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2012    Dezember

Der Letzte 2012: Die junge Inderin ist an den Folgen einer Vergewaltigung durch 5 Männer gestorben. Solches Tun macht mich endlos traurig und ich schäme mich für unsere Gattung. Wie kann Mann?
Sind wir schlimmer als Tiere? Nein dümmer!
An unserem ersten Posten in Costa Rica mieteten wir ein Haus am Stadtrand von San Jose. In der Mitte der Strasse fehlte ein Gullideckel und ich fertigte aus Plywood behelfsmässig einen Ersatz. 2 Sperrholzbretter à 2,5 cm, etwa 10-lagig verleimt hielten gerademal eine Woche. Lastwagenfahrer fuhren absichtlich darüber, ja mussten sogar ihre Spur verlassen, um ihn auch wirklich zu treffen. Danach klaffte halt wieder ein Loch in der Strasse und der Nachbar stellte einen gefüllten Ghüdersack hinein...

*Wir wünschen allen ein glückliches neues Jahr !* 

Saeco ist gestorben, Trisa und Jura entwickeln am Markt vorbei und auch Opel gibt es in ein paar Jahren nicht mehr.... Die BKW bemühen sich zwar, aber auf Stromgutschriften wartet man Monate. Endlich wurde auch das BFE öffentlich kritisiert. Nun hat sich auch Swisscom einen Fauxpas geleistet: Zog mitte Nov. einfach den Stecker. Seither habe ich keine Solardaten mehr aus Langnau. Unsere Orange ist eine komplette Fehlkonstruktion von VW. Aber auch andere Entwickler möchte ich jeden Tag watschen. Die Onlineplattform funktioniert zwar nicht mit Billshit, aber unserere Australische Bank zahlt immer noch gute Renditen.
Auch die SBB funktionieren mehr schlecht als recht und Hanni machte eine Abenteuerreise von Zrh nach Langnau. Der Pöstler nahm mein dringendes Päckli wieder mit, obwohl 2 Unterschriftsberechtigte im Haus waren. Aber nein, anrufen kann man eine +Poststelle nicht. Scheisspost! Ich freute mich zu früh, dass Katja Staub, das Blödchen von +TV von der Bildfläche verschwand, -doch kürzlich kam sie wieder zurück;-( Unsere Räte plaudern über Weissgeldstrategie. 
Wozu bringen eigentlich Ausländer ihr Geld in die Schweiz?
Hanni hat soeben erfahren, dass sie sich mit 62 verlustlos pensionieren lassen kann;-)
Unsere Putzfrau erklärte mir gerade, am 21. geht die Welt unter. "Das ist super;-) da wollen sie also nicht den ganzen Monat bezahlt werden?" Wir hatten dieses Jahr einige Abenteuer erlebt, aber werden über Weihnachten zu Hause bleiben. Schnee heil und Euch allen ein glückliches neues Jahr!

28.12.12 Die Welt ist also doch nicht unter gegangen, oder beinahe? In dieser besinnlichen Zeit wundert man sich: Amerika ist pleite, Syrien hat Bürgerkrieg und übt Selbstzerstörung, in Russland erfrieren die Obdachlosen, in New Delhi wird alle 18 Stunden eine Frau vergewaltigt und in Europa herrscht Suddelwetter.

20.12.12 Wieder wurden in der USA ein Dutzend Kinder hingerichtet, andernorts zwei Feuerwehrmänner. Man gebe doch jedem Schüler ein Repetiergewehr mit auf den Schulweg, für seine Sicherheit. Das war in unserer Zeit noch anders, da kriegten wir einen Apfel und trugen Händel in einer Schneeballschlacht aus. Juhui, morgen geht die Welt unter;-))))))))

12.12.12 Ist doch eine interessante Schnapszahl oder? Auch in dieser Altjahrswoche erstelle ich wieder eine persönliche Statistik über unsere Zufriedenheit und der Effizienz von Unternehmen, öffentlichen Stellen und Meinungen, wie wir sie im vergangenen Jahr erlebten:

06.12.12 "Samichlaus du liebe Maa..." lernten wir noch in der Grundschule...
Heute verschickte die Deutsche Botschaft folgende Warnung: 
"Derzeit werden an vielen Tankstellen oder auf Parkplätzen Schlüsselanhänger oder kleine Schmucksachen für das Auto kostenlos verteilt. Nehmen Sie diese Sachen nicht an!!! 
In diesen Anhängern etc. sind Minichips eingebaut; Kriminelle Banden verfolgen Euch dann von der Tankstelle oder dem Parkplatz bis nach Hause, um auf diese Weise festzustellen, wo ihr wohnt und wann jemand zu Hause ist oder eben auch nicht. Ist niemand zu Hause, werden sie die Gelegenheit ergreifen, um in das Haus / die Wohnung einzubrechen.
Hierbei handelt es sich um rumänische Kriminelle, die sich diese neue Einbrechmethode ausgedacht haben.
Bitte unterrichten auch Sie Ihre Freunde entsprechend." 
                                                                                                                                
Wie sich doch die Zeiten ändern

04.12.12 "Widerspricht ein schweizerisches Gesetz der Verfassung, so soll es trotzdem gelten." Diese Aussage der heutigen DRS Morgennachrichten erinnert mich an die berüchtigte Constitution von Hugo Chavez in der Bananenrepublik Venezuela. Auch unsere Zweitwohnungsinitiative verläuft offenbar im Sand, sonst würden nicht noch schnell tausende von Baugesuchen eingereicht, um noch dieses Jahr bewilligt zu werden. Doch ohne Korruption ist wohl auch dies nicht zu schaffen.

