Home    2013  April

21.04.13 Gestern holperten wir im Tram zur VW-Werkstatt, um unsere Orange abzuholen. Die vier Gume & Felge waren gewechselt, während es in der Schweiz wieder schneite. Eine Tüte mit alten Filtern durfte ich im nächsten Container entsorgen. Aber warum wurde das Serviceheft nicht nachgetragen und warum wurde die Karre nicht gewaschen? -Scheissbude! 
Danach fuhren wir weiter in die Wellnessanlage. Ich flirtete mit der Empfangsdame mit Augendeckeln wie Ochsnerkübel und Hanni staunte ob ihren Schleudermäusen (DSDS). 
Die Sonne brannte herunter, als wir uns im Restaurant am Flussufer zum Mittagessen setzten. Das Essen war üppig und gut, aber das Bierglas zu klein.

17.04.13 Es ist traurig, dass nun in Venezuela wieder das politische Chaos ausbricht, nachdem Hugo Chavez nicht mehr ist. Caracas war unser etwa zweitbeste Dienstort und ich erinnere mich noch an viele kleine Begebenheiten: "Gritteschlepper" nannte der damalige Kanzleichef unser Autöli. War er vielleicht etwas neidisch? 
Im Chat-Portal von Cantv lernte ich in drei Wochen über 200 Frauen kennen -und Spanisch. 
Die Maid unserer Nachbarin ging jeweils mit ihrem Schosshund gassi; fuhr im Lift in die Tiefgarage und liess den Köter irgendwo zwischen den Carros seine Gechäfte machen. So stank es in der Tiefgarage immer nach Urin und Hundescheisse. Einmal brauchte ich dringend neue Druckertinte, machte meine Besorgungen meistens am kühlen Morgen. Da erreichte ich das riesige Einkaufszentrum eine halbe Stunde zu früh, setzte mich am Eingang auf ein "Cafesito" und studierte die hunderten von hübschen Chicas, welche in dem Palazzo arbeiteten. Es war ein Traum. 
In der Währungskrise beschaffte ich US$ und wechselte sie mit einem Autohändler gegen Bolivares ein, damit meine Frau mindestens die Löhne zahlen konnte, während die Flieger aus Europa auf den ABC-Inseln zwischenlanden mussten, zum Auftanken. Das war keine lustige Zeit.
Ein andermal war ich mit drei Frauen an den Strand gefahren, hatte dem Wirt meinen Riesenhunger mit ausgestreckten Armen angedeutet. Dieser nahm mich allzuernst und so sassen wir am Abend an einer 80 cm Fischplatte und mochten den riesigen Pescado am nächsten Tag nur knapp. Als ich unser Autöli verkaufte (2-Plätzer) und mit der Chica eine Runde drehte, war ihr Sohn mit unserem Hauswart (ich nannte ihn Schwarzli) in einen Konflikt geraten, weil er in der Tiefgarage einen Joint rauchte... "Quita tus Gafos" motzte er ihn gerade an, als wir einfuhren und ich musste mit seiner Mutter den stämmigen Mann aus Trinidad beschützen. Ich hasste ihn ja auch, aber der Junge hätte ihn verprügelt.

1. April 13. Wir erlebten den kältesten und grausigsten Osterurlaub überhaupt. Einen halbwegs sonnigen Tag pro Woche und ich durfte mich auch noch im Schnee räumen üben. So machten wir ein paar Besuche, ich installierte etwas Technik und auch Hanni hielt sich an der Wärme und spielte Karten bis tief in die Nacht.
Als wir am Freitag in unserer halb beladen Orange in Langnau ablegten war es bitter kalt. Die BLS-Frau in Kandersteg knöpfte uns einen Fünfliber mehr ab für die Durchfahrt, bloss weil Freitag sei, aber das Gotthardloch könnte man ja schon längst zuschütten. Auch auf der Rückfahrt belästigte uns kein Zöllner und wir kamen speditiv durch Italien. Bloss der Dauerregen war unromantisch und die Münzsammler an den Zahlstellen eine Fehlkonstruktion. 
Nach 725 km fanden wir in Slowenien das Weingut mit dem reservierten Stellplatz und wurden prompt zur Weinprobe eingeladen. Dann kamen halt noch ein paar zusätzliche Flaschen mit, aber an den folgenden Grenzübergängen wollten die Aparatschiks bloss unsere Wagenpapiere sehen. Slowenien und Kroatien sahen durchnässt aus, vielerorts traten die Flüsse über die Ufer, oder die Niederschläge hinterliessen Überschwemmungen und Morast. 
BiH erkennt man an den unfertigen Häusern, den zahlreichen Minaretten und auch die Zivilisation scheint etwas rückständig. Müll ziert die Flussufer, Plastiktüten hängen bis 1 m über dem Wasserspiegel, ein Stausee ist eine schwimmende Müllhalde. Auch ein paar Speed-Checks passieren wir an den schmalen Strassen, aber die (Poli)statisten beeindrucken uns nicht mehr. Ein Lastwagenfahrer aus Montenegro zieht ein paarmal freundschaftlich am Horn, in Sarajevo scheint die Sonne und vor unserem Haus ist sogar der Parkplatz frei. In der Umgebung ruft man nach Allah -sei dank, wir sind glücklich wieder zu Hause.

