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Golden Retrieverzucht

Mathos of Golden Harmony (FCI)

                
 

 

Von der Geburt bis zur Übergabe an die neuen Besitzer

 

Ich konnte es kaum erwarten, bis es soweit war, und rechnete fest damit dass es am Samstag, den 22. Januar losging, dann konnte ich am Sonntag ausschlafen. Doch Faja liess sich Zeit. Am Sonntagmorgen ca. Um 11.00 Uhr kam dann das Telefon. Marliese rief mich an und sagte mir es könne bald losgehen. Also machte ich mich sofort auf den Weg um ja nichts zu verpassen, schliesslich sind es ja fast 200 m die wir auseinander wohnen.

Ich freute mich, dass ich bei der Geburt dabeisein durfte. Von 11.00 bis  16.30 warteten wir gemeinsam mit Faja neben der Wurfkiste und streichelten sie. Wenn wir mal kurz rausgingen, holte sie uns am Arm wieder rein. Um 16.35 Uhr kam der erste Rüde (370 gr), es ging alles so schnell. Faja packte ihn aus, putzte ihn und frass dann die Nachgeburt. Nun waren wir an der Reihe, wägen, aufschreiben und ein farbiges Bändeli um den Hals binden. Um 17.15 Uhr kam dann das erste Weibchen (350 gr.), 17.52 Uhr wieder ein Rüde (398 gr.), 18.25 Uhr ein Weibchen (383 gr.), 19.00 Uhr ein Rüde (394 gr.), 19.57 Uhr noch ein Rüde (387 gr.) 20.34 Uhr ein Weibchen (377 gr.). Nun waren es sieben junge Hundeli. Nichts ging mehr, also verabschiedete ich mich um ca. 23.30 Uhr da ich am nächsten Tag wieder arbeiten musste. Am Montagmorgen bekam ich dann ein Telefon dass ein Rüde um 03.30 Uhr tot geboren wurde, der nächste kam um 05.45 Uhr draussen im Schnee, er war mit 463 gr. mit Abstand der schwerste, und schliesslich kam dann noch der letzte (327 gr.) um 06.30 Uhr zur Welt, da waren es neun! Am Montagmorgen um 08.00 Uhr wurde dann Faja vom Tierarzt noch geröngt um sicher zu sein, dass sie kein Junges mehr in sich hatte.

Es war ein einmaliges Erlebnis, von nun an war ich mehr bei Grendelmeier’s zu als bei mir. Gut dass ich einen verständnisvollen Mann habe!!

In den nächsten Tagen „schöppelten“ wir noch die 3 leichtesten, die Nr. 1 Schnürfli, Nr. 2 Brownie (ich gab ihm den Namen als er kaum auf der Welt war, der Name sagt alles) und Nr. 6 Bonsaj weil er zu den kleinen gehörte. Am 12. Tag öffneten die ersten 4 Hundebabys die Augen, am 13. + 14. Tag die nächsten vier und am 15. Tag besann sich dann auch noch Brownie die Augen zu öffnen!

Bald einmal wurde die Wurfkiste zu eng, Thomas stellte nun Gitter um die Kiste, und wir legten  den Boden mit Zeitungen aus, damit die Kleinen dort ihr Geschäft erledigen konnten. Nach genau drei Wochen haben wir angefangen die Kleinen zu füttern. Nun legten die drei kleinsten los, sie waren immer die letzten die den Futternapf verliessen! Jetzt musste der Auslauf schon wieder vergrössert werden.

Mit vier Wochen war dann der Raum zu klein und sie kamen in den Bastelraum, wo sie nun genug Platz hatten zum herumtoben. Mit 12 Tagen wurden sie das erste Mal entwurmt, das zweite Mal mit 25 Tagen, dann mit 5 Wochen und das letzte Mal mit 8 Wochen. Die erste Impfung hatten sie mit 6 Wochen.

                                    

Es war ein Kommen und Gehen, es gab nicht sehr viele Tage an denen keiner der neuen Besitzer kam!  An den Wochenenden war für mich die schlimmste Zeit, denn da war das Haus voll und erst gegen Abend ging ich rauf und konnte endlich meinen Brownie sehen. Für den Züchter ist es gut die Leute kennenzulernen, und doch kann man sich täuschen!!

 

Anfang März kam dann Nicole von Le Copain, um vier Rüden zu testen, denn einer von ihnen soll ein Behinderten-Hilfshund werden. Die Wahl fiel schwer, da alle sehr gut reagiert haben, schliesslich entschloss sie sich für den dritten Rüden, heute Othello genannt.