26.11.12 Hanni hatte das Piketthandy abgegeben und ist mit Reisevorbereitungen beschäftigt. Mit einer geborgten Pflasterkelle schaufle ich die Hundescheisse vor unserem Garagetor weg. Diese Strassenköter sollte man allesamt durch den Fleischwolf drehen zu Fischfutter. "Weisst Du wem das Auto gehört?" frage ich einen Bub. Er zeigt zum Nachbar hoch. "Vala," bedanke ich mich, läute den Mann aus dem Bett, um seine Karre wegzufahren und bin gar nicht sorry. Wer ein Auto hat, soll dieses anständig abstellen.
Der Schlauch in der Garage gluckst und gurgelt, dann kommt Rostwasser. Wozu hier in der Nacht das Wasser abgestellt wird, wissen wir nicht. Mit den ersten 20 L wasche ich die Scheiben, dann fülle ich den Wassertank.
Es ist noch neblig, als wir Sarajevo verlassen und Samstag herrscht wenig Verkehr. An einem Fluss schalten wir einen Käfelihalt ein und kaufen drei Forellen. Kurz vor Mostar halten wir an einer Marmorbude und sehen uns um nach einem neuen Küchentisch. Der Manager spricht gut englisch: 300 hiesige Mark müsse er haben für diese Platte, -in der Schweiz würden wir locker das Zehnfache zahlen.
Zwei Stunden später nehmen wir ein Mittagschläfchen am Hutovosee, fahren weiter über die Bergkette in wunderbaren Herbstfarben und werden erwartet. Davor stellt uns eine hübsche rothaarige vor aus Estland. Wo zum Teufel ist Estland?...
Wir schlagen die Bäuche voll mit Fleisch und Wurst, die selbstgebackenen Krompirchips schmecken köstlich, der Wein etwas weniger. Nach der langen Nacht gibts frischen Kaffee und wir versprechen Triin, dass wir sie von Warschau aus besuchen werden. Dann wissen wir auch wo Estland ist;-)


Nach dem turn-off auf die Bergstrasse im Grenzgebiet von Kroatien kommen wir an einem Monument vorbei, stoppen for breaky und geniessen die wunderbare Aussicht:

 


Eine Autostunde weiter, über die jetzt menschenleere Küstenstrasse erreichen wir Dubrovnik. Haben wir Parkgeld? Ja, Hanni will nicht wieder einen Bussenzettel, welchen wir dann nicht bezahlen, aber mach, ich muss aufs Hüsli.
In der Altstadt sind die sonnigen Plätze rar, aber wir schaffen es vor eine Pizzeria und in der nächsten Beiz sucht sich Hanni ein stück Kuchen aus. Der beste Kuchen, welchen wir in den letzten Jahren gekostet haben!...
Auch diese Nacht in einem Autocamp südlich von Dubrovnik war fast endlos lang, der Himmel bedeckt, aber Warmwasser. 
Die dicke Kroatin im Glashäuschen fragt nach den Originaldokumenten. Wir sind Diplomaten maule ich. 
Doch der Aparatschik am Zollhaus in BiH lässt nicht locker. "Gopferdami." 
Ich krame im Bordtresor die Original-Wagenpapiere hervor und gebe ihm den Bettel. Der Fernseher in seinem Büro hat ein verzogenes Bild, sein Kollege schlürft an einer übergrossen Kaffeetasse. Endlich haut er noch zwei Einreisestempel in unsere Pässe..... -Arsch.....
Erst danach können wir unsere Heimreise wirklich geniessen. Die idyllische Bergwelt, den frischen Sonnenaufgang, sogar die geteerte Strasse überrascht Hanni. Doch überall liegt Müll. Plastikbeutel flattern an den Sträuchern, leere Dosen und Flaschen und eine Polstergruppe wurde einfach über den Strassenrand gekippt. Trotzdem stoppen wir auf ein Frühstück am Bileckosstausee. Am anderen Ufer liegt Montenegro. 
Nach zwei weiteren Autostunden und gut motorisiert steigen wir auf wohl 1000 müM. Der Polizist am Wegrand zieht seine Kelle ein, macht einen Schritt zurück, schwupp sind wir vorbei. Er stand am kältesten Spot, draussen herrschen 6 °C. 
In Stolac kommen wir an einer zerfallenen Fischzucht vorbei. Schade, aber heute Abend gibts Forellen erinnert Hanni. Dann setzt plötzlich der Sound einer Orgel ein. Ich drehe den Volumenhahn im Radio hoch. Die Lautsprecher dröhnen: Leona Lewis: Keep Bleeding. Rechts eine zerfallene Hütte, keep bleeding, links eine kaputte Brücke, keep bleeding, die Strasse ist löchrig und schmutzig, keep bleeding singt die geile Katze. Dann liegt linkerhand eine riesige Moorlandschaft und dann fadet auch der Radiosender wieder weg.
Unsere Bordspannung erreicht 13,6 V. Etwas viel für die Zusatzbatterien, aber schliesslich müssen sie den Winter überstehen. Wieder ein Schneekettenschild, wir haben noch Sommerreifen und es ist ende November und heute ist Nationalfeiertag...