2012    April

19.04.12 Rien ne va plus herrscht normalerweise, wenn in der Strasse neue Leitungen verlegt werden: Nema Struja. Doch in meinem Labor steht eine USV an einer robusten Batteriebank. Hierzulande ist es auch üblich, dass der Lunch im Büro, am Bagger, oder eben auf dem Labortisch verzehrt wird. Im Kühlschrank fand ich das Überbleibsel einer Riesenforelle und entnahm der Küche eine Bratpfanne mit Butter. Das elektrische Fonduerechaud hatte ich seinerzeit in Venezuela gebaut, weil im Ausland Gas- oder Brennpaste nicht aufzutreiben war. 
Sobald die DC-Kabel wieder abgekühlt sind, gibt es auch noch ein Käfeli aus meiner TX150. Dann surrt wieder der Fan in der alten Blechkiste -Freude herrscht. Auch die Netzelektriker habe ich zu einem Kaffee eingeladen, sobald wieder Strom komme. "After Four" meinte der Chef an der Kabeltrommel, aber jetzt giesst es wieder in strömen...

2011   April

29.04.11 Heute wurde ich islamisch aus meiner Siesta am Pool geweckt. Das Gemurmel des Imams aus den Druckkammerhörnern auf der Moschee reflektierte an den Hochhausneubauten im Windkanal, welcher über meinen Rücken strich. Natürlich war auch die Ringautobahn wieder hoffnungslos verstopft, weil die Moslems darauf zwei bis dreireihig parkieren. Mit der Morgenandacht ist deshalb der halbe Freitag am Arsch, weil nichts mehr geht. 
Kein Wunder muss hier auch Samstags noch voll gearbeitet werden und die gottlosen Bauchnüttel werkeln 7 Tage rund um die Uhr. Trotzdem hatte der malaysische Ringgit kräftig an Wert verloren in den letzten Monaten und findet unsere Wohnungsbesitzerin keinen Nachmieter für die teure Hütte. 
Doch auch auf unserem Osterausflug im Oldtimer durch das Surental fuhren wir immer wieder an mächtigen Kirchen vorbei und erinnerten uns wieder, dass es auch in der Schweiz noch eine Religion gibt. Doch Ostern dient doch eigentlich nur noch dem legendären Eiertüpfen....

27.04.11 Auf unserem Heimaturlaub in der Schweiz genossen wir wunderbares Frühlingswetter und konnten unsere geplanten Siebensachen erledigen. Nur einmal -wir waren gerade an einem Rockkonzert spielte unser Camper nicht mit. Nach den Puhdys liess man uns zwar auf dem Parkplatz in der Stadtmitte von Mühlacker (D) gemütlich schlafen, doch die Heimfahrt war ein Alptraum, weil ich fast nicht mehr kuppeln konnte. Das war eine längere Geschichte: Eine deutsche Fachwerkstatt in Mazedonien baute unserem Merz vor Jahren eine neue Kupplung ein und auch nach dem Ersatz des "Pedal-Hydraulikzylinders" war das Problem nicht gelöst. Gemäss Schweizer Fachleuten konnte es somit nur noch am "Nehmerzylinder" liegen. Doch erst nach dessen Austausch fand Sascha Regli den wirklichen Defekt: -der Verbindungsschlauch zwischen den beiden Zylindern war verstopft....
So war ich froh, auf der A8 von Karlsruhe nicht mehr als nötig kuppeln zu müssen (am Zollhaus in Basel;-) und wir schafften es mit Mühe gerade noch ins Emmental.  
Die Osterfeiertage erlebten wir im Familienkreis mit Einladungen und Gelagen und kehrten gestern zum letzten Mal in einem schier endlosen Flug verspätet (KLM) nach Kuala Lumpur zurück. Akriebisch setzte das Kopftuch ihren letzten Einreisestempel in unsere Pässe, welche wir bloss noch entsorgen. Unsere wohl letzten Diplomatenpässe tragen Aufenthaltsvisums von Bosnien...

