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Kaspersky Anti Virus 2013
Vorgestern
–ich hatte gerade einen neuen Energiezähler gegoogled, fauchte plötzlich
eine böse Katze aus dem Lüftergitter meines Compaq und erschreckte mich fast
zu tode. Dann erschien auf dem Bildschirm eine übergrosse rote Viruswarnung und
begann die verschiedenen Würmer und Trojaner aufzulisten. Der Erste verstecke
sich im Druckertreiber von Canon...drv/../childporn. Ich erschrak, dabei
interessieren mich doch nur reife Frauen, obschon in Frankreich gerade zwei Männer
heirateten und die halbe Weltpresse angereist war. Gibts das in der Schweiz
nicht schon lange?
Die
Office-Packs von Billshit funktionierten nicht mehr, der Blaster Worm hatte den
Schieber zum Mailserver zugemacht und immer neue Bildschirmmeldungen plupperten
hervor. Dann wollte mir jemand unbedingt sein Virenschutzprogramm verkaufen für
US$ 178.- Nein, dieses Jahr hatte ich noch kein Back-Up gemacht und wir haben
schon Mai. Ich befürchtete das Schlimmste: Totaler Datenverlust.
Ich
startete meinen alten Reserve-PC, womit ich ab und zu zweifelhafte Webseiten
durchforsche. Der lief problemlos. Aber ihm installierte ich erst einmal eine
Testsoftware von MC Afee. Das dauerte etwas, bis dieser die 11 GB abgescannt
hatte und wird mich wahrscheinlich etwa in einem Monat zur Zahlung erinnern.
Ich hatte auf meinen Computern den Norton installiert, aber die liefen mit W98
aus. Fredu hatte mich zwar einmal gewarnt: „Wie kannst du deinen PC ohne
Virenschutz betreiben?“ Naja, ich habe 5 und dachte mit XP und den beinahe täglichen
Updates, welche die Rechner hereinzogen sei das nicht wirklich nötig. Hatte ich
falsch gedacht? Wozu denn die Updates?
Über
die Freigabe gelang mir, meine wichtigsten Daten via LAN auf meinen alten PC zu
transferieren. Es dauerte eine halbe Ewigkeit. Dann zog ich den RJ45 des
Infizierten und holte mir erst einmal ein Käfeli. Damit richtete ich meinem
Alten das Emailprogramm ein: Welche Nummer hat schon wieder der SMTP-Port meines
Imap Servers?
Blup,
meldete sich der Compaq wieder, aber ich liess mich nicht mehr stressen.
„Fragst Du mal Deinen PC-Guru im Büro nach einer Virenschutz-CD?“
beauftragte ich Hanni zum Abschiedsküsschen. Prompt rief mich Rusmir an,
empfahl mir Kaspersky und mailte mir Stadtplan, die Adresse eines Shops und
Preise für verschiedene Pakete.
Als mein Email über den Alten endlich lief, informierte ich meine Frau auswärts
zu essen, pilgerte in die Stadt und fand den Shop. Der Fritz wollte gerade zu
machen, aber ich erwarb „Kaspersky 2013.“
Bei einem Bierchen öffnete ich das Paket –Virenschutzprogramm aus Russland,
ich schmunzelte, -gegen Billshit.
So fütterte ich also meinem Infizierten heute morgen nach dem Frühstück die
Scheibe: Autorun.exe can not start. Hmm, reboot from Rescue-Disk las ich
gestern. Also Restart from CD-Rom. Der Bildschirm wurde grasgrün, anstatt Billshit wurde das russische
Betriebssystem geladen, dann der Blecherne nach Würmern durchforstet. Ich
staune: Immer noch werden Computer mit mechanischen Speichern gebaut und so
scharrt Kaspersky in 130'668 Files nach Ungeziefer. Plötzlich dreht die CD
hoch, der Fan pustet mehr Wärme von den Prozessoren heraus –wir heizen.
Über das Garagedach des Nachbarhauses läuft eine Katze. Sie hat zwei Junge,
schaffen die breite Klippe nur knapp –wieder kommt mir die fauchende Katze aus
dem Compi in den Sinn. Kapersky ist immer noch am schaufeln. Ich musste die
Russen ein zweites Mal auf die Rettungs-Mission schicken, dann hatten sie den
Wurm entdeckt und getötet, hiess es auf dem Bildschirm, nachdem ich in der
Waschküche war und Hannis gestartete Wäsche aufhängte.
Dann
startete ich meine Kiste mit Reboot from Harddisk und Autorun funktionierte nun.
Nach 20 Min. verlangte das Russen-Lab den Aktivierungs-Code und schickte auch
noch ein Update durch das Kabel; 9,725 MB. Das ist mehr, als ich auf meinem
allerersten PC hatte, denn seine 10 MB-Harddisk war nie halbvoll...