Herbst- Wanderungen, Gerüche und Farben im Tessin

das klappern der zoggeli ist seit jahrzehnten verhallt. nur die lieder die der wind in den blättern singt, sind noch die gleichen. auch die lebensgewohnheiten der menschen haben sich verändert. heute reitet der esel auf einem töff. der ochse fährt auto und die zahnlosen greise schlecken  fast food. wenn nicht das radio plärrt, so blöckt der tv und übertönt das muntere geschrei der kinder. doch sonst ist alles beim alten geblieben. die sonne steigt am morgen auf. zieht ihre bahn um am abend wieder am horizont zu verschwinden. es wird gegessen, getrunken, gezankt und geliebt.

ich bin in diesen tagen viel gewandert. habe die würzige luft tief in mich ein- und ausgeatmet der sonne zugeblinzelt und manchmal saumässig geschwitzt.

die nachmittage verbrachte ich auf balkonien. die novembersonne röstete mich wie eine kastanie. ich las, hörte musik und geschichten, was mit der modernen elektronischen geräten ein kinderspiel ist.

also lebte ich ein leben wie im schlaraffenland und genoss die fast grenzenlose freiheit.

einen kleinen blechidioten, sowie meine kleine wurmbüchse mit der ich eindrücke und momente sammle und festhalte hatte ich natürlich bei mir. so verbrachte ich die abende damit, die gesammelten schmuckstücke zu sortieren und  "brauchbaren" bildern zu verarbeiten.

tönt alles ganz einfach und banal. ja das wäre es auch für ein ganz normales wassergekühltes neuronalwesen, zu deren sorte ich mich auch zähle. da ich aber ein chaot schlechthin bin und mich nach allen seiten verzettele, war und sind diese anläufe immer ein fast aussichtsloses...

...aber sonst war es beinahe grenzenlos schön.