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Trester leeren     Feedback (an Jura) über die besten Kaffeemaschinen der Welt

Damen und Herren

Netscape thinks this message is junk mail, meldete mein Spam-Filter nach dem Eingang Ihres Newsletters. Was das Emblem Schweiz Tourismus darauf zu suchen hat, verstehe ich nicht, aber kenne die Dame persönlich, welche sich an unserer Botschaft hier in Malaysia mit der Vermarktung der Schweiz befasst.
Nun aber zu Ihnen.
Jura findet es nicht nötig, auf ihrer Webseite eine Emailadresse zu publizieren?!
Nicht einmal ein Feedback hatte Ihr Webmaster vorgesehen auf dem bekanntlich untauglichen Kontaktformular.
Deshalb hatte ich in einem ersten Schritt Ihre Emailadresse angefordert und bedanke mich dafür erstmal!

Im Gegensatz zu Jura war ich als Elektroniker immer auf Feedbacks angewiesen. Man entwickelt etwas, probiert es aus, produziert es und wartet auf die Rückmeldungen. Nur so ist eine Verbesserung des Produktes möglich und kann in die Weiterentwicklung z.B. eines Nachfolgegerätes einfliessen.
Was aber, wenn sich Jura gar nicht dafür interessiert, was Kunden von Ihren Produkten halten?
Nicht in Ihrer World of Coffee und auch nicht auf der Webseite.
Wenn ein Besucher an der Muba eine "dumme Frage" stellt, kriegt er eine arrogante Antwort.
Haben Sie Ihre Hostessen nach solchen Anlässen schon einmal zusammengerufen für ein Brainstorming?:
- Wie kommt das Modell XY beim Kunden an?
- Was sind die Kritiken von Besuchern?
- Gibt es Reklamationen über Geräte?
- Werden gar Verbesserungsvorschläge eingebracht?
- Wie werden Verbesserungsvorschläge (auch interne) verarbeitet?
- Hat Jura ein "Vorschlagswesen," welches ich seinerzeit in der Ascom sehr geschätzt hatte?

Was macht die Konkurrenz besser als Jura? Oder wird die patentierte Jura-Brühgruppe gar in China kopiert, wie Markenuhren oder der Emmentaler?

Sie werden es nicht glauben, soeben heulte der Mahlmotor auf in der Xf50, welche in der Küche steht. Unsere Gäste hatten sich gerade zum Frühstück gesetzt. Der Vollautomat (Vollidiot) merkt nicht, dass er keine Bohnen mehr hat, die volle Tasse musste weggeschüttet werden!
Dabei wurde die Xf50 meine Nachfolgerin der F9 mit der untauglichen Sensortechnik. Täglich musste ich an diesem "Dubeliautomaten" den "Mech." spielen. Von Wasser füllen, bis Schale leeren, der Tresterbehälter erinnerte mich an die kleine Zerlegung meines Stgw. in die RS zurück.

In Mazedonien, einem Land welches in Ihrer Liste noch gar nicht existiert, hatte ich die F9 an einen Diplomaten verhökert. Doch die "Entkalkung," welche in unserem Penthouse ein Magnet ersetzte wird diesem Gerät inzwischen den Todesstoss gegeben haben, weil dort das Wasser ausgesprochen kalkhaltig, aber niemand fähig ist, sie richtig zu warten. Auch Frau Botschafter benützte in Skopje ihre alte Turmix statt die Impressa-Chrome im Etat der Residenz, Zitat: "Die isch viu z'kompliziert."

Für die Xf50 entschied ich mich als Kompromisslösung, weil sie einen grösseren Tresterbehälter hat.
Doch auch im Fachgeschäft muss die erste Frage lauten: "Wiviu Kafi lönd sie use pro Tag?"
Für mehr als etwa 4 eignet sich kein Privatbereich-Automat und zwei normale Tassen haben sowieso nicht Platz, also ist der Doppelauslauf überflüssig.
Gegenwärtig leeren wir unseren Tresterbehälter jedoch täglich und auch das "Gekosle" mit dem Literbecher wurde zum Ritual.
Warum muss das Mahlwerk einen solchen Höllenlärm veranstalten, die Bohnen verbrennen und das ganze Harem wecken? Solis hatte das diskreter gelöst.
Achja und noch meine alte Family von Saeco hatte drei Knöpfe, komfortabel programmierbar für unterschiedliche Tassen.
Wenn meine Frau jetzt ausnahmsweise einen "Long Drink" bezieht und die Ureinstellung von 130ml vergisst, läuft meine nächste Tasse über. Der Rotary-Switch ist also auch nicht gerade die smarte Lösung!
Der Automat habe aber auch eine Uhr. Wo? Warum wird denn die Zeit nicht angezeigt?
Würde ich die Xf50 am Abend ausschalten, so wie dies von BR Leuenbergers Jüngern gefordert wird, hätte sie ihre Vergangenheit vergessen und müsste ich jeden Morgen ihre Uhr neu einstellen.
Aber nein, das dicke Manual bleibt im Schrank, inzwischen beherrsche ich sogar das Reinigen auswendig, welches immer im dümmsten Moment aufleuchtet und unseren Gästen gerade signalisiert: "Sie her, hier herrscht eine Sauerei."

Wenn dieses Gerät nicht so viele andere Fehler und Unzulänglichkeiten hätte, würde ich ihre Elektronik längstens durch eine einfache SPS ersetzen. Dann müsste sie aber auch Festwasseranschluss und mindestens eine Sensorik für den Bohnenfüllstand haben. Doch statt des komplizierten Tresterbehälters würde ich ihr den Boden aussägen und sie auf einen "Ghüderkübel" stellen...

Warum zum Teufel besitze ich denn eine Jura, werden Sie sich zu Recht fragen. Meine Antwort ist banal und analog zu Microsoft: Weil es (noch) nichts besseres gibt. Ihre Impressa macht einen köstlichen Kaffee und ist zuverlässig. Denn im Ausland herrschen andere Umstände.
Die Betriebsspannung beträgt hier zeitweise über 250 Volt und unsere Raumtemperatur gegen 30°C, dafür haben wir kalkfreies Wasser. Malaysia ist ein Teeland, aber den Teehahn kenne ich bloss von seiner Inkontinenz. Durch mehrmaliges Betätigen des Dampf - Magnetventils ist er seither wieder dicht.
Gute Kaffeebohnen kosten hier schon mal CHF 40.- /kg.
An der "Gourmet 07" vermissten wir Ihre Vertretung von Malaysia und an einer anderen Gastro-Exhibition erlebte ich den Horror aus einer "Jura-Office:"
Zahlreiche Kaffees wurden in einen Glaskrug ausgelassen und anschliessend auf eine Wärmeplatte gestellt, wie üblich in Asien. Natürlich war der Schaum futsch und nach Stunden auch das frische Aroma. Asien eignet sich nicht für Kolbenmaschinen, weil sie niemand seriös warten könnte. Doch es sind sehr viele Expats hier, welche einen guten Kaffee schätzen würden. Gefragt ist also die einfache, zuverlässige "Dubelimaschine," welche einen guten Kaffee braut. Kosten sind dabei sekundär.

Mit freundlichen Grüssen aus Kuala Lumpur

Peter Bachmann

Erstaunlich, darauf habe ich doch tatsächlich eine Antwort erhalten:

Sehr geehrter Herr Bachmann 

Vielen Dank für Ihr ausführliches Mail.
Feedbacks holen wir auf die verschiedensten Weise ins Haus... 
(wie denn?) 


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