 

Vom 6. März an war für Marliese Fitness angesagt, am Morgen die Treppe neun mal rauf und an Abend ging’s wieder runter. Nun ging bei den Kleinen die Post ab!! Ob Rutschbahn, Schwebeboden, Passarelle oder Kugelkiste, alles wollten die Kleinen kennenlernen.

Zum Zvieri gab es Gurken oder Tomaten, Erdbeeren oder Kohlraben, gedörrte Aprikosen oder Aepfel, am liebsten hatten sie jedoch Bananen, heute noch!

  

Was gibt es schöneres als mit neun jungen Hunden im Gehege zu sitzen. Kaum waren sie unten, ging’s los mit Geschäft verrichten. Eine Person alleine war ein bisschen überfordert, da sie meistens alle miteinander mussten. Ich weiss nicht wie viele Hakle-Rollen, Kehrichtsäcke und Zeitungen gebraucht wurden (3 Omega Caravan gefüllt bis unter’s Dach mit 110 liter-Säcken), jedenfalls war es eine „Verschissene Gesellschaft“.  Danach war Spielen mit uns Menschen angesagt, es war von Vorteil wenn man nicht alleine war, denn alle neun kamen auf einem zu. Ich hatte viele Kratzer im Gesicht und an den Armen. Martin Monhart der den fünften und schwersten Rüden (Rufname Floyd) übernahm, sagte einmal; ohne Gugi-Schutz gehe ich nicht mehr zu den Jungen!  Die schlimmsten waren: Buddy männlich, Floyd und Brjndy.

 

Am 24. März kam Dr. Rohner um das 2. Mal zu impfen und die Kleinen zu Chippen, ich nahm im Geschäft einen Tag frei, denn da musste ich unbedingt dabeisein, keiner gab nur einen Pieps von sich, ich hatte mir das schlimmer vorgestellt, dabei war das Chippen wie eine Impfung!!

In der neunten Woche kam dann Frau Bernhauser nochmals zur Kontrolle.

Am 27. März führte Susanne Schori einen Infoabend bei Grendelmeier’s durch. Obwohl ich bereits zwei kleine Hunde habe, konnte ich noch viel neues dazu lernen. Von Thomas bekamen wir noch eine Broschüre wo das wichtigste drinsteht, z.Bsp. Fütterungsmenge, Impfplan etc. 

Schon bald kam der Tag des Abschied’s, obwohl ich meinen Brownie hatte, fiel mir doch der Abschied von den anderen sehr schwer!  Am liebsten hätte ich alle  genommen, leider fehlt mir noch das Bauernhaus!!  Als erste ging das Schlafzimmerweibchen (Buddy weiblich) wir nannten sie so, weil sie so einen verschlafenen Blick hatte, sie kam zu Leuten die ein Altersheim leiten, am nächsten Morgen (Donnerstag) war Brjndy an der Reihe, leider war ihr Weggang von kurzer Dauer, den schon nach 3 Wochen kam sie zurück, was auch immer der wahre Grund war, weiss wohl niemand! Und dann kam für mich der grosse Augenblick, ich hatte die Nacht kaum geschlafen, so aufgeregt war ich endlich meinen Brownie nach Hause zu nehmen, er ist für mich heute noch der schönste, cleverste und liebste Hund, ausser wenn er mal wieder meine Socken gefressen hat!!! Dann am Freitagmorgen ging Schnürfli (Basco) auch einer meiner Lieblinge, am Nachmittag verliess uns dann Floyd, ihn sehe ich mind. 1x in der Woche, er hat sein neues Zuhause bei Monika und Martin Monhart in Schöfflilsdorf gefunden. Am Samstag wurden dann Bajla, Buddy männlich, Othello und Bonsai (Bajko) abgeholt.

Nun habe ich einmal miterlebt was es heisst Hunde zu züchten, rund um die Uhr muss jemand da sein, die Leintücher in der Wurfkiste mussten täglich 2 - 3 gewechselt und ge-waschen werden, die Zeitungen mussten laufend erneuert werden, kaum hatten wir jedoch die Zeitungen gewechselt, konnten wir wieder anfangen. 

Ich könnte keine Hunde züchten, denn ich würde keinen mehr hergeben.

Bericht von Charlotte Vetter

   
 

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Stand: 21.02.09