Sommerlager 2004 in Gsteig BE
(Inoffizielle Lagerbericht von Ueli Gisler)
"619'200 Sekunden Lagererlebnis"
Bitte nehmts mir nicht übel, wenn folgenden Zeilen zu Emotional, zu persönlich oder einfach zu viel mit Insider bespickt sind.
Wo soll ich anfangen. Ein Lager beginnt ja schliesslich nicht mit dem Einsteigen
in den Car - für die Teilnehmer vielleicht schon, für die Leiter begann
alles schon viel früher... Wir waren sehr spät auf der suche nach
einem Lagerhaus. Martin und ich entschlossen uns, an einem Septembersamstag
wieder mal ins Simmental zu fahren, um dort ein geeignetes Lagerhaus zu finden.
(Ich meine das q-le Lagerhaus in Därstetten mit dem Baum auf dem Hügel
nebenan kennen wir nun seit Jahren) eine unserer letzten Hoffnungen war Gsteig.
Wow, waren wir überwältigt vom Haus, von der Umgebung und von der
Landschaft. Wir wussten es sofort, that's it. Auch wenn dieses Lagerhaus das
Budget in die Höhe treiben würde, dieses Haus bietet wirklich alles.
Durch den Winter hindurch wurden dann ab und zu Ideen gesammelt, damit auch
ein Abwechslungsreiches Programm zustande kommen kann. Irgendwann Ende April
trafen wir uns im Rämsenberg beim Biel um das ganze Programm auf die Beine
zu stellen. Wir waren überzeugt, es gibt wieder ein "gremä"
Lager. Es kam sogar die Idee auf, ein Vorlager mit den Jublaner der Oberstufe
durchzuführen. In der folge wurde das Programm verfeinert, einzelne "schwarze
Löcher" ergänzt, frische Ideen hineingepackt, Details geklärt,
Car bestellt, Essplan festgelegt, Anmeldungen verschickt, J+S und Momänt
Programme geschrieben, Wanderung und Umgebung gereckt, Eltern informiert. Kurzum,
ein Lager will vorbereitet sein.
Dann nun, es kam der Augenblick, in dem es keinen Weg mehr zurück gab. Die Ober(stufen) Jublaner machten sich auf den Weg ins Vorlager. 12 Gutgelaunte Personen trafen sich am frühen Donnerstag morgen um nach Oey-Diemtigen zu fahren. Auf dem Weg dorthin kam plötzlich irgend so ein Typ, der meinte, wir alle seien schwerhörig. Er fragte in überdrehter Lautstärke: WOTSCH äS SCHAAF?? worauf meistens ein Grinsen über die Gesichter huschte. Für mich war das Vorlager ein ganz besonderes Erlebnis. In meiner doch schon ziemlich langen JuBla-Karriere war ich noch nie in einem Vorlager. (Nachlager die kennen wir bereits, die enden aber meistens auf irgendwelchen Camping-Beizlis oder auf dem Urnerboden *gg*) Die beiden etwa 15 km langen Routen waren ganz Okay für den Anfang (vor allem der stutz am Schluss des ersten Tages) Als dann alle auf dem Stroh sich ein erstes mal ausruhten, waren alle irgendwie stolz auf sich selber, dass sie diese Strecke mit einem, wenn auch nicht immer ganz leichtem Rucksack geschafft haben. der Abend mit Liedern und Blödel-Games war wirklich interessant. (Ich meine jetzt weiss ich auch, wie man Links von Rechts ohne Problem unterscheiden kann, gäw Trixi)
Der zweite Tag war noch wärmer, zum Glück waren wir früh auf
dem Campingplatz. Das kochen mit drei Unterschiedlichen Wärmequellen war
recht abenteuerlich, vor allem wenn fast der ganze Sprit-Kocher brennt (Liebe
Eltern, wir hatten die Situation immer unter Kontrolle, JuBla-Ehrenwort) Jetzt
weiss ich auch, wann Spaghettis al dente sind. (In meiner Küche gibt es
Leider keine Anzeigetafel) Der Samstagmorgen stand noch ein bisschen im Zeichen
des relaxen, schliesslich absolvierten wir ja zweieinhalb Tag mehr Lager....
Unser Flugzeug
war ab Zweisimmen überladen, darum mussten alle aus dem Flugzeug raus und
sich den Weg in Lagerhaus suchen. Als ob wir noch nicht genug unsere Füsse
benützt hätten, ging es am Sonntag gleich wieder mit der Wanderung
weiter. Von Lauenen zum vielbesungenen Louenesee auf den Chrinepass hinunter
nach Gsteig führte uns die Wanderung. Für viele war es eine tolle
Wanderung, auch wenn die Jungs das Gefühl hatten es sei zu langsam (wir
legten dann ja doch einen kleinen Zwischenspurt ein) und andere eher weniger
Freude mit der alternativen Landschaftsbesichtigung hatten. In grossen und ganze
wurde bei Kuomi und Suomi am Abend in der Sauna nur positives über diesen
Haik bereichtet.
