In a Glass Cage
Story:
Ein alter Mann namens Klaus (Günter
Meisner), der früher ein Nazi und in den Lagern als KZ-Arzt tätig war,
lebt nun in Spanien mit seiner Frau Griselda (Marisa Paredes) und mit seiner
Tochter, die beide von seiner Vergangenheit nichts wissen. Er muss tagtäglich
gepflegt werden, da er einen schweren Unfall hatte und lebt seither in einem gläsernen
Kasten, so eine Art Sarg. So wird der junge Angelo (David Sust) angestellt, der
sich auf wirklich gut um ihn kümmert. Doch eines Tages findet Angelo alte Tagebücher
des Nazis, welcher dieser in seiner Zeit als KZ-Arzt führte und beginnt diese
zu lesen. Die Tagebücher beinhalten schreckliche Fakten, die das Foltern und
Misshandeln junger jüdischer Burschen aufzeigt. Nacht für Nacht liesst
er Klaus aus dem Tagebuch vor, der von diesem Treiben sehr angetan ist. Obwohl
Angelo von den schrecklichen Fakten und Sexspielen mit kleinen jungen angewidert
zu sein scheint, ist er gleichzeitig auch fasziniert von der Möglichkeit, Macht
über andere zu haben. So taucht Angelo mit seinen Gedanken immer tiefer herab
und das Morden geht von vorne los...
Meine
Meinung:
Hier möchte ich eines
klarstellen: Dieser Film ist kein Sicko wie viele andere, der Nazigeschichten
braucht, um zu schockieren! Dieser Film ist ein mörderischer und
psychologischer Thriller, welcher am Ende ein Gefühl hinterlässt, wie es ein
Film selten tut. Der Film ist intelligentes Kino und sicher auch für Leute
geeignet, die nicht so auf blutige Sachen stehen, denn dieser Film lässt viele
Szenen der Phantasie des Zuschauers überlassen. Die Bilder wirken sehr kunstvoll
und das gute an der sehr spannenden Geschichte ist, dass sie sich ganz langsam
aufbaut. Das Geschehene im Film wird dadurch viel intensiver und schockierender,
zudem agieren die Darsteller genial, vor allem David Sust. Der Film ist bei
weitem sehr brutal, den verstörende Bilder um pädophilie Machenschaften und
einige sehr harte Szenen mit kleinen Jungen geben dem Zuschauer fast den Rest.
Diese Szenen zu beschrieben, fällt schwer, denn es sind ganz klar kontroverse
Szenen, die in ihrer Gattung ihresgleichen Suchen. Schockierender Psychothriller
mit einer düsteren, beklemmenden und langsam aufbauenden Atmosphäre, genialen
Darsteller, einigen kleinen Wendungen in der Geschichte und einigen harten
Szenen. Da er ist Deutschland wohl nie erscheinen wird, würde ich den Film
sogar als Geheimtipp bezeichnen. Und nochmals: Hier hat es keine Effekte, oder
Splatter, nichts. Nur die reinen Bilder vermögen schon zu schockieren.
O: Tras el cristal
Spanien 1986
R: Augustin Villaronga
D: Günter Meisner, David Sust,
Marisa Paredes
Laufzeit der Code 1: 107:04 Min.
Fassungen: Film gibt es bis heute nicht in Deutschland, und auf DVD ist der auch überhaupt nicht verbreitet. Ich kann euch nur die Code 1 von Cult Epics empfehlen, die qualitativ sehr gut ist (aber auch noch ein wenig besser sein könnte) und vollkommen ungeschnitten ist. Als Tonspur gibt es Spanisch mit englischen Untertiteln.
Geschrieben von: MPAA