Onibaba
Story:
Japan im Mittelalter während der Kriegszeit: die Männer wurden eingezogen und kämpfen an der Front, die Frauen bleiben meist hungernd und verarmt zurück. Zwei Frauen leben zurückgezogen in einer kleine Hütte und halten sich mit Morden an Samurais und Diebstählen über Wasser. Eines Tages taucht aus dem Krieg ein Freund des Sohnes zurück, wobei letzter im Krieg Gefallen ist. Schnell kommt er dem Treiben der zwei Frauen auf die Schliche und will ebenso an den Taten mitmachen. Zudem wirft er ein Auge auf die junge Frau und umgekehrt, doch dessen ältere Schwiegermutter kann das nicht zu lassen und arbeitet an einem Plan, die zwei auseinander zu bringen. Mit fatalen Folgen...
Meine Meinung:
Dieses japanische Drama und Art "Kammerspiel" einer Dreiecksbeziehung hat mir sehr gut Gefallen! Der reale Schrecken und die Kritik am Krieg vermischt mit einem japanischen Legende, so könnte man Onibaba auch betiteln. Zum einen wird klar, was der Krieg hier für alle bedeutet (vor allem für die einfachen, ärmeren Menschen im Lande), zum anderen erhält der Film durch das Auftauchen des Kriegers mit der Maske auf dem Weg nach Kyoto eine phantastische, leicht übernatürliche Note. Der Film kann von Beginn an fesseln, da nur wenig Figuren vorhanden sind und die Reaktionen des Alleinseins sind verständlich und nachvollziehbar (wie auch die Grundbedürfnisse nach Liebe, Zuneigung etc.), die Figuren agieren glaubhaft und der Film ist toll fotografiert und schön gefilmt. Durch das Feld und die Einöde (und natürlich durch die Tatsache, dass wie es mit einem japanischen Film dazu noch in s/w zu tun haben) entsteht auch schnell eine unheimliche Stimmung und Atmosphäre, die bis zum Ende bestehen bleibt! Auch die Toneffekte tragen viel dazu bei, dass einige Szenen alptraumhaft schön aussehen! Der ruhige Erzählstil und der Spannungsaufbau kombiniert mit grandiosen Bildern und starken Akteuren sorgen für ein tolles Filmerlebnis! Fans des japanischen Kinos sollten sich dieses starke Drama nicht entgehen lassen!
O: Onibaba
Japan 1964
R: Kaneto Shindô
D: Nobuko Otowa, Jitsuko Yoshimura, Kei Satô
Laufzeit der US DVD: 102:36 Min.
Fassungen: Mir lag die US DVD von Criterion vor = Uncut, sehr gute Bildqualität, Jap. O-Ton und englische UT an Bord. Wurde in Deutschland bisher nur auf VHS veröffenticht, zudem lächerlicherweise noch zensiert (glaub 98 Sekunden müssten es sein).
Geschrieben von: Der Doctor Schnabel von Rom