The Manson Family
Story:
Regisseur Jim Van Bebber erzählt in seinem dokumentarisch angelegten Film die Geschichte der Familie, Charlies Familie.
USA im Sommer 1969: Der Film zeigt ganz deutlich, wie Charlie (Mercelo Games) an die Macht kam! Mit vielen Drogen, Musik und viel Sex verlieh er vielen jungen Frauen Hoffnung auf eine bessere Welt. Er war ein Meister auf seinem Gebiet, konnte (fast) jeden von seinen Predigten und Ideen überzeugen, viele hielten ihn sogar für Jesus Christus. Doch Charlie will mit "seiner Familie" mehr als nur Macht, er will Geld und so beginnt für viele Leute das grosse Sterben! Dazu kommen noch Interviews (sind sehr interessant) mit Charlie Anhängern!
Meine Meinung:
Jim Van Bebbers Film ist schmutzig, leicht surreal, düster, brutal, einfach sehenswert! Durch den halbdokumentarischen Stil, die schrille Optik, die verrückten Szenen und viele Farb- oder s/w Spielchen erinnert das Gesehene von der optischen Seite her fast ein wenig an Natural Born Killers oder an einen House of 1000 Corpses. Jim Van Bebber hat hier sicher einen der besten und härtesten (wenn nicht sogar den härtesten) Film über einen Serienkiller (oder besser gesagt: über mehrere Serienkiller) gedreht, die die Filmwelt je gesehen hat. Zustande kam das Projekt auch nur unter Mithilfe des US-Filmlabels Blue Underground, welches den Film u.a. auch finanzierten. Die Geschichte ist recht geradlinig aufgebaut, wobei es zwischendurch immer wieder Interviews oder echte Aufnahmen von einigen Familienmitgliedern gibt. Der Film zeigt auch sehr gut, wie man durch diverse Mittel mehr und mehr am Macht gewinnt und jeden auf seine Seite ziehen kann. Der Film zeigt viel Sex, Musikszenen oder Drogenszenen, halt alles, was man damals (und heute) so tut, doch als es im Film zu den ersten Morden kommt, wird es schon ganz schön deftig, jedenfalls in den letzten 30 Minuten kommt es schon zu einigen sehr herben Szenen, in denen das Blut nur so fliesst und man kann richtig nachempfinden, mit welcher Unmenschlichkeit und Brutalität die Familie vorging. Die Kameraführung, Sound und Darsteller sind sehr gut, die Effekte zum Teil ein wenig billiger, aber meist wird eh sehr hektisch umgeschnitten. Besonders wirkungsvoll: In mind. drei Szenen kommt ein klassisches Lied vor, und zwar fast immer dann, wenn auf der Leinwand harte Szenen gezeigt werden (Folterungen, gezielte Tötungen etc.), was das Gesehene auf der Leinwand noch schlimmer wirken lässt (das Lied kommt auch in Battle Royale vor). Kann man sich angucken, wenn man auf wilde Schnitttechniken und ähnliches abfährt, aber Achtung: Nichts für zarte Gemüter!
O: The Manson Family
USA 2003
R: Jim Van Bebber
D: Mercelo Games, Marc Pitman, Leslie Orr, Sage Stallone
Laufzeit der tschechischen DVD: 93:25 Min.
Fassungen: Schon seit Jahren gibt es inoffizielle Workprint-Fassungen aus dem Internet, doch bisher (09.12.04) erschien nur eine offizielle DVD des Filmes, und zwar in Tschechien! Dennoch ist sie sehr zu empfehlen, da sie auch die englische Tonspur bietet und eine sehr gute Bildqualität hat! Andere Termine gibt es noch nicht! In den USA wird der Film vermutlich mal von Blue Underground erscheinen, da diese Kohle locker gemacht haben. In Deutschland soll sich angeblich (!) EMS die Rechte gesichert haben. Am 15. Jan. 2005 erschien in Frankreich eine DVD, welche auch den O-Ton bietet (die franz. Untertitel sind nicht fest, das Bild ist nicht Vollbild). Am 21. Feb. wird in England eine Doppel DVD zum Film von Anchor Bay UK erscheinen, komplett ungeschnitten!
Geschrieben von: MPAA