20.11.12 Letzte Nacht träumte ich, war auf einer Baustelle. Gerade hatte ich einen erfolglosen Anruf bei Schindler, die Dame liess mich einfach hängen. "Dr Architekt chunnt," meldete der Fassadenmonteur, als unten die graue Limusine parkierte. Der Stromerstift bringt mir die bestellte ADO8-Steckdose. "Super, danke!" "Soll ich sie anschrauben?" "Nein, ich muss sie zuerst programmieren." Fraglos starrt er mich an. "Weisst Du wie sie funktioniert?" "Nö?" "Sie hat zwei Ein- und zwei Ausgänge und wenn ich das Liftalarmgerät ausziehe wird AB durchverbunden." "Cool."
Etwas später sitzen wir beim Znüni. Kommt der Architekt in den verrauchten Raum: "Huu-u", hustet er. "Möchten Sie auch einen Kaffee?" fragt ein Deutscher freundlich. "Es herrscht wirklich dicke Luft hier," meint der Maler. "Früher konnte man in Schulzimmern noch die Fenster öffnen," maule ich aus einer Ecke. "Lüften!" kräht ein Sanitär. "Hä, dieses Objekt ist K1,8 gedämmt," prahlt der Arch. stolz. 
Und von Lüftung hast Du auch schon gehört?" wirft ein Nichtraucher ein. "Das war der Bauherrschaft zu teuer." "Aha," maule ich wieder um die Ecke, "und jetzt werden die Schüler noch dümmer als Du!?" Gelächter. 
Der solariumgebräunte Gockel macht sich beleidigt vom Acker.
Danach versuche ich es nochmal bei Schindler: "Das Gespräch wird für..Blablabla..wecke aufgezeichnet." Dann meldet sich wieder die Telefonistin freundlich. "Auf meiner Steuerung wird Störung E128 angezeigt?" "Was ist es für ein Aufzug?" Woher sollte ich das wissen; "hmm Personenlift." "Welcher Typ?" "Hmm, er ist viereckig." "Die Typennummer steht auf der Abdeckung der Steuerung." "Die Abdeckung ist grau gestrichen worden, aber ich habe die Kommission; Schulhaus Neuenegg." "Ist das eine Neuanlage?" "Ja." "Neuanlagen habe ich noch nicht hier."
"Und wer kann mir jetzt bei Euch weiterhelfen?" "Moment." Das hatte sie vor einer Stunde schon gesagt. 
Der Schreiner kommt, steckt seinen Akkuschrauber in meine Steckdose. "Und womit arbeite ich?" Verduzt schaut er mich an: "Du bist ja am Telefon." "Ja, mit Schindler und das dauert wohl länger als Deine Akkuladung." 

14.11.12 Neugierig, was uns denn so im Ostblock erwartet, hatte Hanni heute dieses Video erhalten; Neulich in Russland. Viel Spass;-) 

1. November 2012 Endlich ist es raus, wir werden nächsten Sommer nach Warschau versetzt. Dazu gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen, als Danke für unseren letzten Wunschposten, nachdem die Botschaft in Sarajevo nächstes Jahr geschlossen wird. 

28.10.12 Heute mussten wir wieder einmal alle Uhrwerke auf Normalzeit umstellen. Zuständig für dieses Ärgernis ist wieder einmal unser Bundesrat, welcher fand die Schweiz dürfe doch keine Zeitinsel sein in Europa. Doch auch in Europa will man diesen Humbuk nicht haben und Deutschland änderte diese "Sommerzeit" schon einmal. Ganz einfach weil sie nichts bringt. Ausser Spesen nichts gewesen!

25.10.12 Heute oder morgen feiern die Moslembrüder Bajram. Das ist irgendwie wie Weihnachten und Ostern zusammen, aber das weiss niemand so genau. Hanni und ich waren auf einem Ausflug durch die wunderbare Bergwelt. Wir genossen die wunderbaren Herbstlandschaften und sahen auch die zerfallenen Sportanlagen und Betonwüsten von der Olympiade mitten in der idyllischen Natur. Ein trauriges Bild, welches sich leider nach jeder Olympiade irgendwo auf der Welt wiederholt. 
Danach kehrten wir in Sarajevo's bestem Italienischen Lokal ein und auf dem nahen Markt besorgten wir frisches Gemüse, Früchte und für morgen einen Fisch. Während wir vor unserem Haus unsere Einkäufe ausluden parkte ein Nachbar und nach ihm ein Kleintransporter. Dann blieb ich überrascht stehen. Aus dem Transporter wurde ein lebendiges Schaf ausgeladen und an einem Strick ins Haus gezerrt. Was macht der mit einem Schaf in einem Dreifamilienhaus ohne Garten? Ich erzählte es Hanni bei einem Käfeli. "Das ist für Bairam." Logisch. Aber die haben ja nicht einmal einen Grillplatz. "Vielleicht schächten sie das Tier in der Badewanne." 
Andere Länder, andere Sitten...

