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Port Macquarie
Ozzie Pozzie...
Via Coffs Harbour (the big `nana) fährt man von Byron Bay über den Pacific Highway 1 in gut fünf Stunden mit einer kurzen Pause und einem kurzen Stopp bei einem Fruit Barrn zu Nomads Ozzie Pozzie in Port Macquarie, dem Hostel, das mir in Airlie Beach empfohlen wurde. Port Macquarie, 33'700 Einwohner, liegt im nördl. Teil der Ostküste von New South Wales und ist ein friedliches Oertchen ohne grossen Massentourismus. Es war von 1821 bis 1840 eine Strafsiedlung und liegt sowohl am Meer als auch an der Flussmündung des Hastings River. Die Reise von Brisbane nach Sydney lässt sich hier gut unterbrechen.
Die Zimmer von Ozzie Pozzie sind super eingerichtet, mit Schränken, breiten, mit richtigem Bettbezug bezogenen Betten und einem angenehmen Klima. Für 44 Dollar pro Twin kann man da nur ein Kompliment verteilen! Das Abendessen ist heute auch gratis (Mexican Chilli) und das leitende Ehepaar extrem freundlich und hilfsbereit.
Während dem Abendessen kommt Chris, ein Veranstalter von Kajaktouren vorbei, denn zwei Plätze für morgen sind noch frei. Wir greifen schleunigst zu, damit steht auch der morgige Tag.
Das Sea Kayaking mit Chris ist auf zehn Uhr angesetzt, und da das Bad (der einzige Nachteil) mehr als eine halbe Stunde besetzt ist, rennt mir die Zeit davon. Wenn ich morgens nicht ins Bad kann, fängt der Tag schon mal schlecht an. Glück habe ich dafür bei meinem hastigen Einkauf, denn ich kann die anfallenden 4 Dollar mit einem Travellers Cheque bezahlen und komme so wieder zum dringend benötigten Bargeld. Nach einem verkürzten Frühstück geht's los, die Truppe bestehend aus jungen Leuten aus England, Holland und Irland ist toll drauf, auch Chris entpuppt sich als "zwäg", obwohl er etwas faul ist und sich gerne im Zweierkajak zurücklehnt und den Vordermann arbeiten lässt. Die erste Etappe führt uns hinaus aufs Meer, die Brandung ist ziemlich hoch und wir werden rasch nass. Als Surfer hätten wir hier ordentliche Probleme gehabt, einige Könner toben sich in Strandnähe aus. Doch auch mit dem Kajak kann man die verschiedenen Wellen hinunterreiten, v.a. das "Anlaufholen" ist viel einfacher mit zwei Paddeln.
Wir dringen bis zum Windmill Hill und dem Flagstaff Point, Aussichtspunkte auf den Klippen, vor und kehren danach um. Der Rückweg in den Fluss ist mit Strömung und Dünung viel einfacher und schnell erreichen wir die Anlegestelle wieder, wo wir eine kurze Pause einlagen und unser Mittagessen aufladen. Schnell sind wir wieder im Wasser und machen uns einen Spass daraus, dass Kajak mit den Mahlzeiten zu jagen und Chris zu zeigen, dass seine Konstruktion mit dem Picknickkoffer nicht so felsenfest ist. Der Hastings River bietet auch einige interessante Punkte, so gehört ein Mangrovenwald dazu, wir bekommen das Ökosystem der gezeitenabhängigen Wetlands erklärt, ausserdem sind zahlreiche Renaturierungsprojekte im Gange, auf einer dieser "Baustellen" bleibt plötzlich eines unserer Boote in einer Pipeline hängen. Am Picknickplatz Settlement Point ist alles schnell vorbereitet und wir bekommen ein einfaches, super gegrilltes Picknick, das gerade für unseren Hunger recht kommt.
Mangroven sind eine salzliebende Vegetationsform und an sich artenarm. Gewöhnlich sind sie nicht über 10Meter hoch und besitzen elastische Stelzwurzeln, die im Schlick Halt finden und die Sauerstoffzufuhr verbessern, eine wichtige Anpassungsform. Im Zuge der unterschiedlichen Gezeitenstände verfangen sich die im Wasser mitgeführten Stoffe und beschleunigen die Landgewinnung, sogenannte Watten entstehen. Mangroven müssen eine hohe Salztoleranz haben und siedeln sich entsprechend ihrer Fähigkeit, Salz zu verkraften, näher oder weiter entfernt vom Ufer an. Die Vegetation vom Ufer weg wird zunehmend dichter.
Den Schatten versuchen wir zu meiden, denn wir sind völlig durchnässt und ein kühler Wind trägt das seinige dazu bei, um den Wunsch zu verspüren, möglichst schnell wieder trocken zu werden. Um Pelican Island herum geht es gegen den stärker werdenden Wind und die Dünung zurück zum Ausgangspunkt, die Wellen brechen über die niedrigen Boote herein und wir gehen baden. Der grössere Teil geht natürlich zu Lasten des vorne sitzenden, aber zum Teil schwappt das Wasser schräg ins Boot, so dass auch der Hintermann eine ordentliche Portion abbekommt. Wir haben es wirklich lustig, Wettrennen und Nassfritzen wechseln sich ab. Zum Schluss dann noch einen ernsthaften Schlussspurt, bis wir wieder am Ufer sind. Beim Ausladen der Boote stellen wir fest, dass unseres (Nr. 1) voller Wasser im Rumpf ist, die schlechte Wasserlage ist also kein Wunder.
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