Tetsuo:
The Iron Man
Story:
Ein Mann (Tomorowo Taguchi) hat ständig morbide Visionen und Alpträume. In diesen sieht er, wie sich Menschen in Metallmonster verwandeln. Am nächsten Morgen dann der grosse Schock: Er entdeckt in seinem Gesicht eine Stelle, die sehr merkwürdig ist und als er sie berührt, platz es und es spritzt ziemlich viel Blut. Von da her ergeht es dem armen Kerl immer schlechter, er sieht immer schlimmer aus und verwandelt sich langsam zu einem Ungetüm aus Drähten, Fleisch und Metall. Und die Verwandlung ist ausgerechnet dann beendet, als seine Freundin (Kei Fujiwara) bei ihm ist. Als er sich in einem Raum einsperrt, will sie ihm noch helfen, aber er begibt sich auf die Jagd nach ihr und tötet sie grauenvoll mit seinem drehenden Bohrer (sein früherer Penis). Danach stösst der „Iron Man“ auf einen weiteren seiner Art, und es kommt zu einem gigantischen und spektakulären Kampf...
Meine
Meinung:
Ich habe
schon viel von dem Film, der übrigens in s/w gedreht wurde, gelesen. Gestern
dann habe ich mir den Film dann auch angesehen, nachdem ich den genialen Trailer
angeschaut habe, der mich sofort angesprochen hatte.
Dass der Film in s/w gedreht wurde, tut ihm sehr gut. Ich habe in meinem
ganzen Leben noch nie so einen verrückten und abgefahrenen Film gesehen, der so
verstörend und gestört daher kommt. Der Zuschauer wird in eine
einstündigen Achterbahn des Surrealen gesteckt, in einen Alptraum, aus dem es
kein Erwachen gibt. Die meisten Szenen sind sehr komisch, und wahrscheinlich
weiss nur der Regisseur Shinya Tsukamoto, was
diese Szenen für einen Hintergrund haben, falls sie überhaupt einen bestimmten
Zweck haben. Ist es die Angst vor dem, was die Zukunft bringen wird? Oder die
Angst, dass die Technik immer besser und wird und uns übernehmen wird? Ich persönlich
denke, es liegt an der Angst, dass die Technik immer besser wird und uns
vielleicht mal überlegen sein oder zerstören wird, am Ende sind die zwei
Iron Men ja wie zusammen geschmolzen und wollen die Welt vernichten (Wenn ich
das richtig interpretiert habe). Auf jeden Fall gefällt mir so was, auch wenn
ich wirklich nicht alles verstanden habe. Der Film erinnert sehr an einen David
Lynch oder an einen David Cronenberg. Die Szenen erinnern an einen totalen
Drogen Trip, und man sollte den Film nicht schauen, wenn man high ist, keine
Ahnung wieso, habe ich aber schon sehr viel gehört, dass der einen richtig
mitzieht und es böse Folgen haben kann. Auch die Kameratechnik ist eine Sache für
sich, mal alles total schnell, dann total passende Soundeffekte oder auch Stop-
Motion Sequenzen, die wirklich sehr schön anzusehen sind. Auch Gewalt
kommt vor, und die Szenen mit seiner Freundin fand ich noch derb. Sollte man
wirklich gesehen haben, ein Meisterwerk des Surrealen.
O:
Tetsuo- The Iron Man
Japan
1988
R:
Shinya Tsukamoto
D:
Tomoro Taguchi, Kei Fujiwara, Nobu Kanaoka, Renji Ishibashi
Laufzeit der UK DVD: 64:26 Min.
Fassungen: Ich bin in den Genuss der UK Code 2 von Tartan gekommen. Die Qualität ist sehr gut, Film ungeschnitten und es gibt als Extras eine Fotogalerie, Trailer zum Film und zu weiteren Filmen. Film ist in Japanisch mit englischen Untertitel.
Geschrieben von: Der Doctor Schnabel von Rom
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Tetsuo
2: Body Hammer
Story:
Taniguchi Tomoo (Tomorowo Taguchi) lebt mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in einer japanischen Kleinstadt. Was er nicht weiss: Sein Bruder, der durch Genexperimente zu einer Tod bringenden Waffe wurde, züchtet in einer lehrstehenden Fabrik eine ganze Horde von willenlosen Mutanten. Diese haben nur ein Ziel: Sie wollen Taniguchi. Sie suchen ihn auf und töten vor seinen Augen seinen kleinen Sohn. Sie schaffen es auch, Taniguchi zu entführen. Durch Folterungen wird auch Taniguchi zu einer tödlichen Waffe und er schafft es, zu entkommen, doch es kommt später zu dem ultimativen Kampf der beiden surrealen Maschinen...