22.10.12 Unsere Reisen in die Schweiz waren ziemlich abenteuerlich. In Banja Luka, einem sog. technischen Stop warteten wir -auf was eigentlich? Nach einer halben Stunde verliess der Käpten den Flieger, lief einmal um ihn herum, schwatzte mit einem Bodenmann und stieg wieder ein. Nach einer weiteren halben Stunde strömten ein paar Fluggäste aus dem Terminal -mit handgeschriebenen Bordkarten. Danach folgte noch etwas Gepäck. Ein Bosnier setzte sich neben mich: "Der Check-In hatte keinen Strom." Dann hätte es eigentlich losgehen können. Es war heiss geworden. Doch der Käpten verliess abermals den Flieger, eilte ins Flughafengebäude und kam mit einem Stapel Endlospapier zurück. Als wir BNX verliessen, sollten wir eigentlich schon in ZRH landen.
Bei Hannis Heimreise hatten die SBB einen -nein, mehrere Chnüppel. In Cham hiess es Umsteigen in einen anderen Zug. Zwei Stationen weiter ging auch bei dem nichts mehr. Umsteigen in einen Bus. Hanni fluchte, der Bus war überfüllt und sie musste auch noch ihr Gepäck schleppen. Mit zwei Stunden Verspätung kam sie nach Langnau: "Scheiss SBB!" Wir sind 99% pünktlich loben sie sich. Ja, aber nur wenn sie fahren;-(

05.09.12 Heute war ich bei unserer Coiffeuse. Nach schweizer Norm etwas zu früh, also reichte es noch für ein Bierchen nebenan. "...Die junge Frau vor dir ist schwanger, aber erst 18..." "Warum muss Frau wegen ein bisschen Sex gleich schwanger werden?" "Die Arme..." "Nein, keinen Haarlack, ich will mich noch kämmen können...." Ich zahle 15 Mark + Trinkgeld und verabschiede mich bis etwa im November. 
Auf dem Heimweg noch eine Besorgung für Hanni, dann kaufe ich ein paar neue Schuhe. Auf den ersten Blick SS-Stiefel, aber günstig im Ausverkauf. Dann marschiere ich darin durch den legendären Früchte- und Gemüsemarkt. Wunderschöne Trauben, ich kaufe 2 Kilo, dann noch ein Kilo Pfirsiche. "Ossum..." brummelt die Frau, als ich ihr eine Zehnernote hinstrecke und gibt mir Einemarkfünfzig zurück. Ich rechne kurz nach: 3 x 2 gibt 6. "Du verdammte Schlitzgeige hast mich wieder betrogen!" Im ersten Moment erschreckt, dann lächelt sie. Naja, wir wissen ja, dass man auf dem Markt immer beschissen wird. Entweder packt einer verfaulte Früchte ein, wenn man nicht gerade aufmerksam zuschaut, oder sie jongliert mit den Gewichten, dass niemand versteht wieviel Gewicht schliesslich eingepackt wurde, oder man wird einfach mit dem Preis über den Tisch gezogen...
Doch ich hatte auch schon einer Tunte den Sack vor die Brust geknallt und geflucht wie ein Stallknecht und alle hatten sich nach mir umgedreht und wohl gedacht ich wäre Tourist. Aber das passiert auch den Lokalangestellten...

23.08.12 Wegen einer Kleinigkeit fahre ich nicht mit unserer Orange 20 km ins Industriegebiet, sondern nehme den ÖV. Die alte Schwarte mit den Erdbeeren lasse ich ohne mich abfahren und steige 2 Min später in ein schönes, gekühltes Tram ein. Der Aufdruck im Billett ist kaum lesbar; -Farbbandsyndrom. Prompt steigen ein paar Haltestellen weiter zwei Kontrolleure zu. Ich mag nicht wieder aufstehen, meinen Geldbeutel hervorklauben und denen mein schlecht lesbares Ticket zeigen, schaue stattdessen aus dem Fenster einer schlanken Blondine nach in weissen Hotpants. 
Die beiden Blauen gehen vorbei, das war mir auch schon früher passiert. Ich hätte ihnen gemault, sie würden sich gescheiter um die Farbbänder kümmern, statt sich durch das überfüllte Tram zu würgen, doch sie hätten mich nicht verstanden. 
Neben mir sitzt ein Schüler, vor ihm auch. Die finden es nicht cool, Älteren platz zu machen; -das war zumindest in Kuala Lumpur noch anders. Vor mir sitzt eine Frau unter'm Schleier, welcher zwischen Sitzlehne und mein Knie fällt. Soll ich versehentlich mein Knie gegen die Lehne drücken, und sie steht beim Erheben plötzlich halbnackt im Tram? Ich lasse es, bin ja ein anständiger Fahrgast und rutsche meinen Arsch in meinen Sitz hinein.
Die Rückfahrt ist weniger komfortabel, aber ich geniesse wieder einen Sitzplatz. Drei Frauen steigen nach mir ein, -haben Stehplätze. Die Schwarzhaarige, welcher ich eben einen netten Augenblick riskierte, ist bildhübsch, die Zweite breiter als hoch und die Dritte 08:15 tuscheln über mich, oder mein T-Shirt und ich muss schmunzeln. Die Drei auch und der Hübschen fällt dabei das Handy aus ihrer Knackarschtasche...
Im Gegensatz zum langweiligen Strassenverkehr erlebt man im ÖV doch immer wieder ein kleines Abenteuer, wenn man seiner Umgebung ein bisschen Aufmerksamkeit schenkt;-)

