Einführung in das Begriffssystem des Karate

Als erstes denkt man, dass die Bewegungen im Karate willkürliche Namen besitzen. Dies stimmt nicht ganz. Es gibt sehr wohl eine Systematik im Urwald der Karatebegriffe. Nur, hat man die Systematik mal gelernt, gibt es natürlich die Ausnahmen, welche die Regel bestätigen. Es kommt vor, dass es für die gleiche Technik verschiedene Begriffe gibt. Je nachdem werden andere Namen im Lexikon erwähnt.

Bei den reinen Techniken wird jeweils auch angegeben, auf welcher Gurtstufe man die entsprechende Technik üblicherweise zu lernen beginnt (und daher auch an der nächsthöheren Gurtprüfung verlangt wird!)

Nun aber zur eigentlichen Systematik, welche vor allem bei Abwehrtechniken gilt. Alle Techniken ("Waza") lassen sich in einen der folgenden beiden Bereiche einordnen:

1) Angriffstechniken

- Stosstechniken (Zuki-Waza)

- Schlagtechniken (Uchi-Waza)

- Beintechniken (Geri-Waza)

- andere Techniken (Kopf, Knie etc.)

2) Abwehrtechniken (Uke-Waza)

- Armtechniken

- Beintechniken

Ausserdem gilt:

Jede Technik wird auf einer bestimmten "Stufe" ausgeführt. Es gibt insgesamt 3 Stufen. Dies sind:

- Gedan (untere Stufe, vom Boden bis zum Gürtel)

- Chudan (mittlere Stufe, von Gurt bis Schulter)

- Jodan (obere Stufe, ab Schulter)

Bei Angriffstechniken wird die Stufe selten angegeben. Bei Abwehrtechniken ist es allerdings üblich.

Beispiele:

- Jodan Uke bedeutet: Abwehr auf oberer Stufe (wörtlich: "obere Abwehr")

- Gedan Uke: untere Abwehr (wird meistens Gedan Barai genannt)