 

2010    April

13.04.10 Heute ist mal wieder so ein Tag: SMS von einer Deutschen; ob ich heute einer Chinesin in Malaysia ihr Auto zeigen könne. Klardoch, schreibe ich gleich zurück, auch wenn ich sie möglicherweise in Schweden aus dem Tiefschlaf wecke. Man muss Prioritäten setzen. Um 8:30 kriege ich einen Anruf und verabrede mich in einer halben Stunde bei der Autowerkstatt Proton: "Karre waschen, Zylinderkopf nachziehen, alle Liquid-Niveaus checken, sonst nichts," erkläre ich kurz dem Jimmy Chefmechaniker. Dann über die Strasse gehechtet, in der Maybank 1500 cash bezogen und schon wartet das weisse Auto auf mich. Die beiden Frauen nehmen mich zürück nach Hause. "Käfeli?" Klar, gerne -mit Sugar bittet Doris und bewundert mein frisches Brot, welches ich letzte Nacht backte. 
Noch während die Beiden die Püss verpacken, welche ein paar Tage zur Obhut weilte, klingelt das Festnetz........ "Yes, yes, anytime, whats your name?......see you tonight." 
Ich begleite die Drei in die Tiefgarage und im Auto wieder hinaus, Küsschen, erkläre den Rotkäppchen, dass sie heute Abend eine Dame in die Lobby begleiten und mich avisieren mögen...
Zurück in der Wohnung wartet ein Email auf mich: Druckgenehmigung, was ist eine Bank Draft? Ich habe keine Schecks hier, könnte Dir aber einen gegenzeichnen, schreibe ich der Präsidentin umgehend zurück. Was läuft mit der Weinrebe in Utzenstorf, warum erhalte ich aus Österreich keine Antwort, warum hat die Lokalbank heute noch keine Wechselkurse?
Ich hole den Staubsauger und mache mich daran, die Katzenhaare abzusaugen. Die Püss war ganz schön chaotisch, aber ein liebes Tier. Wieder ein Email, von einer Bank; -benötigt meine Pass-Nr. Gut dass sie nur die Nummer will, unsere Pässe liegen derzeit auf dem Aussenministerium, um die Visas zu verlängern...
Verschwitzt stelle ich mein Handy in die Ladestation, montiere meine Badehöschen und begebe mich an den Pool. Es ist erst halb zwölf....

2009    April

18.04.09 Als ich vor zwei Jahren ab und zu des Nachts auf unsere Ringautobahn hinunter blickte, gab es vereinzelt Verkehrsunterbrüche von 1 Minute, wo kein Fahrzeug zu sehen war. Heute gibts das nicht mehr und die Staus bilden sich jeweils schon am Morgen. 
Auch kommen Leute wie ein Garacho aus dem Tunnel, um dann bei offener Strasse ohne einsehbaren Grund auf die Bremse zu treten. Hat der Tunnel etwas bedrohliches und was ist in 10 Jahren, wenn es keinen Treibstoff mehr gibt?... 

14.04.09 So nun hätten also auch die Christen weltweit vier Feiertage genossen. Hier in Malaysia herrschte Business (und Stau) as usual und an den Pools viel Kindergeschrei von den Expats. Gestern zogen wir uns einen Dokumentarfilm herein: Erdöl Brot und Korruption, -ein Beispiel wie die UNO Irak-Milliarden veruntreute...

1.April 09 Etwas schmunzeln muss ich ja schon ob Hannis ehemaligem Chef. Er hatte sich doch schon in Caracas nebenher eine attraktive Venezolanerin gehalten, sehr zum Verdruss seiner amerikanischen Frau. Die Bevorteilung "seiner" Telefonistin hatte schon korruptiven Charakter und innerhalb der Botschaft einigen Neid ausgelöst. 
Damals hatte ich ihn kumpelhaft gewarnt: "Diese Beziehung könnte deiner Karriere schaden..."
Danach "stolperte" er offenbar in einem nicht so frivolen Land über eine weitere Single und wurde schliesslich des Landes verwiesen. 
Alles nicht so schlimm, denkt er. Finde ich auch, aber er hätte sich ja das Vergnügen mit einer verheirateten Frau teilen können, um des Gesetzes Willen. Aber warum zum Teufel liess das EDA einen Unschuldigen über die Klinge springen? Ja, seit zwei Wochen vermisst Hanni einen guten Kollegen in Kuala Lumpur, welcher nach Teheran zwangsversetzt wurde...