20.08.12 Das lange Wochenende verbrachten wir am Borackosee, etwa 2 Autostunden von Sarajevo. Auf dem Rücken schwimmend entdeckte ich am Sonntag eine erste Rauchsäule eines Waldbrandes und meldete dies über eine Fotografin der Einsatzstelle. Doch BIH verfüge über keine Löscheinrichtungen aus der Luft. So war das Feuer auch in der Nacht gut sichtbar und am Montag Mittag traten wir dann vorsichtshalber die Rückreise an aus dem Tal dieser wunderbaren Oase. 
Auf dem Mars landete kürzlich eine unbemannte Sonde, zur Aufklärung und Kriegführung benützt man neuerdings Dronen, aber um ein einfaches Feuerchen am Bergrücken zu löschen hat man kein Gerät! Das Problem liegt aber eigentlich bei der Bevölkerung. Achtlos wird einfach alles weggeworfen, auch Zigarettenstummel. Schade;-(

17.08.12 Es war noch früh, als wir gestern vor der Möbelfabrik in Cerik erwachten. Dann liessen wir uns von den Angestellten eine Offerte ausarbeiten: Eine Eckbankgruppe für unsere Küche in Langnau. Die Rückfahrt nach Sarajevo war ziemlich mühsam. Schlechte Strassen, Begrenzungen zwischen 20 und 70, mehrere Speedchecks, Baustellen und die Strassenränder glichen einer endlosen Müllhalde. In einer Senke stand ein alter Coop-Lastwagen: "Wo der wohl fehlt in der Schweiz?" Hanni doppelt nach: "Der ist sicher nicht leer hierhergekommen!" Hinter einem Sattelschlepper am Ende einer Steilwandkurve legten wir schliesslich eine Kaffeepause ein. Quasi mit den letzten Litern im Tank fuhren wir an unsere Vertragstankstelle und zahlen 2.50 BAM ohne Mehrwertsteuer...

13.08.12 Unsere Rückreise durch die Zentralschweiz und Graubünden war angenehm und warm. Nein, den Gotthard benützen wir nicht mehr, nachdem die Polizei im Urnerland das Verkehrsmanagement des Tunnels nicht beherrscht. Das Loch könnte getrost zugeschüttet werden. Schmunzeln durfte ich auch an der Schweizer Grenze. Nein nicht ob den Statisten von Grenzwächtern. An der letzten Tankstelle im Oberengadin zahlten wir den bisher höchsten Preis für Diesel: Über zwei Franken pro Liter. Aber keine Sorge, er wird noch teurer!
Dafür wurden wir am idyllischen Kalterersee im Südtirol reichlich belohnt. Am Kalterer Weinfest gönnten wir uns Schweinshax'n und genossen einen wunderbaren lieblichen Weisswein vor der Bühne der Trenkwalder Stimmungsmusik. Am nächsten Morgen besuchten wir prompt die Kellerei und kauften eine Kiste Goldmuskateller.

04.08.12 "Wir kommen am Nachmittag," schreibe ich Rämsi auf dem Simplonpass ein SMS, dann wartet der Autozug durch den Lötschberg auf uns. Wir geniessen die Fahrt durchs Berner Oberland, sind ans Därligen Dorffest eingeladen. Dort gibts Racclette, Bratwurst, Bier und Kuchen, nette Leute und zum Abschluss ein heftiges Gewitter...

2011    Dezember

27.12.11 Am Samstag wunderten wir uns. Da kam plötzlich ein Bagger und riss unsere Strasse wieder auf. Natürlich feiert man hierzulande keine Weihnacht, wozu auch. Dieser religiöse Unsinn kann mir auch schon lang gestohlen bleiben, aber Hanni freute sich über ein paar Freitage. Nun ist man draussen dabei, eine Wasserleitung zu verlegen. Ob danach auch einfach wieder zugeschüttet wird, ohne zu stampfen werden wir sehen. Sonst sieht die Strasse dann einfach entsprechend aus, falls sie wieder asphaltiert wird.