Meine
Meinung:
Wir erinnern uns an Teil 1 Tetsuo: The Iron Man, welcher in s/w gedreht wurde, der geniale Kamerafahrten zu bieten hatte und eine Botschaft, welche man nicht versteht, sprich höchstens interpretieren kann. Nun kam vom gleichen Regisseur, nämlich Shinya Tsukamoto, eine Fortsetzung in einer farbigen Version. Leider, denn das s/w hatte eine sehr stilvolle Atmosphäre hervorgerufen. Aber egal, auch die Fortsetzung kann sich sehen lassen. Man merkt, dass der Film Mainstream mässiger ist, was aber wirklich nicht heisst, dass es ein Mainstream Film ist, denn diese Leute könnten mit diesem Film wirklich nichts anfangen. Der Film ist verständlicher als Teil 1, dennoch habe ich oft den Durchblick verloren. Die Szenen der Verwandlungen sind sehr schön umgesetzt worden, und man sieht hier auch mehr Blut als in Teil 1, wobei es kein Splatterfilm ist. Das richtige Genre hierfür zu finden, ist schlichtweg unmöglich. Ein wenig Horror, Drama, Endzeit, Eastern...
Dennoch ist die lockere Darstellung der Gewalt für viele ein grosses Problem, wobei keine Szene zum Selbstzweck verkommt. Das hielt eine Beschlagnahmung nach Paragraph 131 durch die Deutschen nicht ab. Einmal mehr eine totale Sauerei an einem Meisterwerk, das falsch verstanden wurde, und diese Beschlagnahmung hätte wirklich nicht sein müssen. Man kommt aber ohne Probleme überall an den Film heran, also keine Panik. Ein wenig enttäuscht hat mich der Sound, der war in Teil 1 viel besser. Obwohl schlechter als Teil 1, immer noch gut und für alle, die Teil 1 gut fanden, ein weiteres surreales Meistwerk.
O:
Tetsuo 2: Body Hammer
Japan
1992
R:
Shinya Tsukamoto
D:
Nobu Kanaoko, Min Tanaka, Keinosuke Tomioka, Sujin Kim, Hideaki Tezuka
Laufzeit der Tartan UK Code 2 DVD: 80:53 Min.
Fassungen: Die UK Code 2 ist ungeschnitten und hat eine gute Qualität. Vor allem hat sie O- Ton und englische UT.
Geschrieben von: Der Doctor Schnabel von Rom
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Tetsuo: The Bullet Man
Story:
Der Büroangestellte Anthony lebt zusammen mit seiner Frau Yuriko und ihrem Sohn Tom in Tokyo. Als Tom das Opfer eines Rasers wird verliert Yuriko ihren Verstand, während Anthony unter gewaltigen Emotionsschüben eine Mutation durchmacht. Die Folge: Anthonys Zellen verwandeln sich in Metall...
Meine Meinung:
Dass Shinya Tsukamoto eine weitere Tetsuo Fortsetzung ins Leben rief hörte ich gerne. Noch schöner war es, als ich erfuhr, dass der Film am diesjährigen NIFFF laufen würde und mir war von Beginn an klar, dass wir diese Vorstellung auf keinen Fall verpassen dürfen! Der dritte Teil ist wieder ein Experimentalfilm geworden und erinnert wieder mehr an Teil eins, wobei er als Geschichte fast am ehesten logisch und nachvollziehbar erscheint, was zumindest in den ersten zwei Filmen weniger der Fall war. Interessant ist auch, dass die Hauptperson diesmal KEIN Japaner ist und der Film nahezu komplett auf Englisch gedreht wurde. Und Shinya Tsukamoto, der Meister selbst, spielt auch eine Nebenrolle im Film, wie er das zuletzt in vielen seiner Filmen noch oft tat. Auf alle Fälle ist der Film ein echter Trip und dank der kurzen Laufzeit sehr kurzweilig. Der Sound (Metall-Geräusche) vermischt mit extrem schnellen Schnitten, grauen Farbtönen und Bildern, wo man sich fragt, was das soll?! Eben ein echter Trip der als Sozialkritik verstanden werden soll, auch wenn hier mal versucht wird, eine Story zu erzählen und Hintergrundinfos zu liefern! Die Actionszenen, wenn man so will, sind sehr schnell geschnitten, was aber bei dieser Art Film einfach nur toll wirkt, vor allem zur Musik und zum Tempo des Filmes. Dennoch hätte ich mir etwas mehr Verwandlungsszenen gewünscht und das Happy End hätte es auch nicht wirklich gebraucht. Aber abgesehen von diesen kleinen Details ein total abgefahrener dritter Tetsuo Film, der für ein Festival genau richtig ist! Und allein die Tatsache, dass ich einen Tetsuo im Kino bewundern durfte, war ziemlich geil! Hätte gerade richtig Lust, auch gleich die ersten zwei Filme mal wieder anzuschauen, lange ist es her...
O: Tetsuo: The Bullet Man
Japan 2009
R: Shinya Tsukamoto
D: Eric Bossick, Akiko Monou, Yûko Nakamura
Laufzeit der Kinoversion: Ca. 71 Min.
Fassungen: Habe den Film an der 10. NIFFF Ausgabe in Englisch mit franz. UT geschaut.
Geschrieben von: Der Doctor Schnabel von Rom