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Kangaroo Island
Das kleine Australien
Kangaroo Island ist nur einen Katzensprung vom Festland der Fleurieu Peninsula entfernt und kann problemlos als Fusspassagier oder mit dem eigenen Fahrzeug mit der Fähre von Cape Jervis aus in einer einstündigen Überfahrt erreicht werden. Die Insel ist sehr bekannt für die artenreiche Fauna, viele Tiere sind auf dem Festland nicht vertreten und kommen nur auf Kangaroo Island vor.
Kangaroo Island ist die drittgrösste Insel des Kontinenten und umfasst bei einer Ausdehnung von 55 auf 155 km ein Gebiet von 4'500 Quadratkilometern, auf der sich verschiedene Landschafts- und Vegetationsformen finden, von Sandstränden über hügelige Eukalyptuswälder bis zu Felsklippen. Die Distanzen sind ziemlich gross, um von einer Attraktion zur nächsten zu gelangen, wegen den indirekten Wegen der Hauptstrassen und den schlechten Nebenstrassen sollte viel Zeit eingeplant werden. Um auch viele der Naturschauspiele an der Westküste (im Nationalpark) erleben zu können, empfiehlt es sich nicht, dauerhaft in Kingscote oder Penneshaw zu nächtigen. Als Geheimtipp kann ich nur "Flinders Chase Farm Accomodation" empfehlen, an der Grenze zum Flinders Chase National Park verborgen im Gestrüpp neben der Staubpiste, die den Norden mit dem Süden verbindet. Während die Zimmereinrichtung über dem Durchschnitt liegt, findet das Kochen in einer Freiluftküche statt, und das Badezimmer besteht aus vier Wänden mit Plexiglasdach, in dem tropische Pflanzen wuchern. Wenn die Gastgeber nicht da sind, macht dies auch nichts, man soll sich einfach selber bedienen und anschliessend das Geld in der "Honesty Box" deponieren. Nachts ist es totenstill, kein menschliches Geräusch zu hören oder eine menschliche Lichtquelle auf Distanz zu erkennen. Wildnis pur.
Von hier aus lässt sich der Nationalpark bequem in einer kurzen Fahrtzeit erreichen; Remarkable Rocks und Little Sahara sind auch bequem zu erreichen. Empfehlenswert auch die Wanderrouten im mittleren und nördlichen Teil der Insel.
Ein fotografischer Leckerbissen sind die Remarkable Rocks, eine Felsformation am Südufer, im Flinders Chase National Park, die unweigerlich an Salvador Dalí erinnern. Sie sind ein gutes Beispiel von Tafonibildung, die in wechselfeuchtem Klima wie auch durch Wind und Salzwasser begünstigt wird. Das Gestein wird wechselweise von salzhaltiger Gischt durchnässt und in der prallen Sonne wieder abgetrocknet, was dazu führt, dass die Salze im Kern des Gesteins gelöst und herausgesprengt werden. Das Gestein wird langsam mürbe, ausserdem wird die Angriffsfläche in kleinen Vertiefungen und Löchern vergrössert, wodurch ein Selbstverstärkungseffekt ausgelöst wird. Der Lösungsprozess ist bei den Remarkable Rocks schon extrem weit fortgeschritten und hat abenteuerliche Felsgestalten geformt. Begünstigt wird die Tafonisierung auch durch das Salz in der Seeluft, das sich auf der Oberfläche der Felsen ablagert und bei einer erneuten Befeuchtung Wasser aufnimmt. Die Volumenvergrösserung bewirkt ebenfalls eine Sprengwirkung und eine Aushöhlung des Gesteins.
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