20.12.11 Auch in dieser Altjahrswoche erstelle ich wieder eine persönliche Statistik über unsere Zufriedenheit und der Effizienz von Unternehmen, öffentlichen Stellen und Meinungen, wie wir sie im vergangenen Jahr erlebten:

*Wir wünschen allen ein glückliches neues Jahr !* 

Die SVP scheint nicht mehr lernfähig. Wieder hatten sie ihren zweiten BR-Sitz verpasst und den Atomausstieg immer noch nicht begriffen... Gute Noten bekommen die BKW mit ihrem akzeptablen Rücklieferungstarif. Zu den miserabelsten Mobilfunkanbietern zählt nun auch Telecom Malaysia; zahlt Depogelder nicht zurück. Die VW-Händler in der Schweiz hatten es nicht nötig uns ein Angebot zu machen, deshalb bestellten wir unseren neuen Camper in Bosnien Die Europapolitik müsste einem eigentlich zu denken geben. Auch Merkozy sind zu Witzfiguren mutiert.
Der letzte Klimagipfel in Südafrika war einmal mehr sinnlos. Willkommen in der warmen Welt: Die KEV für Solarstrom funktioniert immer noch nicht. Wozu dient eigentlich das BFE? Katja Staub, das Blödchen von +TV ist immer noch ein Ärgernis. Unser Botschafter ist eine angenehme Persönlichkeit und bringt seinem Team angemessenen Respekt entgegen. Dass ich die Amerikaner durchwegs boykottiere hat sich bestens bewährt
2011 war für Hanni und mich ein gutes Jahr. Wir hatten alles richtig gemacht und werden über Weihnachten wieder zu Hause bleiben. Schnee heil und Euch allen ein glückliches neues Jahr!

14.12.11 Heute besuchte ich den OBI Baumarkt und kaufte ein paar preiswerte Sachen ein wie z.B. 10 Stück 60 Watt Glühlampen für umgerechnet CHF 3.60, inkl 17% Steuern. Somit kostet eine normale Pfunzel nochgerade 30 Rp. Fuck die Sondermüllampen! Dann fuhr ich wieder im Tram zurück. Die Hübsche in den weissen Stiefelchen hatte einen knackigen Arsch, aber ich hatte einen Sitzplatz. Zwei Mann kontrollierten alle Billette und Ausweise, doch ich war zu bequem meinen Geldbeutel mit dem 10er Abo nochmal hervorzuklauben und so tripelten sie einfach weiter. 
Ich schmunzelte und überlegte wo ich aussteigen wollte: Neben der Markthalle, um noch 200 g Mortadella zu besorgen, oder am Ende, um auf dem Heimweg ein kilo gesündere Äpfel zu kaufen? Doch nach ein paar Haltestellen stand das Gefährt plötzlich still und alle stiegen aus. Es warteten noch ein paar weitere Kompositionen auf den Gleisen. Ich genoss das sonnige Wetter und schlenderte mit meiner Tüte durch die Fussgängerzone, vorbei an Maroniständen und Weihnachtssachen. Da freute ich mich auf einen Döner und kehrte ein.
Später kaufte ich ein kilo Trauben und staunte -mitten im Winter. Ich keuchte den Hügel hoch und musste immer wieder Hundeschissen ausweichen -verdammte Sauköter. Daheim knipste ich den Bundeshauskrimi an. Hä, die SVP hatte ihren Sitz nicht bekommen, hatte zu hoch gepokert, aber Hauptsache der Atomausstieg war beschlossen...

05.12.11 In unserem Esszimmer riecht es nach Fisch -von gestern Abend. Ich öffne die Balkontüre und mir bläst eine frische Brise entgegen und ein Jodel vom nahen Minarett. "Jä was wosch itz ä sones Gschtürm ablo scho so früech," rufe ich in die Morgendämmerung hinaus. Dann leuchtet BITTEN WARTEN vom Display unserer Saeco Exprelia, welche von "Philgips" übernommen worden war. Die Italiener können kaum zwei Worte übersetzen. Ich brühe Käfeli und schalte das Frühstücksfernsehen ein: Neues aus dem Bundeshaus, Wahlbetrug in Russland, Alptraum Helmut -naja.
Doch über die vom Iran abgeschossene Am. Drone freue ich mich bübisch, wie Tage vorher über die Pleite von American Airlines. Dass Fussball aus rechtlichen Gründen nicht übertragbar ist, kann ich verschmerzen. "Wie kalt ist es?" fragt Hanni. "Etwa 11 Celsius." Küsschen. Dann ziehe ich mir noch eine Doku herein über die Griechen auf Mykonos; Immer sind die Anderen schuld! 

2010    Dezember

30.12.10 In einem Leserforum -es ging um Sollbruchstellen, habe ich das folgende Synonym gefunden und möchte dieses niemandem vorenthalten;-) 
.......So mögen manchmal Missverständnisse über die Kompatibilität ausarten.....