Montag verkehrter Tag, da viel es zum ersten mal nicht auf, dass sich der Schasche
fürs Kräftestärken heimlich nach der Mahlzeit nach acht Uhr morgens
in die Küche begab und einen Kaffe zu brauen. Verkehrter Tag, genialer
Tag. Die Pijama-Party war wohl ein grosser Hit, zumal die Leiter sich fleissig
übten im sich mit Schlafröcken einzukleiden. Die Morgengymnastik am
Abend war ganz amüsant, wobei der Amüsanteste Teil wohl den meisten
entgangen war. (Gäll Simi)
Der Mädchen/Bubenmorgen war ein voller Knaller. Beim Rugby waren geniale Spielzüge auszumachen und auch das Runde Leder wurde mit Können und Technik getreten. Die weiblichen Teilnehmer liessen sich indes von den Leiterinnen verwöhnen. Wieso das die Leiter am Dienstagnachmittag dreckig und mit Schlamm verspritzt nach Hause kamen, dass bleibt wohl ein Geheimnis. Das Nachtgeländespiel war leider viel zu früh fertig. *scheissgewitter*
JuBla sucht
den Lagerstar.
Die Leiter waren wohl noch etwas angesteckt vom Fenkmotor, als dieses Motto
aufs Programm kam. Es kamen aber wirklich Musicstar-Reiffe Produktionen heraus.
Für einige würde ich sogar die Hand ins Feuer legen. Die JuBla Spiringen
(in diesem Fall eher Unterschächen) hat schon noch einige Talente in den
eigenen Reihen. Das Schwimmen am Nachmittag war wieder mal der Hit. Obwohl die
Wetterprognosen (oder das darumherum "binimmäverrucktmeni" einiges
an Nerven kostete waren am Abend alle Happy...
Der Menü-OL war genial, vor allem, dass der Salat ohne Sauce der Schinken ohne Besteck und die Kartoffeln ohne Dipp-Sauce gegessen wurde. Tja, wenn man halt nicht alles weiss, dann kann es durchaus mal so herauskommen. (Also, drückt weiterhin fleissig die Schulbank "ggg") Das Zelten stand dann am Nachmittag auf dem Programm. Das Zelten? Tja, das dachten sich wohl viele. Aber als am Abend alle glücklich im Schlafsack lagen und an das Leiter-Kinder Fussballturnier, das Bulldoggen, die feinen Bartwürste, die (es hätte wirklich besser tönen können) Lagerlieder und an das Lagerfeurer dachten, da war es glaube ich jedem egal, ob jetzt Ruhe in einem Zelt oder nicht....
Freitagmorgen,
Sportmorgen, jaja, das gehört halt auch in ein Lagerprogramm auch wenn
es erst in mühsamer, aber wirklich anstrengender Arbeit am Vorabend, oder
besser gesagt noch am gleichen Tag nach Mitternacht zusammengestellt wird. Das
Nachmittagprogramm brach die Leiter auch noch mal ins grübeln. Die Erkenntnisse
daraus, wir sind spontan, flexibel und können vor allem gut improvisieren.
Als am Abend Familie Mongobily bei Besuch war, krachten alle Lachdämme.
Tja, dann
war das Lager auch schon wieder vorbei. Was bleiben für Erinnerungen haften?
Erstens, bin ich mal riesig froh, dass alle wieder heil nach Hause gekommen
sind. Irgendwie bekam ich das Gefühl auch nicht los, dass unserer jüngsten
keine Schweizer Uhr mehr tragen, sie nahmen es jedenfalls nicht immer so genau
mit der Zeit. Was gewisse Herrchen der Schöpfung mit Dessert abwaschen
wieder gut machten. Gäll, Yannick.
Es gab auch wenige bis keine mää, mää (määs) unter
uns. Denn meisten hat das Lager sehr gut gefallen, was dem Leiterteam natürlich
wieder Motivation fürs nächste Scharjahr gibt. Mon cheries waren im
Leitervokabular auch immer wieder präsent. Warum? Fragt doch einfach mal
unser Kassier. *gg*
Was als Erkenntnis aus dem Lager auch gewonnen werden muss, dass es immer wieder
viel, viel kraft braucht, ein gutes Klima zu schaffen, es ist ja auch nicht
immer Gold was glänzt. Aber, ein junges, dynamisches Team hat die Möglichkeit
daran zu arbeiten. Und wenn ich in die ältesten Jahrgänge der Teilnehmer
geschaut habe, dann habe ich zum Teil sehr talentierte Leute "gesichtet".
Solche Aussichten stimmen mich positiv.
So, an alle, die es bis zum Schluss gelesen habt. Ihr seid toll. Iich hoffe, ihr habt viel Positives aus dem Lager mitgenommen, viel gelernt und seid topmotiviert fürs nächste Scharjahr/Lager....
Ueli
PS @ alle
Leiter: Ihr habt wirklich tolle Arbeit geleistet. Ohne den Einsatz eines jeden
wäre das Lager um viele Erinnerungen ärmer...