlotte Roche (das Buch werde ich nie lesen, aber denke nicht, dass die Inhalte an die Werke von De Sade, z.B. "Die 120 Tage von Sodom", an die Bücher von Edward Lee, z.B. "Brain Cheese Buffet" oder ans deutschsprachige Buch "Fleisch...und andere Appetitverderber. Verstörende Geschichten aus der Welt der Schmerzen und des Wahnsinns" herankommen wird) verfilmter Stoff, der laut vielen Meinungen und Kritiken den Kern der Sache sehr gut getroffen haben soll! Zwar war der Film zumindest in den Schweizer Kinos, ein Flop, aber der Film ist tatsächlich mehr, als nur eine Aneinanderreihung von geschmacklosen Perversitäten. Ob das das jedoch gut finden soll oder der Film deshalb anspruchsvoll ist, ist in meinen Augen absolute Geschmackssache. Ich fand den Film auch nicht wirklich eklig, sondern eher amüsant, kurzweilig und unterhaltsam. Mal was Anderes und zudem toll gespielt! Vor allem die Schweizerin (glaub aus dem Tessin ist sie) Carla Juri gibt eine tolle Figur ab und schlüpfte in eine mutige und offene Rolle und hat diese stark gemeistert! Aber auch die anderen Figuren Gefallen, da zum Teil sehr überdreht wie auch der derbe Humor im Film (sage nur Katze im Sack). Paar mutige Nacktszenen gibt es auch und einige Szenen dürften einigen Menschen auch nahe an die Grenzen bringen (aber wer Bücher von Edward Lee kennt, schmunzelt nur darüber). Die Story ist auf alle Fälle toll in Szene gesetzt, vor allem was den Einsatz von Musik und Sound angeht! Die Szenen im Spital waren zumindest für mich als Dipl. Pflegefachmann HF interessant, auch wenn die Szenen die Situation in Deutschland repräsentieren (und wie es dann in der echten Praxis aussieht ist dann nochmals eine andere Frage). Mir hat der Film Gefallen, da Mal was Anderes, unterhaltsam, toll gespielt und lustig! Und etwas Gefühl gibts auch! Schön so! Für Fans des Buches sicherlich interessant und die Schweizerin Carla Juri dürfte sich mit dieser starken Rolle sicherlich weiter empfohlen haben!
O: Feuchtgebiete
Deutschland 2013
R: David Wnendt
D: Carla Juri, Christoph Letkowski, Meret Becker, Axel Milberg, Marlen Kruse
Laufzeit der dt. Blu Ray: Ca. 109 Min.
Fassungen: Mir lag die Blu Ray vom Label impuls aus der Schweiz vor = Uncut (16+ Freigabe), hervorragende Bild- und Tonqualität (DTS HD Master 5.1) und viele Extras (wenn auch nicht alle deutsch untertitelt, aber sehr umfangreich) = klasse Scheibe!
Geschrieben von: Der Doctor Schnabel von Rom