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Die elektrische Zahnbürste

von Trisa ist wohl seit dem Philishave die grösste Fehlkonstruktion aus einem Schweizer Betrieb. In einem Fachgeschäft mit Markenartikeln kaufte ich so ein Set, bestehend aus Elektrozahnbürste, Steckertrafo, Bedienungsanleitung und ziemlich mühsam zu öffnender Plastikhülle. Der Akku müsse zuerst 24 h aufgeladen werden, war zu lesen. Getan. 
Dann funktionierte die Bürste etwa zwei Tage, mit Ausfällen. Zuerst dachte ich; -gehe zu unsanft um damit, doch dann stand sie still auch ohne Druck. Ich vermutete einen Wackelkontakt. Das kann passieren, meinte ich und brachte das Teil beim nächsten Besuch mit dem Beleg in den Laden zurück. Die Bürste wurde mir anstandslos ausgetauscht. Doch oh weh, die Neue funktionierte genau gleich -nicht. Die Zahnbürste hatte einfach regelmässige Betriebsunterbrüche. Nun nahm ich mich dem Problem selber an und vermutete den Fehler im Schalter. 
Ich schlitzte die kaugummiartige Membrane auf und legte den Kontakt frei. Hmm, da war eine Reparatur ziemlich aussichtslos. Kurzerhand lötete ich den Kontakt zusammen, füllte das Loch mit Silikon und legte das Ding zum Trocknen. Danach funktionierte es wenigstens, auch wenn anstelle des Schalters jedesmal die Verschlusskappe montiert - und entfernt werden musste.
Doch die unhandliche Zahnbürste passte nicht hygienisch in mein ledernes Toilettentäschchen und am Flughafen fragte man mich über das Netzteil aus. Auch dafür fand ich Lösungen, schützte meine Zahnbürste schliesslich in einer passenden Elmex Schachtel vor Zöllnerfingern und versorgte sie mit dem Allstromladegerät meines Motorola Handys.
Sogar Ersatzbürsten waren noch erhältlich und ich fragte mich, ob diese Schweizer Fehlkonstruktion immer noch im Handel sei. In der Zwischenzeit hatte sich nämlich auch das mit klebrigem Kautschuck überzogene Gehäuse zersetzt und meine Elektrozahnbürste landete vorerst in der Kiste mit Elektroschrott.
Auch meine Frau kaufte sich eine Batteriezahnbürste, aber von Oral-B, ohne Steckertrafo, dafür mit einem funktionierenden Schalter. Nun hatte ihre Batterie nach Monaten erstmals den Geist aufgegeben. Da erinnerte ich mich an die Bürste von Trisa, welche sich irgendwie zu zersetzen schien, Jack. Ich spannte das Teil in den Schraubstock, sägte es vorsichtig auf und extrahierte den Akku. Frisch aufgeladen installierte ich diesen in der Batteriezahnbürste von Oral-B, Voila. Gut, dass es doch noch fähige Entwickler gibt;-)                Peter Bachmann, Elektroniker

...zum Zweiten, diesmal von Oral-B

Hanni kaufte sich vor einiger Zeit eine Neue von Oral-B. Die "normale" AA-Batterie musste von Zeit zu Zeit ersetzt werden, aber sonst funktionierte die Zahnbürste -bis gestern. "Kannst du einmal schauen, was damit los ist, manchmal stellt sie einfach ab......sonst ghüdere ich sie."
Oxydierte Batteriekontakte können ja vorkommen, dachte ich und wollte diese reinigen. Doch dann entdeckte ich den "Schalter." Nein, es war eben kein Schalter, sondern eine aufwändige Mechanik, welche zum Ausschalten der Zahnbürste einen Keil vor das Batterieplus schob. Das Plastikteil war gequetscht und so konnte der Batteriepol nur noch sporadisch kontakt machen. 
Welcher dämliche Idiot von Entwicklungsingenieur konnte einen solchen Blödsinn erfinden? Mit zwei Tastern unter einer Kaugummimembrane einen Balken umschalten an wessen Ende ein Plastikkeil die schwere Batterie in der Zahnbürste hin und herschiebt, um Kontakt herzustellen? Das ist wie wenn man die Antriebsachse zum Abbremsen eines Autos mit einer Krücke von der Fahrbahn heben würde.
Wieviel einfacher wäre es gewesen, einen zuverlässigen Mikroschalter einzubauen! Warum muss man sich das Leben so schwer machen? Hundertmal Einaus und das Teil muss in den Kübel!?

Im Gegensatz zu Trisa habe ich auf mein Feedback von Oral-B doch tatsächlich eine Antwort erhalten, erstaunlich:

Unsere Geräte erfüllen die nationalen und internationalen technischen Zulassungskriterien. Viele von ihnen wurden bereits wegen ihres hohen Gebrauchsnutzens und ihrer Anwenderfreundlichkeit ausgezeichnet.
Für uns als Hersteller ist es natürlich von grossem Interesse zu erfahren, wenn es Kritik an unseren Produkten gibt. Deshalb werde ich Ihre Anregung umgehend an unser zuständiges Produktmanagement weiterleiten....

Na, das ist doch schon mal ein Schritt in die richtige Richtung! Danke! 

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