*Wir wünsche allen ein glückliches neues Jahr und viel Spass!*

27.12.10 Auch in dieser Altjahrswoche erstelle ich wieder eine persönliche Statistik über unsere Zufriedenheit und der Effizienz von Unternehmen, öffentlichen Stellen und Meinungen, wie wir sie im vergangenen Jahr erlebten:

Über die Demission von BR Leuenberger ist wohl niemand wirklich traurig. Traurig! Unbeantwortete Emails sind die schlechtesten Antworten: Röthlisberger (Nissan) Langnau, BKW,  Der miserabelste Mobilfunkanbieter ist Celcom Malaysia, zahlt Depogelder nicht zurück. Durchaus gute Noten erhalten alle unsere Banken, seit wir nicht mehr UBS-Kunden sind. Die beste Währung ist der Schweizer Franken, wohl weil wir noch nicht der EU angehören.
Der Klimagipfel in Mexico war wieder sinnlos und die UNO immer noch United Nothing. Atomkraft Nein danke, solange die KEV für Solarstrom nicht funktioniert. Katja Staub, das Blödchen von +TV ist immer noch ein Ärgernis. BR Merz hatte gut lachen über die Dummheit in seinem eigenen Departement. Weltwoche: Frauen sind überall besser, auch im Fremdgehen.
Der Nord- und der Südeuro, oder soll der Euro wieder abgeschafft werden, -wie Deutschland? Wie kann www.lilli.ch zensuriert werden? Auch Kinder können doch nie zuviel wissen! Hochdeutsch im Kindergarten -Blödsinn, dafür tippen die Kids Dialekt in SMS? Unser pens. Botschafter hatte seiner Crew nie ein Weihnachtsessen gegönnt und auch keinen Abschiedstrunk. 
Auch traurig.
Dieses Jahr hatten wir unsere Reisen nur positiv erlebt. War es Zufall?
2010 war für Hanni und mich ein gutes Jahr. Wir hatten alles richtig gemacht, auch über Weihnachten zu Hause geblieben. Schnee heil und Euch allen ein glückliches neues Jahr!

22.12.10 Mit zwei dicken Bündeln "Weihnachtsgeld"  in den Knietaschen fühle ich mich wie ein Soldat mit 4 Handgranaten, doch meine einzige Verteidigung ist ein Regenschirm. Bereit, diesen einem feigen Agressor über die Rübe zu ziehen, pilgere ich in die Twin Towers hinüber. Ich trage ein altes T-Shirt und auch die umgehängte Einkaufstasche dient bloss der Tarnung. Mit einem Lächeln werde ich am Bankeingang empfangen und der Sicherheitsmann mit dem Repetiergewehr tritt einen Schritt zurück.
Ich lege die Kröten auf den Tresen und fülle salopp den Zettel aus, Kontonummer kenne ich auswändig. Fein säuberlich legt das Kopftuch Schein um Schein richtig herum auf einen Stapel -es dauert eine halbe Ewigkeit. Dann zählt eine Maschine bis 2400. Nochmal und nochmal. Klar verdient die Bankangestellte im ganzen Jahr nicht soviel wie sie jetzt zählt. 
Ich nehme den Zettel und bedanke mich. Im Vorbeigang gönne ich den Exchange-Rate-Tafeln kurz meine Aufmerksamkeit. Für den harten CHF gibts 3,25, die Buschwährung von Europa verliert täglich und liegt gerade unter 4 MYR. Etwas weiter steht das Weihnachstgeschäft in voller Blüte. Für die Kohle betrügen die Bumis sogar ihren Allah! Frohe Weihnachten;-)

19.12.10, 4. Advent
Im Ofen brennt ein Licht,
ohoo, wie gut das riecht.
Mailänderli und Zimtsterne
sowas hat Mann gerne!
Was ist denn los, was ist passiert?
Gott und Jesus nicht existiert!
Liebes Frauchen lass Dir sagen:
Die Liebe geht durch den Magen;-)

                                                 Weihnachten 2010, Peter

2008 Dezember

30.12.08 Ich kam gerade von der Wohnung der Nachbarn zurück, welche ich in deren Abwesenheit besorge, als plötzlich Zeter-Mordio losging unten auf der Strasse. Erschreckt lugte ich vom Balkon. Was haben denn die Amis wieder angestellt, dass dieser Mob so aufgebracht ist? Hundert Polizisten unter roten Helmen verteidigten die Am. Botschaft, tausend mit weiss gestrickten Hütchen bedeckte Moslems trugen Transparente und übten Sprechchöre, daneben war kein Durchkommen mehr. 
Ich gähnte, erinnerte mich an 9/11 zurück, als Europa gerade Feierabend hatte. Damals ging ich auch Bädelen, nachdem der zweite Flieger den zweiten Tower durchbohrte und glaubte nicht was CNN eben vermittelte. Hier glauben Leute auch nicht, dass Amerika mal auf dem Mond war...
Doch die Demo richtete sich offenbar gegen Israel. Aber Israelis kommt nicht ins friedliche Malaysia und eine Botschaft erst recht nicht. Gut dass wir hier nicht auch noch die Am. Interessen vertreten wie auf Kuba, sonst müsste ich mir wieder Sorgen machen um Hannis Sicherheit...

  Jahresrückblick 2008

Auch 2008 war nicht alles Gold was glänzte
Besonders geärgert haben wir uns dieses Jahr ob der Eidgenössischen Bundesverwaltung:
- über Lohndumping trotz laufend höheren Lebenshaltungskosten.
- dafür 2,54 fache Steuerbelastung gegenüber 2007, ohne irgendwelche Mehrleistung.
- über das BFE, welches in Sachen Alternativenergie vollkommen im Dunkeln steht.
- über das EDA - "Geschwür" Vorsorge für Begleitpersonen, welches nicht funktioniert.
- über das BBL, welches nicht einmal einfache Dokumentationen verschicken kann und
- schliesslich das Debakel um die Renovation unserer Botschaft, welche noch weitere Monate überdauern wird.
Dafür werden wir nächstes Jahr nur noch Schulden "versteuern" und Hanni wird mindestens 3 Monate Ferien einziehen.
Die Mobiliar - Versicherung ist durch die Pensionierung eines wichtigen Sachbearbeiters, Missverständnissen, mieserablem Kundendienst und Arroganz zum Abzockerverein mutiert. 
Anstatt einer Offerte hat sie uns einfach eine Rechnung geschickt und die schlechteste aller Antworten -auch auf Emails, sind keine Antworten.
Wir warten ab, ob sie merkt, dass ihre Rechnung keine rechtliche Grundlage hat (vertragslos). 
Danach gibt es auch noch andere Versicherungen.
Positiv werten können wir unsere Gesundheit: Durch tägliches Schwimmtraining sind Peters Rückenschmerzen weg und dank seiner Siesta ist er um 6 Uhr ausgeschlafen und macht Frühstück für Beide.  Natürlich missgönnt man uns zuweilen die gesunde Farbe und in einem Wellnessclub in der Schweiz erklärte Peter mitten im Winter schon mal ironisch: "Ich schlafe nachts im Solarium;-)" 
Unsere "mitten in der Stadt- Wohnung" hat sich bewährt. 
Kein Stress im Stau, 
lieber zu Fuss, oder ÖV.
Doch auch unsere Protone (Ein Malaysisches Auto) läuft besser als erwartet, brauchte letzthin bloss 4 neue Gummis. Leider wird die Umwelt in Malaysia auf Teufel komm raus zerstört. Wie  sollen die künftigen Generationen hier nur überleben?
Wir haben auch keinen nennenswerten Computerschaden erlitten; -man hat dazugelernt. Unsere Rechnungen werden seit kurzem per Internet bezahlt. 
Maybank sei Dank!
Besonders gelacht an der EM,
ob dem UEFA-Ablöscher, 
während eines Gewitters über Wien.
Patzer in unserem Staatsfernsehen sind uns nicht aufgefallen, wir haben es grösstenteils ignoriert. Endlich fasst die SVP wieder Fuss und bekommt die Schweiz wieder einen schlauen Bundesrat. 
Unser Vorsatz für 2009: Hilf Dir selbst, sonst hilft Dir keiner!

25.12.08 Am heutigen Tag der Besinnung versuche ich mich zu erinnern, wie ich eigentlich die Religion erlebt hatte: Irgendwann wurde ich wohl getauft, auf den Namen des... ach, einfach Peter. Während der Schulzeit pilgerten meine Eltern ab und zu am Sonntag in die Kirche, während wir Buben Töfflis frisierten. In der neunten Klasse durften zwei Katholiken regelmässig nach Hause, während ich Religion abzusitzen hatte. Dasselbe passierte meinem Freund und mir in der Physikstunde, aber dafür hatten wir uns ja auch laufend weitergebildet. 
Einen Gott lernte ich nie kennen, glaube aber auch nicht nur was ich sehe, sonst wäre ich nicht Stromer geworden. Danach erinnerte mich nur noch die Steuerrechnung an meinen Glauben und in einer Kirche installierte ich einmal eine Alarmanlage. Als ich mich im Tessin anmeldete, verstand ich die Fragen nicht alle und machte bei Confessione kein Kreuz. Seither bin ich also wieder Ateist, wie vor der Taufe... Frohe Weihnachten.

17.12.08 Der Umzug der Botschaft an den alten Standort ist ein einziges Desaster und man fragt sich, wer das alles zu verantworten habe: Der leitende Architekt des BBL wurde inzwischen pensioniert. Der lokal engagierte Architekt ist zwar bemüht, aber hat offenbar den Baufortschritt nicht im Griff. Diplomaten kann die Leitung einer Baustelle nicht zugemutet werden, schon gar nicht in dieser Kultur.
In einer Nacht- und Platzregenaktion hat sich die Belegschaft in der Residenz des Botschafters provisorisch eingerichtet und ihm die Umsiedlung in ein Hotel empfohlen.
Noch bevor der Server wieder anlief für die Verbindung zur Zentrale hätte Hanni einen Notpass ausstellen sollen. Der Flug des bestohlenen Schweizers musste verschoben werden. Doch diese Kurzgeschichte ist bloss die Spitze des Eisbergs....

04.12.08 Gestern genoss Peter einen "Männerabend" mit einem Dutzend Damen der GSSKL zum Annual Dinner im Swiss Chalet. Heute rief die Botschaft zum Richtfest auf dem Mücke Place, wo ein Schweizer Wirt seine Schlachtplatte aufgetischt hatte und kühle Weine serviert wurden. Rund herum wurde gepflastert, geschweisst, Kabel eingezogen und Marmorboden verlegt.